Kyjiws Bürgermeister Dr. Vitali Klitschko mit Franz-Werfel-Menschenrechtspreis 2025 ausgezeichnet
01.06.2025, 18:30 Uhr

Auszeichnung für unerschütterlichen Einsatz für Freiheit, Menschenrecht und Demokratie – Klitschko: „Die Auszeichnung steht für alle Einwohner Kyjiws, für das ganze ukrainische Volk.“
Die Stiftung Zentrum gegen
Vertreibungen hat am Sonntag, 1. Juni, Dr. Vitali Klitschko, Bürgermeister der
ukrainischen Hauptstadt Kyjiw, mit dem Franz-Werfel-Menschenrechtspreis
ausgezeichnet. Bei dem feierlichen Festakt in der Frankfurter Paulskirche wurde
er für seinen unermüdlichen Einsatz für Frieden und Freiheit, Menschenrechte,
Demokratie sowie die Unabhängigkeit und Souveränität der Ukraine vor rund 650
Gästen geehrt. Im Anschluss an die Preisverleihung hat sich Vitali
Klitschko im Beisein von Oberbürgermeister Mike Josef ins Goldene Buch der
Stadt Frankfurt am Main eingetragen.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius würdigte den Preisträger in seiner
Laudatio: „Vitali Klitschko hat sich entschieden, Verantwortung zu übernehmen –
für seine Heimat, seine Brüder und Schwestern in der Ukraine, für Freiheit und
für Menschenrechte. Er ist ein Vorbild für alle Ukrainerinnen und Ukrainer, für
uns alle. Er steht sinnbildlich für alle Menschen, die trotz allem den Glauben
an Frieden und Freiheit nicht verlieren. Vitali Klitschko hat Kampfgeist, er
gibt nicht auf, er stellt sich all‘ den großen Herausforderungen. Das bewundere
ich wirklich sehr.“ In seiner Rede verwies Pistorius ebenfalls darauf, dass der
Weg zur und der Erhalt der liberalen Demokratie, von Einheit und Freiheit eine
dauerhafte Herausforderung sei und immer wieder verteidigt werden müsse – jeden
Tag von jeder und jedem von uns. „Dies ist nur aus einer Position der Stärke
heraus möglich. Wir müssen uns wieder wehrhaft machen, damit unsere Kinder in
unserem Land, in ganz Europa weiterhin in Frieden leben können.“
Als langjähriges Jurymitglied
des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises dankte Staatsminister a.D. Peter Beuth,
der den erkrankten Stiftungsvorsitzenden Dr. Christean Wagner vertrat, Vitali
Klitschko im Namen der Stiftung für „seine Standhaftigkeit und seinen Einsatz
als mutiger Verteidiger von Recht, Freiheit und Demokratie – für die
ukrainische Bevölkerung und für seine Stadt – die er nicht erst seit Beginn der
russischen Invasion beweist.“ Klitschko sei das Symbol des Widerstands und
genieße nicht nur deshalb in seiner Heimat, aber auch im europäischen Ausland,
hohes Ansehen und Vertrauen.
Für den in Belowodsk (Sowjetunion, heute Kirgisistan) geborenen Klitschko, der
seit 2014 das Amt des Bürgermeisters der ukrainischen Hauptstadt Kyjiw
bekleidet, hat der Preis einen hohen Stellenwert, wie er in seiner Dankesrede
betonte: „Die Auszeichnung steht für alle Einwohner Kyjiws, für das ganze
ukrainische Volk.“ In diesem Zusammenhang erinnerte Klitschko daran, dass es
jeden Tag Angriffe gibt, bei denen täglich Ukrainerinnen und Ukrainer verletzt
werden und sterben – Soldaten und Zivilisten. Wie dieser Krieg endet werde über
die ganze Zukunft Europas entscheiden. „Aber wir stehen gemeinsam Seite an
Seite, wir kämpfen weiter für Freiheit und für unsere Stadt, für die Zukunft
der Ukraine. Ich bedanke mich herzlich für die Hilfe und Unterstützung
Deutschlands für unser Land.“
Wie wichtig das Wirken von Menschen wie Vitali Klitschko ist, brachte Boris
Rhein, Hessischer Ministerpräsident, in seiner Ansprache auf den Punkt: „Dr.
