Einflussfaktoren auf die Gesundheit
Viele Faktoren haben Einfluss auf unsere Gesundheit. Diese Faktoren werden als „Determinanten der Gesundheit“ bezeichnet (Dahlgren/Whitehead 1991). Sie lassen sich in fünf übergeordnete Bereiche gliedern:
- Alter, Geschlecht und Erbanlagen
- Faktoren individueller Lebensweisen
- Soziale und kommunale Netzwerke
- Lebens- und Arbeitsbedingungen
- Allgemeine Bedingungen der sozioökonomischen, kulturellen und physikalischen Umwelt
Diese Bereiche stehen in einer wechselseitigen Beziehung und beeinflussen sich gegenseitig direkt oder indirekt. Verdeutlicht wird dies anhand der übereinanderliegenden Bögen.
Regenbogenmodell
Den Kern des Modells stellen die genetischen Veranlagungen wie Alter, Geschlecht, Körpergröße und Hautfarbe dar. Diese können nicht beeinflusst werden und stellen somit feste Determinanten der Gesundheit dar. Die anderen Schichten hingegen können verändert und dadurch die Gesundheit ganzheitlich positiv beeinflusst werden. Genau hier setzt GUT GEHT’S an.
So können Maßnahmen beispielsweise auf den individuellen Lebensstil bzw. Lebensweise und das Gesundheitsverhalten der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger abzielen. Damit sind sowohl das Wissen, die Einstellungen als auch die Verhaltensweisen der Einzelnen gemeint und beziehen sich auf gesundheitsförderliche als auch auf gesundheitsschädigende Verhaltensweisen. Dazu zählen Ernährung, Bewegung, Tabak- und Alkoholkonsum, Liebe/Sexualität/Beziehungen, Gewalt, Entspannung und Stressabbau sowie Selbstfürsorge.
Gesundheitsfördernde Maßnahmen können sich auch auf soziale und gemeinwesenbezogene Netzwerke beziehen. Zur Unterstützung des Erhalts und der Wiederherstellung von Gesundheit kann die soziale Unterstützung, ein guter sozialer Zusammenhalt und unterschiedliche soziale Netzwerke (Nachbarschaft, Verein, Community) sowie das engere soziale Netzwerk ( Familie, Partnerschaft, Freundeskreis) beitragen. Ebenso helfen die Netzwerke dabei, dass Risiko externer gesundheitsschädigender Einflüsse zu senken. Neben dem direkten Effekt wirken diese auch indirekt über das Gesundheitsverhalten auf die Gesundheit des Einzelnen.
Die nächste Ebene, auf der Maßnahmen zur Gesundheitsförderung ansetzen können, bilden die individuellen Lebens- und Arbeitsbedingungen. Diese können ebenso entweder einen direkten oder einen indirekten Einfluss auf die Gesundheit haben. Dazu zählen die folgenden Determinanten: Bildungs(chancen), Arbeitsplatz/Beschäftigungssituation, Wohnsituation, Verkehr, Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion, Ernährungssituation, Kunst und Kultur, Freizeit, soziale Sicherheit, Sozial- und Gesundheitsversicherung, Gesundheitswesen und medizinische Versorgung.
Die äußerste Ebene, die allgemeinen sozioökonomischen, kulturellen und umweltbezogenen Bedingungen, stellen die größten und komplexesten Einflussfaktoren auf die Gesundheit dar. Sie sind gewissermaßen die Ursachen der Ursachen für die individuelle Gesundheit. Folgende Determinanten spielen dabei eine Rolle: wirtschaftliche Entwicklung, Produktivität, Wohlstand, Vermögens- und Einkommensverteilung, Globalisierung, natürliche Umwelt, Stadt- und Raumplanung, Ökologie, Ressourcen, Klimaschutz, gesetzliche Rahmenbedingungen, Werte und Normen, Infrastruktur, Medien, Sicherheit, Frieden und Gewaltfreiheit.
Demnach zielt Gesundheitsförderung nicht nur auf die individuellen Handlungs- und Lebensfähigkeiten von Menschen, damit sie ihre Gesundheit erhalten und verbessern können, sondern ebenso auf die sozialen, kulturellen, ökonomischen, ökologischen und politischen Faktoren und Lebensbedingungen, die die Gesundheit beeinflussen. Durch Maßnahmen zur positiven Beeinflussung der Gesundheitsdeterminanten können Gesundheitspotenziale gestärkt und Krankheitsrisiken minimiert werden. Diese können auf eine Veränderung des individuellen Verhaltens (Verhaltensprävention) oder auf äußere Lebensverhältnisse (Verhältnisprävention) abzielen. Durch Maßnahmen, die GUT GEHT’S unterstützt, entwickelt und umsetzt, soll der allgemeine Gesundheitszustand aller Bürgerinnen und Bürger in Frankfurt am Main verbessert werden.