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Fratopia – Festival der Entdeckungen: fünf Tage im September Programm bei freiem Eintritt
01.07.2025, 12:32 Uhr
Offenes Haus, volles Programm:
Von Dienstag, 16., bis Samstag, 20. September, feiert die Alte Oper Frankfurt
ihr Fratopia-Festival. Fünf Tage lang erwartet die Besucherinnen und Besucher
ein umfangreiches Konzertangebot mit insgesamt knapp 250 Einzelterminen bei
freiem Eintritt. Bis zu sieben Säle beziehungsweise Salons oder Foyers des
Hauses werden dabei zwischen 15 und 23.30 Uhr parallel bespielt. Für den
Besuch der Konzerte sind weder Ticket noch Anmeldung erforderlich – lediglich
die Saalkapazitäten begrenzen den Zutritt.
Mit ihrem Programm möchte die Alte Oper nicht nur einen Einblick in die
Vielfalt der Genres geben, sondern auch besondere Hörsituationen jenseits des
etablierten Konzertbetriebs schaffen. Unter anderem mit Dunkelkonzerten, mit
Konzerten, die die frontale Bühnensituation auflösen, und mit innovativen
Programmzusammenstellungen spielt die Alte Oper dabei – dem Festivaltitel
entsprechend – mit der Utopie eines zukünftigen Konzertbetriebs inmitten des
urbanen Raums.
Das Programm umfasst Soloauftritte, Lied, Kammermusik und Sinfonik, Klänge und
Rhythmen aus dem Balkan, dem Nahen Osten und Kuba, Volksmusik aus Österreich,
Jazz, Songs von Depeche Mode, Leonard Cohen und ABBA in neuem Klanggewand,
argentinischen Tango, Percussion, eine Begegnung von Chormusik und Tanz und
vieles mehr. Zum Tanzen, aber auch zum Singen ist das Publikum bei zwei neuen
Mitmachformaten eingeladen.
Zu den Ensembles und Künstlerinnen und Künstlern, die das Fratopia-Programm
gestalten, zählen unter anderem die Hornistin Sarah Willis, die ihr
Mozart-Mambo-Projekt nach Frankfurt bringt, das Ensemble Quadro Nuevo, der
Countertenor Valer Sabadus und der Saxofonist Jakob Manz,
Jazz-Residenz-Künstler der Saison 2025/26.
Das Programm ist ab sofort auf dem digitalen Navigator alteoper.de/fratopia-appExternal Link einsehbar.
Konsequent
anders
Dem Publikum neue Zugänge und, ganz wörtlich, andere Perspektiven auf Musik zu
bieten, ist eines der zentralen Anliegen des Fratopia-Festivals. Deshalb wird
das klassische Konzertformat konsequent aufgehoben zugunsten von Settings, die
eine neue Hörerfahrung ermöglichen. Im Großen Saal und im Mozart Saal wird die
herkömmliche Bestuhlung aufgelöst, und die Besucherinnen und Besucher können
sich rings um die Musikerinnen und Musiker herum platzieren. Auch die Konzerte
in den Foyers und Salons ermöglichen es dem Publikum, nah an der Klangquelle
Platz zu nehmen und somit die Musik unmittelbar zu erleben. Ganz konzentriert
auf das Hörerlebnis sind die Dunkelkonzerte im Mendelssohn Salon mit dem Liv
Quartett, das Werke Bachs in Bearbeitungen für vier Klarinetten spielt. Und
selbst zu Akteurinnen und Akteuren werden können die Besucherinnen und Besucher
beim gemeinsamen Chorsingen „Singen bewegt“ oder beim klassischen Paartanz
„Dance along“.
Highlights des Festivals
Ob bekannte Namen oder junge Ensembles: Es sind offene, experimentierfreudige,
neugierig gebliebene Künstlerinnen und Künstler, die der Einladung zum
Fratopia-Festival folgen. So etwa die Hornistin Willis, die auch als
Moderatorin des Backstage-Formats dem Publikum der Alten Oper bereits bekannt ist:
Sie wird gemeinsam mit kubanischen Musikerinnen und Musikern Werke Mozarts mit
lateinamerikanischen Rhythmen fusionieren. Verschmelzungen musikalischer Welten
sind auch Thema in den Programmen des Ensembles Quadro Nuevo, das an drei
Festivaltagen zu erleben ist. Oder in den schillernden, virtuosen,
spielerischen Nummern des Duos Gansch & Breinschmid.
