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Dezernat VIII

Frankfurt plant Studie zum legalen Verkauf von Cannabis

30.10.2024

Stadträtin Elke Voitl unterschreibt gemeinsam mit Sanity-Geschäftsführer Finn Hänsel und Drogenreferatsleiter Artur Schroers die  Absichtserklärung der Stadt.
Stadträtin Elke Voitl unterschreibt gemeinsam mit Sanity-Geschäftsführer Finn Hänsel und Drogenreferatsleiter Artur Schroers die Absichtserklärung der Stadt. © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Chris Christes

Gesundheitsdezernentin Voitl bringt angekündigtes Modellprojekt auf den Weg

Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl hat das im Koalitionsvertrag angekündigte Modellprojekt zur regulierten Abgabe von Cannabis auf den Weg gebracht. Gemeinsam mit dem Leiter des Drogenreferats, Dr. Artur Schroers, unterschrieb sie eine entsprechende Absichtserklärung der Stadt. Damit kann die geplante Studie sofort beantragt werden, sobald der Bund die Zuständigkeiten geklärt hat. „Wir gehen damit einen wichtigen Schritt. Denn die regulierte Abgabe von Cannabis hat in vielerlei Hinsicht großes Potenzial. Sie kann Verbraucher*innen schützen, die Justiz entlasten und den illegalen Drogenhandel reduzieren. Frankfurt ist bereit. Frankfurt ist soweit“, sagte die Stadträtin bei der Unterzeichnung.

Für die Studie sollen registrierte Proband:innen fünf Jahre lang in eigens errichteten Fachgeschäften legal Cannabisblüten und andere Tetrahydrocannabinol(THC)-haltige Produkte kaufen können. Die Studienteilnehmer:innen müssen in Frankfurt wohnen, volljährig und gesund sein sowie an regelmäßigen Befragungen und Untersuchungen teilnehmen. Andere Menschen dürfen in den Geschäften nicht einkaufen. Ausgeschlossen von der Teilnahme sind unter anderem schwangere oder stillende Frauen, Menschen mit psychischen Erkrankungen und Minderjährige. Medizinisch überwacht wird die Studie von einem Facharzt. Die Zahl der Teilnehmenden ist zunächst nicht begrenzt.

Die Umsetzung des Modellprojekts erfolgt durch die Sanity Group GmbH. Das Unternehmen betreibt bereits in der Schweiz für ein ähnliches Forschungsprojekt vergleichbare Fachgeschäfte. Schroers erwartet deshalb eine reibungslose organisatorische Abwicklung der Studie. Profitieren werde davon in erster Line der Gesundheitsschutz. „Wir erhoffen uns mehr Schadensminderung für Cannabiskonsumierende und eine bessere Integration von Personen mit riskantem Konsum in das Hilfesystem“, sagte er.

Wissenschaftlich begleitet wird in Frankfurt die Untersuchung von Professor Dr. Heino Stöver (Frankfurt University of Applied Sciences). „Eine der zentralen Fragen der wissenschaftlichen Begleitung beschäftigt sich mit den Auswirkungen eines legalen Erwerbs von Cannabis – einschließlich Beratungsmöglichkeit – auf das eigene Gesundheitsverhalten der Klient*innen. Daraus können Schlüsse nicht nur für die Prävention, sondern auch für die zukünftige Gestaltung des Zugangs zu Cannabis gezogen werden“, sagte Stöver.

 

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