Beginn einer neuen Ära
17.01.2025, 10:10 Uhr
Nach dem Umzug in den Stadtraumfrankfurt
erhofft sich der Rat der Religionen eine tiefere Vernetzung in die Stadt
Sehr geehrte Journalist:innen,
Schreibtische,
Stühle und Aktenschränke sind bereits da, ein paar Umzugskisten müssen noch
ausgepackt werden. Ansonsten ist das neue Büro des Rats der Religionen
startklar. Die Geschäftsstelle des Rats ist vom Haus am Dom in den
Stadtraumfrankfurt an der Mainzer Landstraße umgezogen. Damit beginnt 16 Jahre
nach der Gründung des Rats eine neue Ära.
Das interreligiöse Gremium habe nun „einen neutralen Standort“, sagt Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg. Darüber sei sie sehr froh. Mehr noch: „Der Rat der Religionen passt sehr gut in die Struktur des Stadtraumfrankfurt. Der Kontakt zu den NGOs, Vereinen und Initiativen im Haus ist sehr wichtig.“ In dem ehemaligen Bürogebäude in der Mainzer Landstraße 293 ist unter anderem auch das Amka untergebracht.
Der Impuls für den Umzug sei vom Rat ausgegangen, betont die Vorsitzende Nura Froemel: „Es gab den Wunsch nach tieferer Vernetzung in die Stadt.“ Für den Rat sei es wichtig, „in Kontakt zu sein mit den Akteuren vor Ort. Das passt hier sehr gut.“
Der Rat der Religionen war 2009 auf Initiative der damaligen Integrationsdezernentin Eskandari-Grünberg gegründet worden. Frankfurt war die erste Stadt Deutschlands mit einem solchen Gremium. Dem Rat gehören 19 Mitglieder aus neun Religionsgemeinschaften an: die christlichen Kirchen, Islam, Judentum, Buddhismus, Hinduismus, Sikhismus, die Kirche Jesus Christus der Heiligen der letzten Tage, die Ahmadiyya Muslim Jamaat und die Bahá'í. Die Mitgliedsreligionen entsenden Mitglieder in den Rat. Vier Mal im Jahr trifft sich der Rat turnusgemäß zu seinen Sitzungen.
„Von Anfang an war klar, dass der Rat als unabhängiges Gremium arbeitet und wir als Stadt nicht reinreden“, so Eskandari-Grünberg. Das solle auch so bleiben. Durch die Verknüpfung am neuen Standort – dort ist auch das neue Frankfurt Welcome and Information Center angesiedelt – sei jedoch ein besserer Informationsaustausch zu den Religionsgemeinschaften gewährleistet.
Man wolle am neuen Standort auch neue Formen der Arbeit ausprobieren und bewährte, etwa hybride Diskussions- und Informationsveranstaltung, ausweiten, sagt Froemel. „Globale Konflikte und lokale gesellschaftliche Herausforderungen sorgen dafür, dass der Rat immer wieder neu überlegt welchen Beitrag er leisten kann. Auch wenn es nicht immer leicht ist, gilt für uns, dass Dialog in jeder Lage wichtig ist”, sagt die Ratsvorsitzende. Für Eskandari-Grünberg ist klar: „Die Arbeit des Rates für den wichtigen interreligiösen Dialog bleibt immer eine große Herausforderung.“