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Drogenreferat

Frankfurt plant Studie zum legalen Verkauf von Cannabis

30.10.2024, 11:26 Uhr

Gesundheitsdezernentin Voitl bringt angekündigtes Modellprojekt auf den Weg

Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl hat das im Koalitionsvertrag angekündigte Modellprojekt zur
regulierten Abgabe von Cannabis auf den Weg gebracht. Gemeinsam mit dem Leiter des Drogenreferats,
Dr. Artur Schroers, unterschrieb sie eine entsprechende Absichtserklärung der Stadt. Damit kann die geplante
Studie sofort beantragt werden, sobald der Bund die Zuständigkeiten geklärt hat. „Wir gehen damit einen
wichtigen Schritt. Denn die regulierte Abgabe von Cannabis hat in vielerlei Hinsicht großes Potenzial. Sie kann
Verbraucher*innen schützen, die Justiz entlasten und den illegalen Drogenhandel reduzieren. Frankfurt ist bereit.
Frankfurt ist soweit“, sagte die Stadträtin bei der Unterzeichnung am Mittwoch, 30. Oktober.

Für die Studie sollen registrierte Proband:innen fünf Jahre lang in eigens errichteten Fachgeschäften legal
Cannabisblüten und andere Tetrahydrocannabinol(THC)-haltige Produkte kaufen können. Die
Studienteilnehmer:innen müssen in Frankfurt wohnen, volljährig und gesund sein sowie an regelmäßigen
Befragungen und Untersuchungen teilnehmen. Andere Menschen dürfen in den Geschäften nicht einkaufen.
Ausgeschlossen von der Teilnahme sind unter anderem schwangere oder stillende Frauen, Menschen mit
psychischen Erkrankungen und Minderjährige. Medizinisch überwacht wird die Studie von einem Facharzt. Die
Zahl der Teilnehmenden ist zunächst nicht begrenzt.

Die Umsetzung des Modellprojekts erfolgt durch die Sanity Group GmbH. Das Unternehmen betreibt bereits in
der Schweiz für ein ähnliches Forschungsprojekt vergleichbare Fachgeschäfte. Schroers erwartet deshalb eine
reibungslose organisatorische Abwicklung der Studie. Profitieren werde davon in erster Line der
Gesundheitsschutz. „Wir erhoffen uns mehr Schadensminderung für Cannabiskonsumierende und eine bessere
Integration von Personen mit riskantem Konsum in das Hilfesystem“, sagte er.

Wissenschaftlich begleitet wird in Frankfurt die Untersuchung von Professor Dr. Heino Stöver (Frankfurt
University of Applied Sciences). „Eine der zentralen Fragen der wissenschaftlichen Begleitung beschäftigt sich mit
den Auswirkungen eines legalen Erwerbs von Cannabis – einschließlich Beratungsmöglichkeit – auf das eigene
Gesundheitsverhalten der Klient*innen", sagte Stöver. "Daraus können Schlüsse nicht nur für die Prävention, sondern auch für
die zukünftige Gestaltung des Zugangs zu Cannabis gezogen werden."

Kontakt für die Medien: Christian Rupp, Pressesprecher, Dezernat Soziales und Gesundheit,
Telefon +49 69 212 47386, +49 151 43101356, E-Mail christian.rupp@stadt-frankfurt.de

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