Jugendliche konsumieren immer weniger Cannabis
25.06.2025, 12:33 Uhr
Drogentrendstudie
2024 zeigt historischen Tiefststand – ähnlicher Trend auch bei
Erwachsenen
Frankfurter Jugendliche greifen immer seltener zu Marihuana und Haschisch. Wie aus einer ersten Auswertung der Drogentrendstudie 2024 hervorgeht, probierten zuletzt nur noch 22 Prozent der 15- bis 18-Jährigen mindestens einmal in ihrem Leben Cannabis. Damit halbierte sich die Konsumzahl in den vergangenen zehn Jahren und sank auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Studie im Jahr 2002.
„Frankfurt ist auf dem richtigen Weg“, sagt Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl. „Wir haben die Präventions- und Beratungsangebote der Stadt gestärkt, um vor allem junge Menschen zu informieren und sie bei Problemen im Umgang mit Cannabis zu unterstützen.“ Auch bei Erwachsenen zeigt sich ein ähnlicher Trend – allerdings nicht ganz so ausgeprägt.
Befürchtungen nicht bestätigt
Für Studienleiter Professor Bernd Werse sind die Ergebnisse eindeutig: „Die Befürchtungen, dass mit der Teillegalisierung ein Anstieg des Konsums bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen einhergehen würde, hat sich nicht bestätigt. Laut unserer repräsentativen Befragung sind alle Konsumzahlen zurückgegangen. Dies betrifft sowohl die Lebenszeit-Prävalenz als auch Daten zum aktuellen und häufigen Konsum.“
Seit dem Jahr 2002 werden für das Monitoring-System Drogentrends (MoSyD), gefördert vom Drogenreferat der Stadt Frankfurt, jährlich rund 1500 Frankfurter Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren befragt. Seit 2024 wird die Studie am Institut für Suchtforschung der Frankfurt University of Applied Sciences durchgeführt. Die Gesamtergebnisse der MoSyD-Studie liegen Ende des Jahres vor. Wegen des hohen Interesses an den möglichen Auswirkungen der Cannabis-Teillegalisierung wurden die Daten zu Cannabis für 2024 vorzeitig ausgewertet.
Weniger Konsum seit Teillegalisierung
22 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler gaben demnach an, Cannabis mindestens einmal im Leben probiert zu haben („Lebenszeit-Prävalenz“). Im Vorjahr unter den alten gesetzlichen Regelungen waren es 26 Prozent. Zum Vergleich: 2015 lag die Quote bei 43 Prozent, 2002 bei 46 Prozent. Auch der Konsum in den vergangenen zwölf Monaten ist gegenüber dem Vorjahr von 19 Prozent auf 17 Prozent zurückgegangen („12-Monats-Prävalenz“). Neun Prozent haben Cannabis nach eigenen Angaben in den vergangenen 30 Tagen konsumiert („30-Tage-Prävalenz“). Im Jahr zuvor waren es noch zehn Prozent, vor sechs Jahren mit 22 Prozent noch mehr als doppelt so viele.
Die Debatte um die Legalisierung von Cannabis und die Gesetzesänderungen haben demnach nicht zu einem Anstieg des Konsums bei Jugendlichen beigetragen. Dies trifft auch für Schülerinnen und Schüler über 18 Jahre zu. Bei den älteren Befragten ist die Lebenszeit-Prävalenz rückläufig, während der Konsum in den vergangenen 30 Tagen gleichgeblieben ist.
„Bereits seitdem von der Ampel-Koalition Ende 2021 angekündigt wurde, Cannabis teilweise legalisieren zu wollen, ist die Verbreitung der Droge unter Jugendlichen auf neue Tiefstwerte gesunken, was sich nach Einführung des Cannabisgesetzes fortgesetzt hat. Befürchtungen, dass der legale Status ein ‚falsches Signal‘ an junge Menschen aussenden würde, haben sich also nicht bestätigt – ganz im Gegenteil“, sagt Studienleiter Werse.
Frankfurter Jugendliche greifen immer seltener zu Marihuana und Haschisch. Wie aus einer ersten Auswertung der Drogentrendstudie 2024 hervorgeht, probierten zuletzt nur noch 22 Prozent der 15- bis 18-Jährigen mindestens einmal in ihrem Leben Cannabis. Damit halbierte sich die Konsumzahl in den vergangenen zehn Jahren und sank auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Studie im Jahr 2002.
„Frankfurt ist auf dem richtigen Weg“, sagt Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl. „Wir haben die Präventions- und Beratungsangebote der Stadt gestärkt, um vor allem junge Menschen zu informieren und sie bei Problemen im Umgang mit Cannabis zu unterstützen.“ Auch bei Erwachsenen zeigt sich ein ähnlicher Trend – allerdings nicht ganz so ausgeprägt.
