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Frankfurt feiert das Gedicht: Lyriktage Frankfurt 2025 enden mit der „Langen Nacht der Lyrik“

10.06.2025, 11:45 Uhr

Zwei Personen stehen vor einem Rednerpult und zwei Personen sitzen auf Stühlen auf der Bühne, Alexander Paul Englert
v.l.n.r.: Kim Hyesoon, Sool Park, Uljana Wolf und Birgitta Assheuer bei der ,Langen Nacht der Lyrik‘ © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Alexander Paul Englert

Mit „poetischen Streifzügen“ fanden die vom Kulturamt veranstalteten Lyriktage Frankfurt 2025 am Samstag, 7. Juni, nach sechs dicht gefüllten Festivaltagen ihren gebührenden Abschluss. In der Evangelischen Akademie trafen Esther Kinsky und der Büchner-Preisträger Jan Wagner auf die südkoreanische Lyrikerin Kim Hyesoon und Rachel Zucker aus New York.

Das internationale Finale spannte den Bogen zurück zur großen Auftaktveranstaltung am Montag, 2. Juni. Dort hielt die Dichterin, Performerin und Trägerin des Deutschen Buchpreises 2024, Martina Hefter, die zweite Frankfurter Rede zur Gegenwartslyrik. Als Kuratorin des Abends hatte sie mit Ulrike Feibig, Maja Hohenberg und Giorgio Feretti die „nächste Generation“ zu multimedialen Performances eingeladen. Abgerundet wurde der Eröffnungsabend von einem Auftritt des kongolesisch-österreichischen Autors Fiston Mwanza Mujila. Der Saal in der Evangelischen Akademie Frankfurt war sehr gut gefüllt, die Resonanz auf diese so andere Art der Eröffnung eines Lyrikfestivals positiv.

Themen reichten von Fluchterfahrung über Weiblichkeit bis zu Nature Writing

66 Mitwirkende bei insgesamt 19 Veranstaltungen haben an den folgenden Festivaltagen an ausgesuchten Orten, vor allem am Museumsufer, gelesen, diskutiert und performt. Aktuelle Themen wie Flucht und Schreiben in der Fremde, Nature Writing, Erinnerung und Identität, Weiblichkeit und Queerness, die Liebe als poetischer Evergreen, aber auch das Langgedicht als dominante Form der Gegenwartslyrik bestimmte die Tandemlesungen, dem Kernformat der Lyriktage Frankfurt.

Neben renommierten Lyrikerinnen und Lyrikern aus dem deutschsprachigen Raum wie Nadja Küchenmeister, Marion Poschmann, Monika Rinck, Daniela Seel und Yevgeniy Breyger, lasen unter anderem auch Adi Keissar (Israel), Stella Nyanzi (Uganda), Abdalrahman Alqalaq (Syrien), Logan February (Nigeria) und Martina Stepanova (Russland), von denen viele im europäischen Exil leben. Akzente setzten außerdem ein von dem Frankfurter Lyriker Martin Piekar kuratierter Abend mit Debüts und Kooperationsveranstaltungen mit dem Hessischen Literaturforum im Mousonturm, der Romanfabrik, der Jüdischen Gemeinde und dem Deutschen Literaturfonds.

„Kunst der Poesie auf höchstem Niveau“

Die 19 Lyrikabende an verschiedenen Orten in Frankfurt waren insgesamt sehr gut besucht, viele waren ausverkauft. Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig zeigt sich erfreut über den regen Zuspruch des Publikums: „Die Lyriktage Frankfurt haben dazu eingeladen, die Kunst der Poesie auf höchstem Niveau zu erleben. Dass so viele neugierige und aufgeschlossene Menschen dieser Einladung gefolgt sind, zeigt, dass Gedichte einen Nerv treffen. Für die Stadt Frankfurt ist dies aber auch ein Ansporn, der Lyrik weiterhin eine große Bühne zu bieten – denn erst in der Lesung entfaltet diese Kunstform ihre volle ästhetische Qualität.“  

Festivalleiterin und Kuratorin Sonja Vandenrath ergänzt: „Zu sehen, wie das Publikum bis in den späten Abend hochkonzentriert den Lesungen folgte, war für mich das größte Glück. Mit den Lyriktagen Frankfurt 2025 haben wir die Intelligenz, die Schönheit und die Widerständigkeit der zeitgenössischen Poesie erlebbar machen wollen und das großartige Publikum ist uns begeistert gefolgt. Die diesjährige Internationalität mit Dichter:innen aus Afrika, Nordamerika und Asien sowie das Format der Tandemlesungen haben einen dichten und anregenden poetischen Diskurs initiiert. Es war ein tolles Festival quer durch alle Generationen.“     

Medienpartner war hr2-kultur. Die Lyriktage Frankfurt werden seit 2007 alle zwei Jahre vom Kulturamt der Stadt Frankfurt ausgerichtet.

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