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Geschäftsstelle der KAV

KAV fordert einen offenen Diskurs über Rassismus

06.06.2020

Der Kommunalen Ausländerinnen- und Ausländervertretung (KAV) fallen zunehmende rassistische und fremdenfeindliche Handlungen auf – nicht nur in den USA, auch in Deutschland und in Hessen.

Zunehmend wird Rassismus auch von Vertretern verschiedener Behörden, leider auch der Polizei, verübt. Es wäre natürlich fatal, wenn die Bürgerinnen und Bürger, zu denen auch die Migrantinnen und Migranten zählen, gerade den Institutionen, die ihnen eigentlich im Alltag eine Hilfe sein sollten und die das Recht vertreten sollten, nicht mehr vertrauen könnten. Noch ist es nicht so weit, das weiß die KAV, die seit Jahren eng mit den meisten Behörden, vor allem mit der Polizei, zusammen arbeitet. Aber ein kritischer und ehrlicher Blick nach innen ist mehr als nur notwendig, er ist in diesen Tagen unabdingbar. Wer die Augen verschließt und versucht, das Problem totzuschweigen oder gar zu leugnen, führt leider gerade das Gegenteil herbei: Die Probleme werden größer.

Die Exekutive ist aufgefordert, internen Rassismus zu benennen und damit umzugehen. Die KAV ist dazu bereit, mitzuarbeiten, denn rassistische Einstellungen sind mitunter sogar dem Handelnden nicht bewusst. „Man muss sich nicht als Rassist verstehen, um rassistisch zu denken oder zu handeln. Der Effekt ist ausschlaggebend“, sagt Politikwissenschaftler Ozan Zakariya Keskinkılıç.

Wir schlagen deshalb vor, auch Migrantinnen und Migranten an einem offenen Diskurs zu beteiligen. Das Grundgesetz schreibt Gleichheit vor dem Gesetz vor, aber im Alltag sind wir alle an einem fairen, toleranten und angstfreien Umgang miteinander interessiert.

gez. Jumas Medoff
(Vorsitzender der KAV)

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