Stadtkämmerei
Organisation des Beteiligungsmanagements der Stadt Frankfurt am Main
22.04.2021, 14:59 Uhr
Das Beteiligungsmanagement,
eine Abteilung im Zentralamt Stadtkämmerei, wirkt mit seinen derzeit
16 Beschäftigten (rd. 13 Vollzeitäquivalente) als zentrale
Serviceeinheit bei der Aufgabe mit, die Beteiligungsunternehmen zu steuern und
zu überwachen. Hierbei sind sowohl die Gemeinwohlorientierung als auch die
Wirtschaftlichkeit der Gesellschaften und Eigenbetriebe zu beachten. Im Rahmen
des Beteiligungsmanagements werden die der Stadt Frankfurt am Main als
Gesellschafterin obliegenden Funktionen ebenso wahrgenommen wie die Betreuung
der städtischen Aufsichtsratsmitglieder. Das Beteiligungsmanagement arbeitet
insbesondere bei der Gründung, Umwandlung, Auflösung und Umstrukturierung von
Gesellschaften mit. Daneben ist das Beteiligungsmanagement zuständig für die
Erstellung des jährlichen Beteiligungsberichts der Stadt Frankfurt am Main, der
auf dem Stadtverordnetenbeschluss vom 22.10.1998 sowie auf den Vorgaben der im
Jahr 2005 geänderten Hessischen Gemeindeordnung (§ 123 a HGO)
basiert.
Der Anspruch an die Steuerung
und Transparenz der Unternehmensführung bei den städtischen
Beteiligungsunternehmen ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen.
Eine Reihe von Bilanzskandalen und nicht zuletzt die Finanzkrise 2008 waren
Auslöser mehrerer Gesetzesänderungen, die jeweils eine Verbesserung von
Steuerung und Transparenz sowie eine verantwortungsvolle und nachhaltige
Unternehmensführung zum Ziel hatten. Diesen in den letzten Jahren stetig
gestiegenen quantitativen und qualitativen Anforderungen kann das Beteiligungsmanagement
nur mit Hilfe einer modernen datenbankorientierten Software gerecht werden, die
seit 2006 im Einsatz ist, aber regelmäßig aktualisiert wird und alle
Informationen zum Beteiligungsportfolio der Stadt Frankfurt am Main aus einer
Quelle bietet.
Optimierung des Beteiligungscontrollings
Diese Spezialsoftware (Anteilsbesitz-Management-Informationssystem – „AMI“), die neben der Stammdatenverwaltung vor allem auch zum Beteiligungscontrolling genutzt wird, ermöglicht den Gesellschaften und Eigenbetrieben eine webbasierte Eingabe der Quartals- und Jahresabschlusszahlen sowie der mittelfristigen Planzahlen direkt in die Datenbank des Beteiligungsmanagements. Zur Unterstützung der Analyse entwickelte das Beteiligungsmanagement für die Gesellschaften und Eigenbetriebe sogenannte „Dashboards“. Hierbei handelt es sich um eine Zusammenstellung wesentlicher Finanz-, Personal- sowie Leistungskennzahlen über mehrere Jahre, die visuell aufbereitet dem jeweiligen Adressaten einen schnellen Überblick über die Geschäftsentwicklung ermöglicht. Die „Dashboard“-Dateien werden in erster Linie aus den auf der Datenbank angesammelten Unternehmensdaten gespeist. Es können Zeitreihen über zehn Jahre (Basis 2003) grafisch dargestellt werden. Mit Hilfe dieses Analysetools haben die Beschäftigten des Beteiligungsmanagements die Geschäftsentwicklung der Gesellschaften über einen großen Zeitraum stets im Blick. Vor dem Hintergrund zunehmend knapperer Haushaltsmittel ist absehbar, dass dem Instrument der mittelfristigen Finanzplanung künftig eine deutlich gewichtigere Frühwarn- und Steuerungsfunktion beizumessen ist. In diesem Sinne entwickelte das Beteiligungsmanagement ein systemgestütztes Analysetool für die in AMI erfassten Mittelfristplanungen der Gesellschaften und Eigenbetriebe. Mit dem Analysetool können auf fünf Jahre die prognostizierten Werte der verschiedenen GuV- und Cashflow-Positionen sowie die Investitionsplanungen grafisch ausgewertet, miteinander verglichen und in den jährlich stattfindenden Wirtschaftsplangesprächen die zukünftige Entwicklung der Gesellschaften im Sinne einer strategischen Steuerung des Portfolios zielführender hinterfragt werden.