Mädchen und junge Frauen in der Jugendhilfe
Kinder und Jugendliche sind Mädchen und Jungen, junge Frauen und junge Männer. Jugendhilfe muss von der Verschiedenheit der Lebenslagen und von unterschiedlichen Strategien zur Lebens- und Problembewältigung von Mädchen und Jungen ausgehen. Sie muss mit ihren Angeboten Mädchen und junge Frauen bedarfsgerecht und gleichrangig berücksichtigen. Benachteiligung von Mädchen soll abgebaut und die Gleichberechtigung zwischen Geschlechtern gefördert werden. Voraussetzung ist eine durchgehende geschlechterdifferenzierende Betrachtung aller Aufgaben und Leistungen der Jugendhilfe.
Die Arbeitsansätze Mädchenarbeit, Jungenarbeit und geschlechterbewusste Koedukation sind drei Wege zum Ziel der Gleichberechtigung. Durch die Strategie des Gender Mainstreaming wird diese Arbeit unterstützt und ergänzt.
Grundlage für die Arbeit mit Mädchen und junge Frauen in Frankfurt
Die "Frankfurter Leitlinien zur Förderung der Mädchenarbeit in der Kinder- und Jugendhilfe", als Konkretisierung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes, § 9.3, sind am 8. Juni 1995 in Kraft getreten. Damit war Frankfurt bundesweit die erste Stadt, in der die strukturelle Verankerung der Mädchenarbeit in der Jugendhilfe durch Leitlinien unterstützt wurde. Im Jugendhilfeausschuss wird regelmäßig über den Stand der Umsetzung der Leitlinien berichtet.
Institutionelle Verankerung der Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen
Im Jugend- und Sozialamt, Abteilung Planung und Entwicklung, wird Mädchenarbeit durch eine Mitarbeiterin als Schwerpunkt gearbeitet. Im Jugendhilfeausschuss wird ein Sitz von einer Fachfrau der Mädchenarbeit eingenommen, ebenso im Fachausschuss Kinder- und Jugendförderung.
Im Frauenreferat gibt es die Stelle einer Referentin für Kultur und Mädchenpolitik.
Verschiedene Handlungsfelder der Jugendhilfe, in denen es spezifische Angebote für Mädchen und junge Frauen gibt
Vernetzung der Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen
Im Laufe der ca. 25-jährigen Geschichte der Arbeit mit Mädchen und jungen Frauen in Frankfurt ist ein großes Netzwerk entstanden. Es dient dazu, fachliche Informationen auszutauschen und gemeinsame Veranstaltungen zu planen und durchzuführen. Es werden aktuelle Problemstellungen aus der Mädchenarbeit diskutiert und die Entwicklung des Arbeitsbereiches in Frankfurt vorangetrieben. Zu dem Netzwerk gehören folgende Arbeitskreise:
Arbeitsgemeinschaft Mädchenpolitik
Das übergreifende mädchenpolitische Gremium in Frankfurt ist die "AG Mädchenpolitik". Hier arbeiten Vertreterinnen aus Mädchenarbeitskreisen, die Vertreterinnen im Fachausschuss Kinder- und Jugendförderung und im Jugendhilfeausschuss, Vertreterinnen der interkulturellen Mädchenarbeit und der Jugendberufshilfe, Vertreterinnen aus ambulanten und stationären Hilfen zur Erzeihung, der Mädchenarbeitskreise (MAK) der freien Träger, der koedukativen Einrichtungen und der Stadtteile, und beratend die Fachstellen im Frauenreferat und im Jugend- und Sozialamt zusammen.