Die Lösung lautet Mensch sein
28.02.2024
Bürgermeisterin
Eskandari-Grünberg und Benjamin Graumann sprachen mit Schüler:innen der Max-Beckmann-Schule
über Antisemitismus
Sehr geehrte Journalist:innen,
niemand muss beim Einsatz für Frieden radikale Meinungen vertreten. Darauf hat Benjamin Graumann, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, im Gespräch mit Schüler:innen der Max-Beckman-Schule hingewiesen. „Es geht um ein Zeichen der Menschlichkeit, der Empathie. Das hätte uns nach dem 7. Oktober schon sehr geholfen.“
Den Dialog, Teil des Aktionsplans gegen Antisemitismus, hatte Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg initiiert. In gleicher Mission war sie bereits in der Carlo-Mierendorff-Schule zu Besuch. Anlass waren die seit dem Terrorangriff der Hamas auf Jüdinnen und Juden in Israel am 7. Oktober 2023 massiv gestigenen Vorfälle von Judenhass.
80 Schüler:innen des Bockenheimer Oberstufengymnasiums hatten dazu Fragen entwickelt und in fünf Themenblöcke eingeteilt, zwei von ihnen moderierten das Gespräch. „In der Schule geht es nicht darum, die Konflikte zu lösen, sondern sie zu verstehen“, fasste Schulleiter Harals Stripp das Ziel des Dialogs zusammen. „Wir müssen einen Raum für Debatten schaffen und gleichzeitig die Grenzen der Meinungsfreiheit klar machen“, sagte Eskandari-Grünberg.
Warum denn kein muslimischer Vertreter gekommen sei, wollte eine Schülerin wissen. Und ob man wahrnehme, dass neben dem Antisemitismus auch der antimuslimische Rassismus nach dem 7. Oktober ansteige. „Das merken wir deutlich“, konstatiert Eskandari-Grünberg. „Wir müssen beides gezielt bekämpfen.“ Dass eine Debatte emotional geführt werde, sei kein Problem. „Manchmal müssen wir aber fragen: Sind es Emotionen oder ist es Hass.“
Benjamin Graumann ergänzte: „Wer Muslime angreift, greift auch Juden an. Schweigen ist immer falsch, es ist die Verweigerung von Hilfe.“ Für die Kinder der jüdischen Schule sei es schmerzhaft gewesen, dass nach dem Hamas-Terrorangriff nur eine Frankfurter Schule ihre Solidarität bekundet habe. Die Frage, ob Kritik an der israelischen Regierung per se antisemitisch sei, verneinte Graumann. „Es gibt aber Kritik, die Israel sagt und Juden meint.“
Am Ende war die Zeit zu knapp, einige Fragen der Schüler:innen mussten offen bleiben. Dennoch konstatierten die Moderatoren Moritz Irsch und Valentina Schmidt aus der 12. Klasse: „Es hat alles geklappt. Das wollen wir gerne wiederholen.“
Sehr geehrte Journalist:innen,
niemand muss beim Einsatz für Frieden radikale Meinungen vertreten. Darauf hat Benjamin Graumann, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, im Gespräch mit Schüler:innen der Max-Beckman-Schule hingewiesen. „Es geht um ein Zeichen der Menschlichkeit, der Empathie. Das hätte uns nach dem 7. Oktober schon sehr geholfen.“
Den Dialog, Teil des Aktionsplans gegen Antisemitismus, hatte Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg initiiert. In gleicher Mission war sie bereits in der Carlo-Mierendorff-Schule zu Besuch. Anlass waren die seit dem Terrorangriff der Hamas auf Jüdinnen und Juden in Israel am 7. Oktober 2023 massiv gestigenen Vorfälle von Judenhass.
80 Schüler:innen des Bockenheimer Oberstufengymnasiums hatten dazu Fragen entwickelt und in fünf Themenblöcke eingeteilt, zwei von ihnen moderierten das Gespräch. „In der Schule geht es nicht darum, die Konflikte zu lösen, sondern sie zu verstehen“, fasste Schulleiter Harals Stripp das Ziel des Dialogs zusammen. „Wir müssen einen Raum für Debatten schaffen und gleichzeitig die Grenzen der Meinungsfreiheit klar machen“, sagte Eskandari-Grünberg.
Warum denn kein muslimischer Vertreter gekommen sei, wollte eine Schülerin wissen. Und ob man wahrnehme, dass neben dem Antisemitismus auch der antimuslimische Rassismus nach dem 7. Oktober ansteige. „Das merken wir deutlich“, konstatiert Eskandari-Grünberg. „Wir müssen beides gezielt bekämpfen.“ Dass eine Debatte emotional geführt werde, sei kein Problem. „Manchmal müssen wir aber fragen: Sind es Emotionen oder ist es Hass.“
Benjamin Graumann ergänzte: „Wer Muslime angreift, greift auch Juden an. Schweigen ist immer falsch, es ist die Verweigerung von Hilfe.“ Für die Kinder der jüdischen Schule sei es schmerzhaft gewesen, dass nach dem Hamas-Terrorangriff nur eine Frankfurter Schule ihre Solidarität bekundet habe. Die Frage, ob Kritik an der israelischen Regierung per se antisemitisch sei, verneinte Graumann. „Es gibt aber Kritik, die Israel sagt und Juden meint.“
Am Ende war die Zeit zu knapp, einige Fragen der Schüler:innen mussten offen bleiben. Dennoch konstatierten die Moderatoren Moritz Irsch und Valentina Schmidt aus der 12. Klasse: „Es hat alles geklappt. Das wollen wir gerne wiederholen.“