„Wir dürfen nicht resignieren“
17.03.2025

Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg und die Stiftung gegen Rassismus eröffnen die Internationalen Wochen gegen Rassismus
Mit einem
Staffellauf haben am Montag, 17. März, die Internationalen Wochen gegen
Rassismus begonnen. Organisiert von der Rhine-Ruhr 2025 World University Games
trugen Freiwillige der Sportjugend Hessen die Flamme nach einer kleinen Runde
um die Neue Altstadt zum Stadthaus am Dom, wo Bürgermeisterin und
Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg gemeinsam mit Vertreterinnen
und Vertretern der Stiftung gegen Rassismus die 120 Gäste der
Auftaktveranstaltung begrüßte.
In ihrer Rede erinnerte Eskandari-Grünberg an die Zeit Mitte der 1990er Jahre,
als die Internationalen Wochen gegen Rassismus auf Initiative der
Zivilgesellschaft erstmals stattfanden. Die Zeit sei geprägt gewesen von
Angriffen auf Geflüchtetenunterkünfte, Brandanschläge und Menschenjagden.
„Inzwischen sind rassistische und antidemokratische Bewegungen weltweit auf dem
Vormarsch“, sagte Eskandari-Grünberg. „Diese Entwicklung beunruhigt und macht
Angst. Aber wir dürfen nicht resignieren.“
Die Bürgermeisterin dankte der Stiftung gegen Rassismus für ihr Engagement. Die
Stiftung sieht ihre Aufgabe in erster Linie in der Planung und Koordinierung
der jährlich stattfindenden bundesweiten Wochen gegen Rassismus.
Stiftungsgründer und Geschäftsführer Jürgen Micksch sagte: „Die tausenden
Veranstaltungen zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus sind ein Signal
für eine menschenfreundliche Gesellschaft. Nach einem migrationsfeindlichen
Wahlkampf, bei dem hunderttausende Menschen gegen rechts auf die Straße gingen,
folgen nun bunte Aktionen und Veranstaltungen für Respekt und die
Menschenwürde. Gemeinsam kann dadurch die Stimmung im Land geändert werden.“
Die Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, Heike
Hofmann, fügte hinzu: „Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie zu
bewahren, erfordert von uns allen, dass wir uns spaltenden Kräften, Rassismus
und Antisemitismus entschieden entgegenstellen. Wir dürfen nicht akzeptieren,
dass Diskriminierung für Menschen unseres Landes Teil ihres Alltags ist. Unsere
Demokratie lebt von Vielfalt, Teilhabe und Mitbestimmung. Das macht
Veranstaltungen wie diese und Initiativen wie die Internationale Woche gegen
Rassismus so wichtig: Sie machen das Engagement für eine offene und vielfältige
Gesellschaft öffentlich sicht- und erlebbar.“
Staatsministerin Reem Alabali-Radovan, die Beauftragte der Bundesregierung für
Antirassismus, schickte für die Auftaktveranstaltung eine Videobotschaft. In
einer Podiumsrunde sprachen Eskandari-Grünberg, DFB-Vizepräsidentin Célia Šašić
und Cetin Gültekin, Bruder des in Hanau ermordeten Gökhan Gültekin, über
Möglichkeiten, auf verschiedenen Ebenen gegen Rassismus vorzugehen.
Mit insgesamt 20 Veranstaltungen beteiligen sich Initiativen und Vereine aus
Frankfurt an den Internationalen Wochen gegen Rassismus. Unter anderem gibt es
Workshops, Lesungen, Filmvorführungen, eine Comedy-Show und mehrere
interreligiöse Fastenbrechen. Die Projekte werden vom Diversitätsdezernat mit
bis zu 4000 Euro gefördert. Mehr Informationen gibt es auf der Seite der Aktionstage.Internal Link
Bild oben: Sie erläuterten den Medien Infos und Hintergründe zu den Wochen
gegen Rassismus (v.l.): Jürgen Micksch von der Stiftung gegen Rassismus,
Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg und Gianni Jovanovic, Botschafter
der UN-Wochen gegen Rassismus 2025, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto:
Maik Reuß