Dezernat II
Was Frankfurt von Toronto gelernt hat
03.04.2025, 15:53 Uhr
Die Finanzstadträtin der Metropole, Shelley
Carroll, stattete dem Frankfurt Welcome and Information Center einen Besuch ab
Sehr geehrte Journalist:innen,
Toronto war und ist
für die Stadt Frankfurt mit seiner Diversitäts-Politik ein Vorbild. Schon die
Gründung des Amtes für multikulturelle Angelegenheiten (Amka)1989 fußte auf
Erfahrungen der kanadischen Metropole. Auch bei der Gründung des Frankfurt
Welcome and Information Center (FWIC) im vergangenen Jahr diente eine Behörde
in Toronto als Modell. Am Donnerstag, 3. April, war Councillor Shelley Carroll,
die für Finanzen zuständige Stadträtin der Stadt, auf Einladung von
Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg zu Gast
im FWIC an der Mainzer Landstraße.
Wie das in acht Sprachen übersetzbare Empfangsterminal des FWIC funktioniert, welche Art der Beratung das FWIC leistet, welche Informationen den Besuchenden angeboten werden können, erläuterte Abteilungsleiterin Veronika Katic dem Gast aus Kanada. „Fantastic“ war der Kommentar von Shelley Carroll zu der Einschätzung von Amka-Leiter Armin von Ungern-Sternberg, dass das Amt „Informationen bereit hält, die man nicht googeln kann“.
Besonders die Tatsache, dass im „Stadtraumfrankfurt“, dem Sitz des Amka, auch Dutzende zivilgesellschaftlicher Organisationen angesiedelt sind, beeindruckte Councillor Carroll. Das sei in Kanada undenkbar, dort müsse man sogar fürs Sporttreiben bezahlen.
Harpreet Cholia, Leiterin der Stabsstelle Antidiskriminierung im Diversitätsdezernat, erläuterte die Strategie Frankfurts auf dem Weg zu einer „Arrival City“. Ein Baustein sei dabei auch das EU-Projekt „Inclusion of Migrants and Refugees“, bei dem Frankfurt und Toronto kooperieren.
„Mir ist wichtig, dass wir in Kontakt mit den Menschen sind und nicht nur im Büro sitzen“, sagte Eskandari-Grünberg. Das sei auch einer der Beweggründe gewesen für den Pavillon der Demokratie, der 2025 in die zweite Saison geht. Und natürlich auch für den Pride Month, den die Diversitätsdezernentin aus welcher Stadt nach Frankfurt geholt hat? Natürlich Toronto.
„Städte müssen sich zusammenschließen, um gegen Ausgrenzung, Hass und Intoleranz wirksam vorgehen zu können“, lautete Carrolls Fazit. Wie notwendig das sei, zeige sich gerade bei den Vorbereitungen für den Pride Month 2025 in Toronto. Viele queere Gruppen aus den USA hätten den Besuch abgesagt, „weil sie befürchten, hinteher nicht wieder heimreisen zu können“.