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VHS Frankfurt erhält Rita-Süssmuth-Preis

04.06.2025, 12:47 Uhr

VHS-Direktor Danijel Dejanović mit Tuğba Yilmaz (l.) und Jana Freudenberger, Referentinnen im Team Internationales der VHS, Foto: Sandrino Donnhauser
VHS-Direktor Danijel Dejanović mit Tuğba Yilmaz (l.) und Jana Freudenberger, Referentinnen im Team Internationales der VHS © Sandrino Donnhauser, Foto: Sandrino Donnhauser

Auszeichnung beim DVV-Wettbewerb für internationale Partnerschaften in der Erwachsenenbildung

Die Volkshochschule (VHS) Frankfurt ist Preisträgerin des bundesweiten Wettbewerbs „Internationale Partnerschaften zur Stärkung von Demokratie und Teilhabe“ des Deutschen Volkshochschul-Verbands (DVV). Mit dem Rita-Süssmuth-Preis würdigt der DVV die innovative internationale Ausrichtung der Frankfurter VHS, ihre interkulturelle Öffnung sowie das Projekt „Demokratiebotschafter:innen“. Die Auszeichnung ist mit 2000 Euro dotiert.

Die feierliche Preisverleihung fand am Dienstag, 3. Juni, in der Alten Börse in Leipzig statt – während der Generalversammlung, Preisverleihung und Jahreskonferenz der European Association for the Education of Adults (EAEA). VHS-Direktor Danijel Dejanović und Tuğba Yilmaz, Referentin für Internationales, nahmen die Auszeichnung stellvertretend für das gesamte Team vom DVV-Ehrenvorsitzenden Ernst Dieter Rossmann und Jennifer Endro vom Auswärtigen Amt entgegen. Das Auswärtige Amt fördert den Rita-Süssmuth-Preis im Rahmen des Urban X-Change Projektes.

Die VHS Frankfurt erhielt die Auszeichnung für das Projekt „Demokratie-Botschafter:innen“, das neue Wege des bürgerschaftlichen Engagements durch gegenseitigen Austausch eröffnet. Durch die Ausbildung und Vernetzung von Demokratie-Botschafterinnen und –Botschaftern aus Deutschland und Schweden fördert das Projekt nicht nur den interkulturellen Dialog, sondern versetzt auch Einzelpersonen in die Lage, sich sowohl in ihren eigenen Gemeinschaften als auch in der Europäischen Union aktiv für demokratische Werte einzusetzen. Das sei „gelebte Demokratie – persönlich, partizipativ und international“, betonte die Begründung der Jury.

Oberbürgermeister Mike Josef gratulierte der Frankfurter VHS und sieht die Ehrung auch als Anerkennung für die Stadt: „Frankfurt ist Deutschlands internationalste Stadt – offen, vielfältig und demokratisch. Die VHS verkörpert genau diese Werte und ist ein Seismograph gesellschaftlicher Entwicklungen. Demokratiebildung und politische Bildung sind daher zentrale Säulen ihrer Arbeit – auch im internationalen Kontext.“

Auch Bildungsdezernentin Sylvia Weber betont die globale Perspektive: „‚Lernen ohne Grenzen‘ ist das Motto der VHS Frankfurt. Voneinander lernen, über den Tellerrand gucken und Erfahrungen austauschen: So fließen internationale Bildungskonzepte in unsere Angebote ein – und zugleich tragen wir Frankfurts Bildungsanspruch in die Welt. Unser gemeinsames Ziel bleibt eine inklusive Bildung für alle – unabhängig von Herkunft oder sozialem Status.“

Demokratiebotschafterinnen und -botschafter machen Vielfalt erlebbar

Das Kooperationsprojekt mit der Kommunalen Ausländer:innenvertretung ermöglicht jungen Menschen, sich aktiv für eine offene, demokratische Gesellschaft einzusetzen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Ansprache von Menschen mit (post-)migrantischer Geschichte. Höhepunkt war eine Reise von zwölf Jugendlichen in die schwedische Partnerstadt Uppsala im Mai. Das Projekt soll langfristig ins reguläre VHS-Programm aufgenommen werden.

Internationale Öffnung in der Praxis

Die Frankfurter VHS organisiert regelmäßig Austauschprogramme, Studienreisen und Kurse im In- und Ausland – mit Schwerpunkten in Kultur, Politik, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Sie beteiligt sich an internationalen Aktionstagen wie dem Europatag oder dem Tag der Muttersprache und ist ein fester Bestandteil des Frankfurter Newcomers Festivals.

In Kooperation mit dem Referat für Internationale Angelegenheiten (RIA) bestehen langjährige Austauschformate, etwa mit Mailand seit 1970 und 2022 mit Yokohama.

„Diese Partnerschaften sollen künftig weiter ausgebaut werden“, betont Dejanović und fährt fort: „Städtepartnerschaften sind für eine internationale Stadt wie Frankfurt von unschätzbarem Wert. Sie eröffnen neue Lernräume, fördern den interkulturellen Dialog und machen globale Zusammenhänge im lokalen Kontext erlebbar. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Spannungen sind solche direkten Begegnungen zwischen Menschen ein starkes Zeichen für Verständigung, Solidarität und gemeinsame Verantwortung.“

Die Zusammenarbeit zwischen VHS und RIA soll daher intensiviert und weitere Austauschformate in das Programm aufgenommen werden. Auch mit DVV International arbeitet die VHS zusammen – etwa in Projekten mit Eskişehir in der Türkei und Sarajevo in Bosnien-Herzegowina. Künftig soll auch ein Austausch mit der ukrainischen Stadt Lviv, Frankfurts jüngster Partnerstadt, hinzukommen. Internationale Delegationen sowie Fachkonferenzen gehören dabei längst zum Alltag der VHS.

Erasmus+ bringt Europa an die VHS

Seit 2024 ist die VHS Frankfurt Mitglied und hat den Vorstandsvorsitz der Europäischen Bildungs- und Begegnungszentren (EBZ) und ist für das EU-Programm Erasmus+ akkreditiert. Aktuell sind neun Bildungsinstitutionen aus sechs Ländern Teil des Netzwerks. Ziel ist die Förderung europäischer Bildungszusammenarbeit und interkulturellen Austauschs.

Erasmus+-Formate für Teilnehmende und Mitarbeitende der VHS führten bereits nach Schweden, Frankreich, Finnland, Kroatien, Irland, Italien, Spanien und Österreich.



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