2 - Regionalisierung

2 - Regionalisierung

Gestaltungsfelder

2 - Regionalisierung

Die sechs Bildungsregionen Nord, Mitte-Nord, Mitte, Ost, Süd und West sind als regionale Organisationsform mittlerweile in der Schul- und Bildungslandschaft Frankfurts implementiert und etabliert. Bereits mit dem integrierten Schulentwicklungsplan (iSEP) 2015–2019 wurde die Regionalisierung als ein Leitprinzip der Schul- und Bildungsplanung Frankfurts konzeptioniert. Anschließend wurden im iSEP 2020–2029 die bisherigen elf Planungsbezirke durch die definierten Bildungsregionen als räumliche Planungseinheiten abgelöst.

Im Integrierten Bildungsplan 2030 Kindertagesbetreuung und Schule ist der nächste Entwicklungsschritt im Gestaltungsfeld 2 „Regionalisierung“ festgeschrieben. Es gilt, Bildungsquartiere zu definieren und den Radius der Zusammenarbeit der Bildungsakteur:innen sowie die damit verbundenen räumlichen Konturen zu markieren.

Im Dialogprozess „Bildungsplanung integriert“ zeigte sich, dass ein Bildungsquartier von den Menschen sehr unterschiedlich wahrgenommen und erlebt wird. Ein Bildungsquartier manifestiert sich durch Identität, Gemeinschaft und tägliche Routinen. Es prägt Beziehungen und Kooperationen und ist Lebensort der Kinder und Jugendlichen. Die Überschneidungen zu benachbarten Quartieren können fließend oder auch überlappend sein.

Es stellt sich die Frage, wofür die Ebene des Bildungsquartiers beschrieben wird und welche Annahme dem zugrunde liegt?

Die Bildungsquartiere sollen schnell auf die Anforderungen vor Ort reagieren können. Vernetzung, Kooperation und multiprofessionelle Zusammenarbeit sorgen dafür, dass gemeinsam zum Wohle der Kinder und Jugendlichen gearbeitet wird. In dieser Netzwerkstruktur erfolgt, was unter den lokalen Umständen machbar ist, hier können effizient Maßnahmen initiiert oder ergriffen werden. Dabei sollen die gesamtstädtischen Leit- und Gestaltungsprinzipien der integrierten Bildungsplanung das Handeln vor Ort rahmen.
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Maßnahmen im Gestaltungsfeld

Definition Bildungsquartier

Im Rahmen der integrierten Bildungsplanung ist ein Bildungsquartier für Kinder, Jugendliche und Familien eine lokale organisatorische Planungsgröße mit Einrichtungen und Institutionen des direkten Umfelds. Künftig soll nicht mehr jede Bildungs- und Betreuungseinrichtung für sich alleine die notwendigen Kooperationen, Projekte und Programme organisieren und koordinieren. Das Bildungsquartier soll als Einheit dabei unterstützen, die relevanten Themen kooperativ zu bearbeiten. Die Faktoren der Konzeptionierung und der Konturierung von Bildungsquartieren sind beschrieben und eine Quartierslandkarte liegt vor.

Beförderung von Kommunikation, Kooperation, Organisation und Austausch im Quartier

Das Sichtbarmachen, der Ausbau und der Aufbau verlässlicher Kooperations- und Kommunikationsstrukturen, die niedrigschwellig und vertrauensvoll das Zusammenwirken von Bildungsakteur:innen, Eltern und Familien im Quartier befördern. Diese Strukturen tragen dazu bei, vielfältige und bedarfsgerechte Bildungs- und Betreuungsangebote
im Bildungsquartier wahrzunehmen und gelingende Bildungsverläufe zu ermöglichen. Sie beschreiben Verfahren, Prozesse, Beteiligungsmöglichkeiten und Kommunikationsroutinen.

Quartier als Lern- und Lebensraum

In den Quartieren bestehen offene und niedrigschwellige Begegnungsorte für Eltern und Familien, in denen sie vielfältige Anregungen und Informationen erhalten zur Begleitung der Lebens- und Bildungsbiografie ihrer Kinder. Die Begegnungsorte tragen dazu bei, den Austausch zwischen den Eltern und Familien zu fördern und zu stärken. Sie sind Orte der Selbstwirksamkeit und ergänzen bestehende Treffpunkte und Angebote.

Regionales Bildungsportal

Das Regionale Bildungsportal als digitaler Orientierungspunkt bündelt thematisch zusammenhängende Informationen und Ressourcen aus verschiedenen Quellen (z. B. aus den Quartieren) sowie übergeordnete Informationen. Das gesamte Angebot der Bildungseinrichtungen ist im Bildungsportal hinterlegt und gewährleistet Sichtbarkeit und Transparenz. Mehrsprachigkeit und einfache Sprache sind berücksichtigt. Zudem ist ein Servicebereich für die Infrastrukturnutzung (z. B. Räume) integriert. Das Bildungsportal trägt dazu bei, die Strukturen für Kommunikation im Quartier und in der Bildungsregion zu stärken. Der Zugang ist niedrigschwellig und die selbstständige Teilhabe für junge Menschen – auch mit Beeinträchtigungen – und deren Familien ist gewährleistet.

Niedrigschwelliger Zugang zu Informationen und Angeboten im Quartier

Niedrigschwelligen Zugang zu kommunalen Bildungsangeboten gewährleisten. Neben digitalen Anmeldemöglichkeiten, z. B. www.kindernetfrankfurt.de oder Anmeldetools für schulisches Mittagessen werden auch analoge Formate etabliert, begleitet und unter stützt durch Fachkräfte.

Ressourcen teilen im Quartier – Angebote, Räume, Infrastruktur

Ein Ideenkatalog für die innovative Nutzung analoger und digitaler Ressourcen im Quartier.

Vernetzung Kita und Schule im Quartier

Zuordnung der Kitas zu Grundschulen basierend auf einem verständigten Planungsansatz. Der Bildungsweg von der Kita in die Grundschule ist auf der Quartiersebene definiert. Die Zuordnungen werden zunächst in einer ausgewählten Bildungsregion ermittelt und in einer Empfehlung festgehalten. Die räumliche Zuordnung ist im integrierten Bildungsmonitoring abgebildet.

Dezentrale Kinder- und Jugendwerkräume

Bedarfe und Ideen von 0- bis 21-Jährigen werden regelmäßig aufgenommen und gehen in die kommunale Planung ein. Eine Verzahnung von Bildungsplanung und Stadtplanung wird gefördert.