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Drogenreferat

Stadt Frankfurt würdigt 30-jähriges Bestehen von Drogenkonsumräumen

23.08.2024, 14:34 Uhr

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Jubiläumsbroschüre für die Drogenkonsumräume und den Aufbruch zu einer akzeptierenden Sucht- und Drogenhilfe in Frankfurt am Main © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Drogenreferat

Jubiläumsbroschüre des Drogenreferats stellt die Einrichtungen, ihre Geschichte, Ziele und Wirkungen vor und gibt Ausblicke in die Zukunft    

Vor 30 Jahren boten sie einen Ausweg aus der massiven Krisensituation mit offener Drogenszene in der Taunusanlage und einer steigenden Zahl an Todesfällen. Heute gelten sie längst als wegweisend für die akzeptierende Sucht- und Drogenhilfe: Drogenkonsumräume. Frankfurt feiert in diesem Jahr das 30-jährige Bestehen dieser niedrigschwelligen Schutzräume, in denen drogenkonsumierende Menschen unter hygienischen Bedingungen und unter Aufsicht konsumieren können.

In einer Jubiläums-Broschüre stellt das Drogenreferat die vier Einrichtungen im Stadtgebiet in Kurzporträts und mit Zahlen, Daten, Fakten vor und zeichnet in Interviews mit Wegbereitern die Begleitumstände der Gründung und die Anfänge des Frankfurter Wegs in eine neue Ära der Sucht- und Drogenhilfe nach. So kommen unter anderen der frühere Oberstaatsanwalt Harald Hans Körner zu Wort, der das entscheidende Rechtsgutachten lieferte, um Drogenkonsumräume überhaupt umsetzen zu können.

Expertinnen und Experten blicken in der Broschüre aber auch nach vorne, wie die Angebote angesichts der Verbreitung von Crack und neuer Konsumformen weiterentwickelt werden müssen. „Unsere Drogenkonsumräume müssen noch stärker als bislang für crackkonsumierende Menschen und die rasante Konsumdynamik von Crack fit gemacht werden und Menschen auffangen, die unter einer Vielzahl an Problemen und auch psychischen Erkrankungen leiden“, bekräftigt Elke Voitl, Dezernentin für Soziales und Gesundheit.  Für die Stadträtin sind Drogenkonsumräume uneingeschränkt notwendig und Ausdruck einer humanen Stadtgesellschaft: „Wir überlassen schwer kranke Menschen nicht sich selbst. Die Drogenkonsumräume haben in den vergangenen 30 Jahren erheblich dazu beigetragen, dass die Zahl der Drogentodesfälle in Frankfurt deutlich gesenkt werden konnte.“

Drogenkonsumräume sind die „beste Praxis“ zur Schadensminimierung, betont auch Dr. Artur Schroers, der Leiter des Drogenreferats. „Menschen werden dort so angenommen wie sie sind. Es wird akzeptiert, dass sie in ihrer momentanen Lebenssituation Substanzen konsumieren – und genau dadurch können wir sie sehr gut erreichen und motivieren, weitergehende Hilfen anzunehmen.“ Die Ziele, die mit Drogenkonsumräumen verbunden sind, wurden erreicht, sagt Schroers: „Bis heute ist kein Mensch in einem Frankfurter Drogenkonsumraum gestorben. Sie sichern Überleben und ermöglichen, dass sich Menschen psychosozial und gesundheitlich stabilisieren können. Dies alles wirkt einer Marginalisierung entgegen.“

Die Broschüre „30 Jahre Drogenkonsumräume in Frankfurt am Main“ steht unten zum Download bereit.

Sie wird außerdem beim Tag der offenen Tür in den Drogenkonsumräumen am Mittwoch, 28. August, für interessierte Besucherinnen und Besucher ausliegen. Der Drogenkonsumraum im Drogennotdienst Elbestraße 38 öffnet um 13 Uhr seine Pforten für eine Führung, das La Strada, Mainzer Landstraße 93, führt Gäste um 16 Uhr durch die Einrichtung, der Drogenkonsumraum Niddastraße 49 öffnet um 19 Uhr die Türen für interessierte Gäste.

Anmeldungen zu Führungen unter info@idh-frankfurt.de 

Rückfragen an das Drogenreferat unter 069-21230124, E-Mail: drogenreferat@stadt-frankfurt.de

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