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Geschäftsstelle der KAV

KAV fordert grundlegende Änderungen in den Spendenaufrufen

15.07.2020

Pressemitteilung der KAV 15.07.2020

Die Kommunale Ausländerinnen- und Ausländervertretung (KAV) der Stadt Frankfurt am Main sieht eine einseitige und daher leider auch meinungsbildende Vorgehensweise in den Spendenaufrufen aller großen Hilfsorganisationen.

Seit Jahrzehnten zeigen alle diese Organisationen (z.B. Brot für die Welt, SOS Kinderdorf, Unicef, Welthungerhilfe, Der Plan) immer wieder und größtenteils sogar ausschließlich dunkelhäutige Kinder in ihren TV-Werbespots, in Werbeanzeigen in Zeitschriften, auf Plakaten und auf ihren Webseiten. Dadurch zementieren sich unbewusst verzerrte Vorstellungen von Schwarzen Menschen: sie werden immer wieder mit Armut, Bildungsferne, Hunger, Krankheit und Hilfsbedürftigkeit gleichgesetzt. Im Ergebnis spüren das die in Deutschland lebenden Menschen mit dunkler Hautfarbe. Denn auch auf sie werden permanent diesen negative Aspekte übertragen.

So kann Rassismus entstehen. Dabei kommt dieser Rassismus unterschwellig und unbewusst. Den Akteuren ist meist gar nicht mehr bewusst, warum sie so denken und handeln und schon gar nicht, woher diese Einstellung kommt.

Die KAV fordert deshalb alle Hilfsorganisationen auf, ihre Werbekonzepte grundlegend zu überdenken. Und auch die Medien in Frankfurt am Main, die Werbung verbreiten, möchte die KAV bitten, darauf zu achten, bzw. darauf hinzuweisen. Notleidende Menschen gibt es in allen Teilen der Welt und es betrifft alle Hautfarben. Das muss auch in den Spendenaufrufen so wiedergegeben werden.

gez. Jumas Medoff
(Vorsitzender der KAV)

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