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Konzeptverfahren für gemeinschaftliches Wohnen in Niederursel entschieden

26.05.2025, 14:51 Uhr

Die Seniorenwohnanlage St. Katharinen-Wohnstift, Foto: Hans Keller
Die Seniorenwohnanlage St. Katharinen-Wohnstift in Niederursel © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Hans Keller

Projektgruppe Wohnbar:FFM für Realisierung ausgewählt

Im Rahmen des Konzeptverfahrens für das gemeinschaftliche Wohnprojekt in direkter Nachbarschaft zur bestehenden Seniorenwohnanlage im Kreuzerhohl in Niederursel ist die Entscheidung gefallen: Von den sieben eingegangenen Bewerbungen wurden sechs Projektgruppen zur Präsentation eingeladen. Die Gruppe Wohnbar:FFM konnte mit ihrem Konzept besonders überzeugen und wurde für die Umsetzung des Projekts ausgewählt. Die Frauenwohngruppe verfolgt den Ansatz, gemeinschaftliches Wohnen zu realisieren, das ihnen als Frauen ein selbstbestimmtes Leben und gesellschaftliches Engagement unabhängig von Alter, Handicap, Einkommen und in verschiedenen Lebensphasen ermöglicht. Das Verfahren wurde gemeinsam von der Stadt Frankfurt und dem St. Katharinen- und Weißfrauenstift ausgelobt.
„Die große Zahl und hohe Qualität der Bewerbungen zeigen, dass es in Frankfurt ein starkes zivilgesellschaftliches Interesse gibt und viele gute Ansätze für gemeinschaftliche Wohnformen vorhanden sind“, sagt Marcus Gwechenberger, Senior des Pflegamtes und Dezernent für Planen und Wohnen. „Das ist ein starkes Signal für unsere Stadtentwicklungspolitik. Wir wollen gemeinschaftliches Wohnen im Mietmodell weiter stärken und sehen dieses Verfahren als Vorbild für künftige Projekte.“

 
Mehrwert für das Quartier und die Seniorenwohnanlage
Die ausgewählte Projektgruppe wird künftig in direkter Nachbarschaft zur bestehenden Seniorenwohnanlage im Kreuzerhohl auf einer Grundstücksfläche von 1062 Quadratmetern ein gemeinschaftliches Wohnmodell im Mietformat realisieren. Das geplante Wohnhaus umfasst rund 670 Quadratmeter Wohnfläche sowie 30 Quadratmeter Gemeinschaftsflächen. Der dreieinhalbgeschossige Neubau in Holzrahmenbauweise wird Platz für bis zu zehn Wohneinheiten bieten. Zudem stehen der Gruppe Gemeinschaftsräume in der benachbarten Seniorenanlage zur Mitnutzung offen. Ziel des Projekts ist nicht nur das Schaffen von gemeinschaftlichem Wohnraum, sondern auch die Belebung des Grundstücks im Sinne einer guten Nachbarschaft. Geplant sind generationsübergreifende Angebote und eine Öffnung ins Quartier. Die bislang als Parkplatz genutzte Fläche wird mit dem Wohnhaus bebaut und so im Sinne des Stiftungszwecks sinnvoll in Wert gesetzt.

Ursula Poletti, Direktorin des St. Katharinen- und Weißfrauenstifts, freut sich auf die Zusammenarbeit mit der Projektgruppe und erklärt: „Mit der Gruppe Wohnbar:FFM e.V. gewinnen wir engagierte Nachbarinnen, die unsere Vision von einem generationenübergreifenden, solidarischen Miteinander teilen. Das Projekt ist für uns nicht nur ein architektonischer Gewinn, sondern vor allem eine wertvolle Bereicherung für das St. Katharinen-Wohnstift Niederursel und das soziale Leben im Quartier. Wir freuen uns auf den gemeinsamen Weg.“

Partizipation und kooperative Planung mit erprobten Partnern
Das Projekt wird von der Stiftung errichtet und an die ausgewählte Gruppe im Rahmen eines Generalmietvertrags vermietet. Dabei sind die zukünftigen Bewohnerinnen aktiv in die Planungs- und Umsetzungsprozesse eingebunden. Für die Architektur sind die im Wohnbau erfahrenen Architekturbüros Baufrösche aus Kassel und Dunkelau Giebel Architekten aus Frankfurt beauftragt, die über ausgewiesene Expertise im gemeinschaftlichen Bauen verfügen. Das Projektsteuerungsbüro Proprojekt begleitet die Gruppe durch den Planungsprozess und sorgt für eine koordinierte Umsetzung. Ziel ist ein nachhaltiger Wohnraum, der nicht nur ökologisch verantwortungsvoll gebaut wird, sondern auch langfristig bezahlbar bleibt.

Die Auswahl der Projektgruppe erfolgte durch einen fachkundig besetzten Beirat, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung, des St. Katharinen- und Weißfrauenstifts, der lokalen Politik sowie externen Expertinnen und Experten für gemeinschaftliches Wohnen. In beratender Funktion war das Netzwerk Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen beteiligt. Die Stadt Frankfurt sieht in dem Modellprojekt einen wichtigen Baustein für eine nachhaltige, sozial gerechte und inklusive Stadtentwicklung.

 
Die Projektgruppe Wohnbar:FFM
Die Wohngruppe besteht aus zwölf Frauen im Alter von 56 bis 70 Jahren, die einen vielfältigen, beruflichen Hintergrund mit Schwerpunkt im Sozialen Bereich haben. Ihr Lebensmittelpunkt war und ist die Stadt Frankfurt. Sie sind seit fünf Jahren im Verein Wohnbar:FFM organisiert und kennen sich zum Teil schon seit über 30 Jahren, unter anderem über den Vereinssport.

Besonders überzeugt hat der Ansatz der Gruppe, für die Bewohnerinnen und Bewohner der Seniorenwohnanlage unter anderem Biographie-Projekte und Bildungserlebnisse anzubieten. „Wir sehen die Bewohnerinnen der Seniorinnen-Wohnanlage als Partnerinnen, mit denen wir gemeinsam Ideen für das Zusammenleben und für Aktivitäten entwickeln wollen, die uns alle und die Nachbarschaft bereichern“, sagt Petra Dowidziak als Vertreterin der Wohngruppe.

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