Vitali Klitschko erinnert uns daran, dass universelle Menschenrechte, Frieden
und ein gutes Zusammenleben der Völker keine Selbstverständlichkeit sind. Wir
müssen dafür ständig neu eintreten und sie verteidigen. Sein Einsatz für die
Freiheit und Demokratie in der Ukraine ist beispielhaft.“
Dies unterstrich auch
Oberbürgermeister Mike Josef, der die Preisverleihung feierlich eröffnete, und
aufzeigte, welch‘ hohen Stellenwert der Einsatz für demokratische Werte,
Frieden und Freiheit in unserer heutigen Zeit habe. „Vitali Klitschko
verkörpert den Kampf für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Diesen Kampf
hat er sich nicht ausgesucht, er wurde seinem Land von der aggressiven
Putin-Diktatur aufgezwungen. Frankfurt steht an seiner Seite. Deutschland steht
an der Seite der Ukraine. Wir alle stehen an der Seite derer, die für eine
freie und friedliche Zukunft kämpfen mit Herz, Haltung und Hoffnung. Ich
gratuliere Vitali Klitschko zu dieser hochverdienten Auszeichnung – danke für
seine Stärke, seinen Einsatz und sein Vorbild.“
Zum Schluss des Festaktes sprach Peter Beuth auch einige mahnende Worte aus:
„80 Jahre Frieden in Deutschland und den meisten europäischen Staaten könnte
viele in dem Irrglauben der Selbstverständlichkeit eines friedlichen Miteinanders
bestärken. Frieden ist aber leider nicht selbstverständlich.“ Er wies darauf
hin, dass Friedensfähigkeit die Verteidigungsfähigkeit voraussetze: „Hier
können und müssen wir von der Ukraine lernen. Dieses Land ist eindrucksvolles
Vorbild an Mut, am Ende auch das eigene Leben für das eigene Land einzusetzen.“
Auch deshalb gebe es kaum einen würdigeren Preisträger des diesjährigen
Franz-Werfel-Menschenrechtspreises als Vitali Klitschko.
Mit ihrer Geschichte, ihrem
Ambiente und ihrer Bedeutung für die Demokratiegeschichte Deutschlands bot die
Paulskirche im Herzen Frankfurts den passenden Rahmen für die würdige
Verleihung des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises. Unter den Festgästen waren
neben dem Präsidenten des Bundes der Vertriebenen und Beauftragten der
Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Bernd
Fabritius, auch Mitglieder der diesjährigen Jury des
Franz-Werfel-Menschenrechtspreises. Ebenfalls nahmen unter anderem Vadym
Kostiuk, Generalkonsul der Ukraine, Abgeordnete des Europäischen Parlaments,
des Deutschen Bundestags und des Hessischen Landtags, Vertreterinnen und
Vertreter der Stadtverordnetenversammlung und des Magistrats der Stadt
Frankfurt am Main sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Kultur, Wirtschaft,
Wissenschaft, Verbands- und Stiftungswesen an der Veranstaltung teil.
Vitali Klitschko ist der zwölfte Preisträger des
Franz-Werfel-Menschenrechtspreises. Zu den Preisträgern zählten bislang unter
anderen der Rumänische Staatspräsident Klaus-Werner Iohannis, Bundespräsident
a.D. Dr. Joachim Gauck, der Historiker und Publizist Prof. Dr. Michael
Wolffsohn, die Bürgerrechtlerin, Schriftstellerin und Dokumentarfilmerin Freya
Klier und die Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller.
Die Jury des Franz-Werfel-Menschenrechtspreises
bilden Personen aus Wissenschaft, Forschung, Medien und dem politischen Leben.
Der diesjährigen Jury gehören Dr. Christean Wagner als Vorsitzenden der
Stiftung, Staatsminister a.D. Peter Beuth, der Präsident des Bundes der
Vertriebenen, Dr. Bernd Fabritius, der Frankfurter Stadtrat Dr. Bernd
Heidenreich, der Hessische Landtagsabgeordnete Andreas Hofmeister, der
ehemalige Europaabgeordnete Milan Horáček, der Historiker Prof. Dr. Manfred
Kittel, der Parlamentarische Staatssekretär a.D. Hartmut Koschyk sowie die
ehemalige Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Ziele des Bundes der
Vertriebenen, Gudrun Osterburg (ehemalige Vorsitzender des Fördervereins),
an.
Mehr über die Arbeit der Stiftung findet sich unter z-g-v.deExternal Link. Weitere
Informationen zum Franz-Werfel-Menschenrechtspreis gibt es unter franz-werfel-menschenrechtspreis.deExternal Link.
Foto: (v.l.n.r.): Hessischer Ministerpräsident Boris Rhein, Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, Dr. Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kyjiw, Peter Beuth, Staatsminister a.D. und Jurymitglied des Franz-Werfel-Menschenrechtspreis 2025, und Oberbürgermeister Mike Josef