FRANKFURT.DE - DAS OFFIZIELLE STADTPORTAL

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Dezernat VIII

Mehr Raum für Menschen in Wohnungsnot

17.11.2023

Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl und Caritasdirektorin Gaby Hagmans besichtigen die neu eröffnete Unterkunft.
Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl (l.) und Caritasdirektorin Gaby Hagmans besichtigen die neu eröffnete Unterkunft. © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Caritasverband Frankfurt e.V.

Neue Übergangsunterkunft im Frankfurter Süden

Mit einer neuen Einrichtung für temporäres Wohnen schafft die Stadt Frankfurt zusammen mit dem Caritasverband Frankfurt Wohnraum für Menschen in Wohnungsnot. Sozialdezernentin Elke Voitl und Caritasdirektorin Gaby Hagmans besichtigten die neu eröffnete Übergangsunterkunft.

In Frankfurt ist fehlender Wohnraum ein großes Thema. Die Konkurrenz um eine akzeptable und bezahlbare Wohnung ist groß, die Warteliste für eine geförderte Wohnung lang. Die Vermittlung kann Jahre dauern. Viele Menschen sind von Wohnungslosigkeit bedroht oder haben sogar bereits keine feste Bleibe mehr.

„Einen eigenen Rückzugs- und Lebensraum zu haben, ist ein existenzielles menschliches Grundbedürfnis. Erst wenn das gegeben ist, können sich weitere Schritte zur Stabilisierung des eigenen Lebens anschließen“, sagt Frankfurts Sozialdezernentin Elke Voitl. Grundsätzlich liegt im Aufgabenbereich des Sozialdezernats nur die Schaffung von Übergangswohnraum im Sinne der akuten Gefahrenabwehr. „Angesichts der Lage auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt bleiben die Menschen aber inzwischen sehr lange in unseren Unterkünften – darauf müssen wir reagieren und diese so gestalten, dass dort auch über einen längeren Zeitraum ein möglichst selbstbestimmtes Leben möglich ist“, sagt die Stadträtin. „Gemeinsam mit unseren professionellen Trägern wie dem Caritasverband gehen wir diese herausfordernde Aufgabe an, was dieses große Neubauprojekt im Frankfurter Süden beweist“, so die Sozialdezernentin.

In zentraler Lage ist ein funktionaler Neubau errichtet worden. Auf sechs Stockwerken bietet er Raum für fast 120 Menschen. Die Wohneinheiten sind überwiegend Einzimmer-Appartements, zudem gibt es Zwei- bis Vierzimmer-Wohnungen. Sie verfügen über eine funktionale Pantryküche oder Küchenzeile. Zum Teil sind die Wohnungen barrierefrei. Im Erdgeschoss gibt es einen zentralen Empfang sowie einen Tagungs- und Beratungsraum. Ein weiterer Raum steht als Begegnungsstätte und für Veranstaltungen zur Verfügung. Im Sommer sind die ersten Bewohner:innen eingezogen. Seitdem werden die Wohnungen sukzessive belegt. Die Zuweisung erfolgt durch das Sozialamt der Stadt Frankfurt. Meist werden Menschen untergebracht, die bislang obdachlos waren oder in Hotels sowie Gemeinschaftsunterkünften gelebt haben.

Ziel ist ein eigener Mietvertrag

Das Wohnen in der Wohnanlage ist eine Übergangssituation. Ziel ist es, die Menschen in ein Wohnverhältnis mit eigenem Mietvertrag zu bringen und die Verweildauer in der Übergangunterkunft möglich kurz zu halten.
Sozialarbeiter:innen des Caritasverbands unterstützen die Bewohner:innen im nachbarschaftlichen Zusammenleben und fördern die Vernetzung und Integration im Quartier. Zum Angebot gehören auch Information und Beratung vor Ort zu allgemeinen Lebensfragen wie Existenzsicherung, Gesundheit, Wohnungs- und Arbeitssuche. Bei Bedarf gibt es eine Vermittlung an Fachdienste und Fachberatungsstellen.

Aufgabe der Wohnungspolitik. Genügend bezahlbarer Wohnraum

Caritasdirektorin Gaby Hagmans: „Es ist gut, dass es diesen neuen Wohnraum gibt. Doch dies darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Übergangsunterkünfte eine fehlbesteuerte Wohnungspolitik kompensieren. Gäbe es genügend bezahlbaren Wohnraum in Frankfurt, bräuchten wir keine Übergangsunterkünfte.“

Erschließung von Flächen für den Wohnungsbau

Der Wohnkomplex wurde von der Stadt Frankfurt und dem Caritasverband Frankfurt als Gemeinwesenprojekt entwickelt und von einem privaten Investor auf einem Gewerbegrundstück erbaut. Die ersten Planungsschritte erfolgten im Jahr 2018, bezugsfertig wurde es im Juli 2023. Angesichts der dauerhaft hohen Bedarfe und des großen Defizits an Plätzen zur Unterbringung wohnungsloser Menschen hat der Mietvertrag eine Laufzeit von 20 Jahren.

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