FRANKFURT.DE - DAS OFFIZIELLE STADTPORTAL

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Drogenreferat

Überlebenshilfe und "Lebenskunst"

18.07.2024, 10:03 Uhr

27. Internationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende und Kunstausstellung im La Strada

Konsumsicherheit für Alle(s)! Unter diesem Motto ruft die Frankfurter Aidshilfe am Freitag, 19. Juli zum 27. Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebauchende auf. Die öffentliche Kundgebung mit verschiedenen Redebeiträgen beginnt um 13.30 Uhr am Kaisertor. Mit weißen Rosen und Streetart aus gesprühten bunten Schmetterlingen wird der Verstorbenen gedacht.

Laut offizieller Polizeistatistik sind im vergangenen Jahr 32 Menschen in Frankfurt im direkten Zusammenhang mit Drogenkonsum gestorben. Die Aidshilfe Frankfurt spricht von
38 Menschen, die seit dem vergangenen Gedenktag bis Anfang Juli dieses Jahres an den Folgen ihres langjährigen Drogengebrauchs in Frankfurt verstorben sind.

Das diesjährige Motto „Konsumsicherheit für Alle(s)“ beschreibt auch das zentrale Anliegen des Frankfurter Wegs in der Drogenpolitik, sagt Dr. Artur Schroers, der Leiter des Drogenreferats: „Harm Reduction – also die Schadensminimierung – steht im Mittelpunkt unseres Handelns. Alle Möglichkeiten für schadensmindernde Angebote sollten ausgeschöpft werden.“ Dazu gehören Drug-Checking, erleichterte Zugänge zur Heroinvergabe für schwerstabhängige Menschen. „Wir feiern in diesem Jahr 30 Jahre Drogenkonsumräume in Frankfurt. Bis heute ist kein Mensch in einer Drogenhilfe-Einrichtung hier in der Stadt gestorben. Obwohl es regelmäßig zu Notfällen kommt“, sagt Drogenreferatsleiter Artur Schroers. „Alle Ziele, die mit Konsumräumen verbunden sind, wurden auch erreicht. Diese Harm Reduction-Angebote sind in Frankfurt eine Erfolgsgeschichte.“

Diese Forderungen stehen auch im Fokus der Veranstalter beim diesjährigen Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende. In Frankfurt richten ihn die Drogenhilfeträger Aidshilfe Frankfurt e.V. (ADH), der Verein Basis - Beratung, Arbeit, Jugend & Kultur e.V., die Integrative Drogenhilfe e.V. (idh), der Frankfurter Verein und der Verein Arbeits- und Erziehungshilfe e.V. (vae) gemeinsam aus. Nach der Kundgebung am Kaisertor führt ein Trauerzug durch die Wasserstraßen des Bahnhofsviertels bis zur Gedenkplatte in der Taunusanlage.

Von Überlebenhilfe zu „Lebenskunst“

„Lebenskunst“ ist Titel der Kunstausstellung von Kim Elas, die unmittelbar nach dem Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende am Samstag, 20. Juli, im La Strada, Mainzer Landstraße 93, eröffnet wird. Elas hat während ihres Masterstudiengangs „Performative Künste in sozialen Feldern“ ein besonderes Kunstprojekt entwickelt: Gemeinsam mit Nutzerinnen und Nutzern des La Strada erforschte und bearbeitete sie mit vielfältigen kreativen Methoden das Thema Selbst- und Fremdbild.  Herausgekommen sind eindrucksvolle Gemälde, Installationen, Fotografien, Upcycling-Mode und weitere künstlerische Darstellungen. Dazu zeigt Kim Elas eigene Kunstwerke, die ihre Arbeit im Drogenkonsumraum reflektieren. Die Ausstellung ist öffentlich zugänglich.

Rückfragen an das Drogenreferat, Telefon 069-212-30124, E-Mail: drogenreferat@stadt-frankfurt.de
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