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Vergiftung bestätigt: Zwei Platanen auf dem Merianplatz schwer geschädigt – zweites Baumgutachten steht kurz vor Abschluss
01.07.2025, 16:33 Uhr

Dezernentin Zapf-Rodríguez: „Wir werden wieder für neue Bäume sorgen“
Nun ist es traurige Gewissheit: Die beiden großen Platanen auf dem Merianplatz wurden vorsätzlich vergiftet. Laboranalysen im Rahmen eines Baumgutachtens haben den Wirkstoff Glyphosat eindeutig nachgewiesen. Die Chemikalie wurde über Bohrlöcher direkt in die Leitungsbahnen der Bäume eingebracht. Die ermittelte Konzentration des Glyphosats kommt in Pflanzenschutzmitteln vor, die legal nur mit einem Pflanzenschutznachweis im Fachhandel erhältlich sind.
„Diese Tat ist ein Angriff auf das öffentliche Grün unserer Stadt. Es macht fassungslos, dass jemand mit solcher Energie zwei gewachsene, prägende Bäume zerstören will“, erklärte Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez am Dienstag, 1. Juli, unter großer Anteilnahme der Anwohnerinnen und Anwohner sowie des Ortsbeirates bei einem Presseterminvor Ort. „Weil einzelne Blätter ausschlugen, hatten wir gehofft, dass sich die Bäume noch einmal berappeln. Tatsächlich aber sind die beiden Platanen laut unserem Sachverständigen am Absterben und damit nicht zu retten. Wie weit der Absterbeprozess bereits fortgeschritten ist, soll uns ein weiteres Gutachten sagen. Dafür hat der Sachverständige gestern den Ästen Proben entnommen. Das Ergebnis erwarten wir in der nächsten Woche.“
Aktuell gelten die beiden Bäume noch als verkehrssicher. Doch sollte sich ihr schnelles Absterben bestätigen, wird die Stadt rasch handeln – auch, um Gefahren vorzubeugen. Eine Nachpflanzung soll folgen, sofern es die Leitungssituation auf dem Platz zulässt.
„Wir wollen, dass wieder neue Bäume am Merianplatz wachsen und in Zukunft die Lücke schließen werden. Der Merianplatz bleibt grün“, betonte Zapf-Rodríguez. „Stadtbäume sind keine Sache – sie sind Lebewesen und Teil unseres öffentlichen Raums. Sie verdienen Respekt und Schutz.“
Eine ergänzend beauftragte Untersuchung des umliegenden Bodens ergab keine Kontamination mit Glyphosat. Die Chemikalie ist offenbar nicht in das Erdreich vorgedrungen.