Umweltlabor

Umweltlabor

Abwasser

Hightech für Stadt und Bürger:innen

Das Umweltlabor analysiert im Jahr 5000 Proben

14 Expert:innen untersuchen Proben aus den Klärbecken, dem Kanalsystem und den Frankfurter Gewässern. Außerdem begleiten sie die Sanierung der Alt-Deponien.

Reagenzgläser
Reagenzgläser © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Eckhard Krumpholz, Umweltamt

5000 Proben, 100 Parameter

Bereits seit 1905 beherbergt das historische Betriebsgebäude der Kläranlage auch ein chemisches Laboratorium. In dem im Stil einer alten Villa errichteten Gebäude wurde zunächst die Leistungsfähigkeit der Kläranlage und ihre Einwirkung auf die Qualität des Mainwassers untersucht.

Von 1955 bis Ende 2023 betrieb die Stadt Frankfurt am Main hier ein eigenes Umweltlabor mit 14 hochqualifizierten Mitarbeiter:innen. Seit 2024 ist das Umweltlabor und die Abwasserüberwachung in ein zeitgemäßes Laborgebäude gezogen. Dort werden pro Jahr etwa 5000 Proben auf mehr als 100 verschiedene Parameter untersucht. Hauptauftraggeber sind die Stadtentwässerung für die betriebsbegleitenden Analysen ihrer Kläranlagen sowie die Abwasserüberwachung des Umweltamtes.

Weiterhin begleitet das Labor die Sanierungen der Frankfurter Altdeponien Monte Scherbelino und Buchschlag und untersucht mehrmals jährlich im Auftrag des Gesundheitsamtes den Zustand der Frankfurter Oberflächengewässer.

 

Die Hauptaufgabe ist die Untersuchung von Abwasserproben von Gewerbe und Industrie. Mit zunehmender Industrialisierung fanden Tausende neue Stoffe Verwendung. Viele neue Substanzen gelangten über das Abwasser und die Kläranlage in die Gewässer.

Im Ergebnis waren daher auch die Folgen der industriell-gewerblichen Einleitungen zu erfassen. Das Labor baut deswegen die Einzelstoffanalytik immer weiter aus, um auch geringe Substanzmengen nachweisen zu können.

Boden, Sedimente, Abfall

Im Lauf der Jahrzehnte kamen neue Aufgaben hinzu. Zum Beispiel die Analyse von Sedimentproben aus Stadtweihern, Nidda-Altarmen und Grabensystemen.  Hier schlägt das Labor Entsorgungswege für dort ausgebaggertes Material vor. Die Untersuchungen von Böden, Erdaushub aus Baugruben und Proben von Altlastenverdachtsflächen finden ebenfalls im Labor statt. Dabei geht es neben dem Entsorgungsweg auch um die Einteilung in Deponieklassen und notwendige Sanierungsmaßnahmen.Dabei werden teils hochmoderne Analysengeräte eingesetzt, wie zum Beispiel Spektroskopische Verfahren (ICP-OES, AAS), Gaschromatographen sowie GC-MS, Ionenchromatograph (verschiedene Anionen) und Automatisierte fotometrische Techniken (FIA). Durch Automatisierung und Miniaturisierung der technischen Ausstattung gelingt es, mit hoher Effizienz zu arbeiten bei gleichzeitig immer geringerem Verbrauch an Chemikalien. Mit seinen fortlaufenden Investitionen in moderne Analysentechnik ist das Umweltlabor immer auf dem Stand der Technik und für künftige Herausforderungen, wie zum Beispiel die Analytik von Spurenschadstoffen, gerüstet. Hierfür besuchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig entsprechende Fortbildungen und Lehrgänge.

 

Amtshilfe bei Umweltschäden

 

Mit seinen Möglichkeiten und Erfahrungen wird das Labor des Umweltamtes von anderen Ämtern sowie Bürgerinnen und Bürgern gerne auch in schwierigen Fällen um Rat und Unterstützung gebeten. Wenn unbekannte Stoffe in die Umwelt gelangen, unterstützt das Labor die zuständigen Stellen von Feuerwehr und Wasserbehörde mit Probenahmen und Laboruntersuchungen. Kurzfristig werden die Stoffe ermittelt und Empfehlungen ausgesprochen. Mit gerichtsfester Analytik lassen sich Verursacher ermitteln und zur Verantwortung ziehen.

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