Mit dabei sind Perkussionistin und Perkussionist Vanessa Porter
und Emil Kuyumcuyan, die unter anderem hypnotische Musik von Steve Reich in den
Mozart Saal bringen. Wer an einem der ersten beiden Festivalabende Zeit hat,
kann im Großen Saal das Ensemble Choreos und dessen innovatives
Chormusik-Tanz-Programm „Essence“ erleben. Ein Highlight versprechen auch die
Auftritte des Pantomime-Duos Bodecker & Neander zu werden – nicht zuletzt
als Bühnenpartner von Marcel Marceau perfektionierten sie ihre Kunst.
Die Konzerte beginnen im Stundentakt und dauern circa 30 Minuten, sodass genug Zeit zum Wechseln der Säle bleibt – schließlich finden zu manchen Zeiten sieben Konzerte parallel statt. Für eine gezieltere Vorbereitung vorab zu Hause ebenso wie als Wegweiser durch das konkrete Angebot vor Ort hält die Alte Oper einen digitalen Navigator bereit: Unter alteoper.de/fratopia-appExternal Link finden die Besucherinnen und Besucher einen aktuellen Überblick über das Festivalprogramm.
Kulturdezernentin Ina Hartwig weiß um die Bedeutung des Fratopia-Festivals im Kulturangebot der Stadt: „Im Festivaltitel steckt die Idee einer fiktiven idealen Zukunftsvorstellung – wie könnte der Konzertbetrieb für eine heterogene urbane Gesellschaft künftig aussehen? Indem die Alte Oper ihre Türen öffnet und die gesamte diverse Stadtgesellschaft herzlich zum Hören, Staunen, Entdecken, zu Austausch und Begegnung einlädt und diese Einladung ganz wörtlich verstanden wissen will, ist aus dem Gedankenspiel bereits Realität geworden. Es freut mich, wenn das Fratopia-Festival zum Stadtgespräch wird, es freut mich aber erst recht, wenn die Alte Oper mit ihrem intelligent kuratierten, dabei den Spaß nicht aus den Augen verlierenden Festivalprogramm ein breites Publikum erreicht – manch einen oder eine dabei sicherlich zum ersten Mal!“
Intendant Markus Fein ergänzt: „Die logistischen Herausforderungen, ein derart groß dimensioniertes Festival zu konzipieren und durchzuführen, sind auch für unser Haus enorm. Aber zum einen können wir auf der Erfahrung von zwei Ausgaben aufbauen, zum zweiten motiviert uns die Aussicht, mit möglichst vielen Menschen, darunter sicher auch etlichen ‚Konzertneulingen‘, das teilen zu können, was uns selbst begeistert und berührt. Zum dritten können wir auf eine Riege engagierter Musiker*innen und Ensembles bauen, die die Festivalidee verstehen und sie mit ganzer Überzeugung mittragen. Und zum vierten kann dieses Konstrukt natürlich überhaupt nur funktionieren, wenn die Finanzierung gesichert ist. Ein sehr herzlicher Dank daher an dieser Stelle an unsere Förderer und Sponsoren, die sich vorbehaltlos und voller Vertrauen auf unser Was-wäre-wenn-Szenario einlassen und uns großzügig unterstützen.“
Einen konkreten Tipp hält der Intendant noch bereit: „Wer es sich zeitlich einrichten kann, dem empfehle ich übrigens, an den ersten Tagen das Festival zu besuchen. Auch für Dienstag, Mittwoch und Donnerstag haben wir ein abwechslungsreiches, hochkarätiges Programm zusammengestellt. Die Chance, auch in den kleineren Sälen einen Platz zu finden, ist an diesen Tagen ungleich höher als am Wochenende, wo wir uns wieder auf Stoßzeiten einstellen.“