Crack in Großstädten - von der Theorie zu praktischen Entscheidungen
14.08.2023, 10:07 Uhr

Dokumentation der
Frankfurter Fachtagung zu Crack in Großstädten in Sonderheft der
Fachzeitschrift „Rausch“ erschienen
„Crack in deutschen Großstädten – von der Forschung zu praktischen
Entscheidungen“ – unter diesem Titel luden die Städte Frankfurt am Main,
Hamburg und Hannover in Kooperation mit der Frankfurt University of Applied
Sciences zur Internationalen Fachtagung im vergangenen Oktober nach Frankfurt. „Erste
praktische Entscheidungen setzen wir gerade um, zum Beispiel planen wir
gemeinsam mit anderen Städten und Bundesländern ein mögliches Modellprojekt zur
pharmakologischen Behandlung von Crack- bzw. Kokainabhängigkeit“, sagt Dr.
Artur Schroers, Leiter des Drogenreferats der Stadt Frankfurt am Main. „Und wir
zehren in vielerlei Hinsicht von der sehr konstruktiven Veranstaltung.“
Schroers verweist auf die Handlungsempfehlungen zum Umgang mit der
Crackproblematik, die er gemeinsam mit anderen Expertinnen und Experten im
Nachgang der Tagung erarbeitet hat.
Diese Handlungsempfehlungen, dazu alle Vorträge der Fachtagung sowie
zusätzliche Diskussionsbeiträge - unter anderem zur Situation und
weiteren Handlungsansätzen in Frankfurt - sind im aktuellen Schwerpunktheft „Crack“
der Fachzeitschrift für Suchttherapie „Rausch“External Link veröffentlicht. (Info: www.psychologie-aktuell.com/journale/rausch/bisher-erschienen/inhalt-lesen/2023-3.html)
Drogenreferatsleiter Dr. Artur Schroers, Professor Heino Stöver und Dr.
Ilja Michels, beide vom Institut für Suchtforschung der Frankfurt University of
Applied Sciences, haben das Themenheft als Herausgeber und Mitautoren
zusammengestellt und halten auch den fachlichen Austausch von Wissenschaft,
Praxis und den Städten und Kreisen im Land aufrecht.
„Diese Initiativen, allen voran die Frankfurter Fachtagung und der
Schulterschluss von Großstädten in Deutschland haben entscheidende Impulse auch
Richtung Bundes- und Landesregierung gegeben.“ Elke Voitl, Dezernentin für
Soziales und Gesundheit der Stadt Frankfurt, erwartet, dass sich absehbar für
Kommunen mehr rechtliche Handlungsspielräume eröffnen, um neue Ansätze im
Umgang mit der Crackproblematik erproben zu können, die auch das
Bahnhofsviertel entlasten. Das Schwerpunktheft „Crack“ biete dafür einen guten
Überblick über die gesamte Problematik um Crack, über aktuelle Veränderungen in
den Drogenszenen verschiedener Städte und über den Stand der Wissenschaft, aus
dem sich Handlungsoptionen ableiten lassen. „Es ist gut, wenn dadurch noch mehr
Öffentlichkeit entsteht und der Kreis der kooperierenden Städte noch größer
wird.“
Die Stadt Frankfurt ist aus Sicht der Dezernentin als Standort für
verschiedene Modellprojekte prädestiniert. „Wir sind mit unseren Ambulanzen
startklar, um zum Beispiel pharmakologische Behandlungsansätze bei
Crackabhängigkeit zu erproben.“ Auch ein Modellprojekt für Drug Checking ließe
sich zügig umsetzen, sobald das Land die rechtlichen Rahmenbedingungen dazu
ausgibt. Nicht zuletzt bereitet sich Frankfurt gemeinsam mit der Stadt
Offenbach vor, als Modellregion die legale Vergabe von Cannabis zu erproben,
sagt Voitl. „Wir warten auf den Startschuss.“
Blick ins HeftExternal Link
Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an das
Drogenreferat, Telefon 069-212-30124.