Befürchtungen nicht bestätigt
Für Studienleiter Professor Bernd Werse sind die Ergebnisse eindeutig: „Die Befürchtungen, dass mit der Teillegalisierung ein Anstieg des Konsums bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen einhergehen würde, hat sich nicht bestätigt. Laut unserer repräsentativen Befragung sind alle Konsumzahlen zurückgegangen. Dies betrifft sowohl die Lebenszeit-Prävalenz als auch Daten zum aktuellen und häufigen Konsum.“
Seit dem Jahr 2002 werden für das Monitoring-System Drogentrends (MoSyD), gefördert vom Drogenreferat der Stadt Frankfurt, jährlich rund 1500 Frankfurter Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren befragt. Seit 2024 wird die Studie am Institut für Suchtforschung der Frankfurt University of Applied Sciences durchgeführt. Die Gesamtergebnisse der MoSyD-Studie liegen Ende des Jahres vor. Wegen des hohen Interesses an den möglichen Auswirkungen der Cannabis-Teillegalisierung wurden die Daten zu Cannabis für 2024 vorzeitig ausgewertet.
Weniger Konsum seit Teillegalisierung
22 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler gaben demnach an, Cannabis mindestens einmal im Leben probiert zu haben („Lebenszeit-Prävalenz“). Im Vorjahr unter den alten gesetzlichen Regelungen waren es 26 Prozent. Zum Vergleich: 2015 lag die Quote bei 43 Prozent, 2002 bei 46 Prozent. Auch der Konsum in den vergangenen zwölf Monaten ist gegenüber dem Vorjahr von 19 Prozent auf 17 Prozent zurückgegangen („12-Monats-Prävalenz“). Neun Prozent haben Cannabis nach eigenen Angaben in den vergangenen 30 Tagen konsumiert („30-Tage-Prävalenz“). Im Jahr zuvor waren es noch zehn Prozent, vor sechs Jahren mit 22 Prozent noch mehr als doppelt so viele.
Die Debatte um die Legalisierung von Cannabis und die Gesetzesänderungen haben demnach nicht zu einem Anstieg des Konsums bei Jugendlichen beigetragen. Dies trifft auch für Schülerinnen und Schüler über 18 Jahre zu. Bei den älteren Befragten ist die Lebenszeit-Prävalenz rückläufig, während der Konsum in den vergangenen 30 Tagen gleichgeblieben ist.
„Bereits seitdem von der Ampel-Koalition Ende 2021 angekündigt wurde, Cannabis teilweise legalisieren zu wollen, ist die Verbreitung der Droge unter Jugendlichen auf neue Tiefstwerte gesunken, was sich nach Einführung des Cannabisgesetzes fortgesetzt hat. Befürchtungen, dass der legale Status ein ‚falsches Signal‘ an junge Menschen aussenden würde, haben sich also nicht bestätigt – ganz im Gegenteil“, sagt Studienleiter Werse.
Hinweise auf das Konsumverhalten der gesamten Bevölkerung in Frankfurt liefern auch erste Ergebnisse einer bundesweiten Abwasserstudie. Die TU Dresden führt das vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Forschungsprojekt „Abwasserbasiertes Begleit-Monitoring im Rahmen der Einführung des Cannabisgesetzes in Deutschland“ (AMoCan) durch. Dabei werden seit Dezember 2023 in ausgewählten Abwasserreinigungsanlagen in Deutschland regelmäßig Proben entnommen und auf Drogenrückstände getestet.
Die Messergebnisse für die drei Abwasserreinigungsanlagen in Frankfurt liegen für den Zeitraum von Januar bis November 2024 vor. Eindeutige Tendenzen in Bezug auf Cannabis sind dabei nicht zu erkennen. Das gilt auch, wenn man die Mittelwerte der Messungen vor und nach Inkrafttreten des Cannabisgesetzes betrachtet. Zusammengerechnet hat sich der Mittelwert für Cannabis nach dem 1. April 2024 im Vergleich zum Mittelwert davor für den Raum Frankfurt um rund 3,5 Prozent reduziert.
„Diese Ergebnisse sind mit Vorsicht zu interpretieren“, räumt Björn Helm von der Technischen Universität Dresden ein. „Der untersuchte Zeitraum ist noch zu kurz, um eindeutige Schlüsse zu ziehen.“ Bei der letzten berücksichtigten Messung im November 2024 war noch keine einzige Cannabis-Anbauvereinigung in Frankfurt genehmigt. Fundierte Aussagen über die Auswirkungen der neuen Rechtslage lassen sich hier voraussichtlich erst in einigen Jahren treffen.
Prävention und Gesundheitsschutz bleiben im Fokus
Die Stadt Frankfurt setzt daher weiterhin auf einen präventiven und schadensmindernden Ansatz in der Drogen- und Suchthilfe. „Wir begrüßen, dass die Teillegalisierung für Erwachsene nicht zu einem Anstieg des Konsums geführt hat. Unser Fokus bleibt auf Aufklärung, Dialog und der Entstigmatisierung von Konsumierenden“, betont der kommissarische Leiter des Drogenreferats, Oliver Müller-Maar.
So sieht es auch Gesundheitsdezernentin Voitl und sagt: „Die Entkriminalisierung und kontrollierte Abgabe bieten die Chance, Konsumierende besser zu erreichen und Konsumrisiken zu reduzieren. Ziel bleibt ein verantwortungsvoller Umgang mit Cannabis, der sowohl den Gesundheitsschutz als auch die gesellschaftliche Realität berücksichtigt.“