Leitlinien der WHO

Leitlinien der WHO

Warum Lärm krank macht

Leitlinien der WHO

Eingang des Hauptsitzes der WHO in Genf, Schweiz
Eingang des Hauptsitzes der WHO in Genf, Schweiz , Foto: Adobe Stock, olrat, #378059313

Begrenzung des Dauerschallpegels

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die zunehmende Erkenntnis der Gefährlichkeit von Lärm auf die Gesundheit erkannt und 2018 neue Leitlinien für Umgebungslärm für die europäische Region veröffentlicht. Ziel der Leitlinien ist, die Menschen in Europa umfassend vor den negativen Folgen von Umgebungslärm zu schützen.

Dauerschallpegel Tag (06:00–22:00 Uhr) Empfohlener Grenzwert der WHO: 45 dB, Dauerschallpegel Nacht (22:00–06:00 Uhr) Empfohlener Grenzwert der WHO: 40 dB
Emfohlener Grenzwert der WHO für den Dauersschallpegel

Die Bestimmung des Leitlinienwerts für die durchschnittliche Lärmbelastung erfolgt auf Basis der Auswertung von 25 entscheidenden Lärmstudien, die die gesundheitlichen Auswirkungen nachgewiesen haben. Diese Grenzen sind auch Referenzwert in dem vierteljährlichen Lärmmonitoring der Stabsstelle, die zeigen, dass diese Obergrenzen regelmäßig überschritten werden.

Lärmminderungsmaßnahmen des Luftverkehrs

Die WHO empfiehlt, dass die Politik geeignete Maßnahmen zur Verringerung der Lärmbelastung durch Luftverkehr oberhalb der empfohlenen Leitlinienwerte ergreift, um die gesundheitlichen Auswirkungen durch Luftverkehrslärm zu mindern. Als konkrete Maßnahmen empfiehlt die WHO Luftverkehrslärm durch Veränderungen in der Infrastruktur zu verringern. Die WHO stuft diese Empfehlung als stark ein.

Relevante Ergebnisse im Detail

Im Hinblick auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Auswirkungen durch Fluglärm sind die Ergebnisse von vier entscheidenden gesundheitlichen Auswirkungen (chronische Lärmbelästigung, ischämische Herzerkrankungen, kognitive Beeinträchtigung, Schlafstörungen) sowie einer wichtigen gesundheitlichen Auswirkungen (Fettleibigkeit) besonders hervorheben. Die Bestimmung des Leitlinienwerts für die durchschnittliche Lärmbelastung in Lden durch den Luftverkehr erfolgte auf Basis der entscheidenden gesundheitlichen Auswirkung der chronischen Lärmbelästigung. Der relevante absolute RisikoanstiegS wird bei einem Dauerschallpegel von 45 dB(A) Lden des Luftverkehrs überschritten. In die Berechnung des Expositions-Wirkungszusammenhangs gingen 12 Untersuchungen mit insgesamt 17.094 Teilnehmenden zum Zusammenhang zwischen Fluglärm und der chronischen Lärmbelästigung ein. Die Evidenz wird von den Expertinnen der WHO als moderat eingestuft.Der relevante Risikoanstieg, lärmbedingt an einer ischämischen Herzkrankheit zu erkranken, ist bei einer durchschnittlichen Fluglärmbelastung von 52 dB(A) Lden erreicht. Das RR pro Anstieg des Dauerschallpegels um 10 dB(A) Lden beträgt 1,09 (95% CI: 1,04-1,15). Ausgangspunkt der Berechnung ist der gewichtete Durchschnitt der niedrigsten durchschnittlichen Exposition aller einbezogenen Studien (47 dB(A) Lden).