Stadtverordnetenversammlung trifft Entscheidung für die Verlängerung der U4 von Bockenheim nach Ginnheim
28.02.2025, 12:10 Uhr

Ein bedeutender Meilenstein ist erreicht: Variante mit Anbindung des Uni-Campus Westend überzeugt
Nun ist es so weit: Im Rahmen
der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 27. Februar, entschieden die
Stadtverordneten, dass die Variante 3i – jene, die über den Uni-Campus Westend
führt – für die Verlängerung der U4 von der Bockenheimer Warte nach Ginnheim
weiter beplant werden soll. Grundlage für diese Entscheidung ist die
Machbarkeitsstudie des Projekts, in der unabhängige Expertinnen und Experten
drei Varianten von ursprünglich 16 untersucht und eine eindeutige
Vorzugsvariante ermittelt hatten.
Mit dem Infrastrukturausbauprojekt wird eine Lücke im bestehenden Stadtbahnnetz
geschlossen. Ziel ist es, eine U-Bahnverbindung zu schaffen, die die nördlichen
Stadtteile besser mit der Innenstadt verbindet, die A-Strecke entlastet und die
bei Störungen für mehr Flexibilität im Frankfurter U-Bahn-Netz sorgt.
„Mit dieser Entscheidung im Stadtparlament haben wir den ersten Meilenstein in
diesem bedeutenden Infrastrukturprojekt erreicht. Nach der im Bau befindlichen
Verlängerung der U5 ist jetzt auch der geplante Lückenschluss der U4, der
wichtigsten U-Bahnstrecke für die Frankfurterinnen und Frankfurter, einen
großen Schritt vorangekommen. Es ist ein zentraler Baustein für die
Weiterentwicklung des gesamten städtischen Nahverkehrsnetzes. Profitieren
werden die Einwohnerinnen und Einwohner im Norden Frankfurts, die dortigen
Betriebe, die Pendlerinnen und Pendler sowie die Studierenden. Nun gilt es die
nächsten Schritte zügig anzugehen“, sagt Oberbürgermeister Mike Josef.
„Mit dem Beschluss der Stadtverordneten, über 60 Jahre nach Beginn der
Überlegungen, sind wir der Verlängerung der U4 bedeutend nähergekommen. Daran
haben wir hart gearbeitet – im engen Austausch mit externen Fachleuten,
städtischen Gesellschaften und Ämtern, den Ortsbeiräten und Ausschüssen sowie
den Bürgerinnen und Bürgern. Selten hat die Stadt Frankfurt ein
Infrastrukturprojekt bereits in dieser frühen Projektphase so umfassend und
differenziert untersucht. Damit haben wir nun eine fundierte
Entscheidungsgrundlage für die Stadtverordneten geschaffen, um das Projekt
endlich auf den Weg zu bringen“, erläutert Mobilitätsdezernent Wolfgang
Siefert. „Mit dem Projekt treiben wir auch die Mobilitätswende in Frankfurt
voran. Denn die Stadt wächst und der Verkehr nimmt zu, der Straßenraum bleibt
aber gleich. Wir müssen also unser ÖPNV-Angebot bedarfs- und zukunftsorientiert
ausbauen, auch damit die Menschen gerne vom PKW auf den flächensparenden und
umweltfreundlichen ÖPNV umsteigen.“
Tina Zapf-Rodríguez, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, ergänzt: „Der
Verkehr ist in Frankfurt verantwortlich für fast zwei Millionen Tonnen
gesundheitsschädlicher Treibhausgasemissionen (THG), allein etwa
1,4 Millionen Tonnen gehen auf das Konto vom Straßenverkehr. Der Ausbau
der U4 ist daher ein Bekenntnis zu nachhaltiger Stadtentwicklung, denn jeder
neue Schienenkilometer bedeutet weniger Autoverkehr und mehr saubere Luft. Ein
gut ausgebauter und verbesserter öffentlicher Nahverkehr ist eine zentrale
Aufgabe, um die THG-Emissionen in diesem Bereich zu reduzieren und unsere
Klimaziele zu erreichen.“
Wie geht es weiter?
Mit dem Beschluss durch die Stadtverordneten kann das Projekt-Team der SEBV –
Stadtbahn Entwicklung und Verkehrsinfrastrukturprojekte Frankfurt – nun in
die tiefere Planung einsteigen und die Vorplanung der beschlossenen Variante
aufnehmen. Der nächste Meilenstein steht voraussichtlich Ende 2026 an, wenn den
Stadtverordneten ein entsprechender Vorplanungsbeschluss vorgelegt werden kann.
Anschließend folgen die Entwurfs- und Genehmigungsplanung.
Wo sind weitere
Informationen zu finden?
Der Erläuterungsbericht zur Machbarkeitsstudie sowie die Gutachten stehen allen
Interessierten als Download auf der Projektwebseite sbev-frankfurt.deExternal Link zur
Verfügung. Auf der Website werden alle wesentlichen Informationen und ein FAQ
rund um das Projekt geteilt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich
bei Fragen und Anliegen über ein Projekt-Telefon unter 0151/64152-907Internal Link sowie
per E-Mail an verlaengerungu4@sbev-frankfurt.deInternal Link direkt
an das Projekt-Team wenden.
Die Machbarkeitsstudie
Im Rahmen der vertieften Machbarkeitsstudie wurden die drei Varianten 1a, 1d
und 3i für eine mögliche Streckenführung von der SBEV in Zusammenarbeit mit der
Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt mbH (VGF), den relevanten Ämtern der
Stadt Frankfurt am Main sowie mit Unterstützung von Fachbüros und
Sachverständigen ergebnisoffen untersucht. Aufbauend auf allen Fachbeiträgen
wurden die Ergebnisse mithilfe einer Nachhaltigkeitsbetrachtung unter den
Aspekten der „Ökologie“, „Ökonomie“, „Soziokultur“, „Städtebau und Standort“
und „Prozesse“ miteinander verglichen und bewertet. Die Expertinnen und
Experten haben eine klare Vorzugsvariante ermittelt: Bei Betrachtung aller
Kriterien schneidet die Variante 3i am besten ab. Sie schließt den Campus
Westend der Goethe-Universität Frankfurt am Main direkt ans Stadtbahn-Netz an.
Die endgültige Entscheidung, welche Variante weiter beplant werden soll, fällte
die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 27. Februar. Sie gab der
Variante 3i den Vorzug.