Produktionsbedingungen der Mode im Blick
14.06.2022, 13:59 Uhr

Fair Fashion Days thematisieren den Arbeitsalltag in der Textilbranche
Ganz im Zeichen der Mode steht
die Mainmetropole während der Frankfurt Fashion Week von Montag, 20., bis
Sonntag, 26. Juni. Dabei geht es nicht nur um schicke Styles und neueste
Trends, sondern auch um die Frage, unter welchen Bedingungen unsere Textilien
produziert werden. „Das ist selbstverständlich in einer Stadt, die seit mehr
als zehn Jahren den Titel Fairtrade Town trägt“, sagt Stadtkämmerer Bastian
Bergerhoff, in dessen Dezernat die städtische Koordinierungsstelle Fairtrade
angesiedelt ist. Eine Gruppe Engagierter rund um die die Steuerungsgruppe
„Faire Stadt Frankfurt am Main“ organisiert bereits zum zweiten Mal parallel
zur Frankfurt Fashion Week die Fair Fashion Days.
„Damit rücken die Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Produktionsbedingungen
in der Mode ins Blickfeld“, sagt der Stadtkämmerer. „Wir müssen uns viel
stärker mit der Lieferkette der T-Shirts, Pullover und Hosen befassen, die wir
im Einzelhandel kaufen. Aber ich bin überzeugt: fair und nachhaltig produzierte
Mode macht noch mehr Freude und ist im Trend. Ich danke daher nicht nur den
Engagierten, die die Fair Fashion Days organisieren, sondern auch der
Wirtschaftsförderung, die sie finanziell unterstützen.“
Im Rahmen der Fair Fashion Days wird unter anderem von Montag, 20. Juni, bis
Sonntag, 3. Juli, die Ausstellung „Fashion im Kiez“ in Sachsenhausen zu sehen
sein. In fünf Schaufenstern gibt es Informationen darüber, aus welchen
Materialien unsere Kleider bestehen, wie aus einer Faser ein Textil wird, wer
unsere Kleidung näht und wie die Zukunft der Mode aussieht.
Ebenfalls in Sachsenhausen, auf dem Spielplatz Schifferstraße und
Diesterwegplatz, wird von Montag, 20., bis Sonntag, 26. Juni, die
Kunstaktion „Made by children“ zu sehen sein, mit der die Künstlerin Maike
Lackmann auf das Thema Kinderarbeit aufmerksam macht. Mit Hilfe von Augmented
Reality werden auf dem Smartphone diejenigen sichtbar gemacht, deren Arbeit und
Ausbeutung häufig übersehen wird.
Zur Eröffnung der Fair Fashion Days werden am Montag, 20. Juni, bei einem Rundgang
um 13.30 Uhr die Stationen in Sachsenhausen vorgesellt. Mit dabei sind
Stadtkämmerer Bergerhoff, Olivia Dahlem von Quartier Frau, Ursula Artmann vom
Weltladen Bornheim, Gunter Volz von der Evangelischen Kirche Frankfurt und
Offenbach, die Künstlerin Maike Lackmann, Daniela Cappelluti von der
Koordinierungsstelle Fairtrade sowie Jayra Bowry und Marlene Haas von Lust
auf besser Leben. Wer teilnehmen will, kann sich mit per E-Mail an daniela.cappelluti@stadt-frankfurt.de anmelden.
Open Air Kino steht am Dienstag, 21. Juni, auf dem Programm. Auf der Freifläche
vor dem Kunstverein Familie Montez, Honsellstraße 7, wird bei freiem
Eintritt der Spielfilm „Made in Bangladesh“ gezeigt. Er erzählt die
Geschichte einer jungen Bengalin, die in einer Nähfabrik in Dhaka arbeitet. Sie
schildert ihren Alltag, der von Hungerlöhnen, unbezahlten Überstunden,
geschlechterspezifische Diskriminierung, fehlender sozialer Absicherung,
mangelnder Sicherheitsstandards und dem ständigen drohenden Verlust des
Arbeitsplatzes geprägt ist. Einlass ist ab 21 Uhr, die Filmvorführung startet
bei Einbruch der Dunkelheit, gegen 22.15 Uhr. Vorab gibt es um 21.45 Uhr ein
Filmgespräch mit Margrit Frölich, Vorsitzende der Jury der Evangelischen
Filmarbeit, Caspar Priesemann vom glorestore Frankfurt und Stadtkämmerer
Bergerhoff. Die Moderation übernimmt Gunter Volz von der Evangelischen
Kirche Frankfurt und Offenbach.
Weitere Programmpunkte der Fair Fashion Days sind eine Modenschau mit Styles
von elf Designerinnen aus Frankfurt im Showroom von Quartier Frau (22. Juni),
ein Upcycling-Workshop (23. Juni), eine Kleidertauschparty (24. Juni), ein Open
Air Fair Fashion Quiz (7. Juli), eine Lesung (8. Juli) und ein Gewinnspiel (13.
bis 21. Juni). Organisiert werden die Veranstaltungen von der Agentur Lust auf
besser Leben, der Koordinierungsstelle Fairtrade der Stadt Frankfurt am Main,
der Evangelischen Akademie Frankfurt und Offenbach, der Katholischen Akademie
Rabanus Maurus, der Evangelischen Studierendengemeinde, dem Showroom „Quartier
Frau“ und der Buchhandlung Weltenleser. Details sind auf der VeranstaltungsseiteInternal Link zu finden.