Kulturprojekte im Zeichen von Antirassismus und Antidiskriminierung
13.03.2025, 12:37 Uhr
Das städtische Kulturamt lobt
erneut spartenübergreifend künstlerische Projekte aus, die im Zeichen von
Antirassismus und Antidiskriminierung einschlägige Themen aufgreifen. Für
Kulturveranstaltungen und -projekte verschiedener Formate stehen basierend auf
einem Etat-Antrag der Römer-Koalition erneut insgesamt 70.000 Euro bereits ab
September dieses Jahres zur Verfügung.
„In Zeiten des neu erstarkten Rassismus und rechten Terrors wird die
Verteidigung unserer demokratischen Grundordnung zur gesamtgesellschaftlichen
Aufgabe. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Geschehnisse macht die
Ausschreibung erneut aufmerksam auf das Attentat von Hanau vor gut fünf Jahren.
Für die Täter gehören Menschen mit Migrationsgeschichte nicht hierher, nicht
nach Hanau, nicht nach Frankfurt, nicht nach Hessen, nicht nach Deutschland. Es
ist unsere Pflicht, deutlich zu zeigen, dass das nicht so ist und dass es auch
nicht die Meinung der Mehrheit darstellt. Die Ausschreibungen der vergangenen
Jahre haben gezeigt, wie groß das Interesse an diesem Thema ist. Ich bin froh,
dass wir auch in diesem Jahr dank der Initiative der Stadtregierung eine solche
Förderung und damit weiterhin eine künstlerische Auseinandersetzung mit den
Themen Rassismus und Diskriminierung ermöglichen können“, sagt Kultur- und
Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig.
„Nach den rechten Bluttaten von Hanau und Halle, nach den rechten Morden der
vergangenen Jahre, müssen endlich Schlussfolgerungen gezogen werden. Wir
brauchen einen Zivilpakt der Gesellschaft gegen Rassismus und rechten Terror.
Wir brauchen ein klares Signal aller Demokratinnen und Demokraten“ lautete die
eindeutige Positionierung der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung
unmittelbar nach dem rassistischen Terroranschlag in Hanau am 19. Februar 2020.
Spartenübergreifende
Ausschreibung des Kulturamtes
Um die Erinnerung dauerhaft wach zu halten, sollen Projekte in der ganzen Stadt
gefördert werden, Initiativen, Vereine, Künstlerinnen und Künstler sowie
Institutionen können sich jetzt zum vierten Mal in Folge mit künstlerischen
Projekten bewerben, die sich kritisch mit Rassismus und Diskriminierung
auseinandersetzen. Die Förderung soll unter anderem dazu beitragen,
gleichberechtigte Zugangsmöglichkeiten zu Kunst und Kultur für alle Menschen zu
schaffen und die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen
Ausgrenzungsmechanismen zu stärken. Die Projekte sollen im Frankfurter
Kulturbetrieb spartenübergreifend die Diversitätsentwicklung fördern.
Als besonders förderungswürdig gelten partizipative künstlerische Projekte von
und mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie kulturelle Angebote
in allen Frankfurter Stadtteilen, die zum Ziel haben, Menschen zu erreichen,
die von klassischen Kulturformaten sonst nicht angesprochen werden. Dabei
werden Einsendungen von Personen oder Gruppen mit eigenen Rassismuserfahrungen
ausdrücklich begrüßt.
Die Frist für die Einreichung der Förderanträge endet am Sonntag, 15. Juni.
Über die Modalitäten der Antragstellung informiert eine separate Ausschreibung
des Frankfurter Kulturamtes unter kultur-frankfurt.de/portal/de/Kulturdezernat/Kulturfoerderung.
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