Frankfurter Baumliste

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Bäume

Frankfurter Baumliste

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Baumliste © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Selbst

Neue Bäume für die Frankfurter Baumliste:

Grünflächenamt setzt auf Klimabaumarten Seidenbaum und Gleditschie

Das Grünflächenamt Frankfurt macht erneut einen großen Schritt in Richtung klimaangepasste Großstadt. Die Frankfurter Baumliste ist ein etabliertes Instrument, um den klimatischen Veränderungen mit einer angepassten Pflanzenauswahl zu begegnen. In der diesjährigen Auflage gibt es 54 neue Klimabaumarten, wie zum Beispiel die Gleditschie oder der Seidenbaum. Insgesamt umfasst die Liste dieses Jahr 178 Arten.

In den letzten Jahren waren die Frankfurter Stadtbäume enormen Stressfaktoren ausgesetzt. Auch wenn es im vergangenen Sommer 2021 durchaus regelmäßig zu Niederschlägen kam, ist davon auszugehen, dass in der Zukunft vermehrt trockene Hitzesommer, wie in den Jahren 2018 bis 2020, auf uns zukommen werden. In den Frankfurter Grünflächen und im Straßenraum gibt es 191.089 Bäume. Davon sind in den letzten 3 Jahren 1.465 aufgrund von Hitze und Trockenheit gestorben und musste entnommen werden.

Diese Entwicklung ist fatal, denn ein Rückgang der Baumzahlen führt zusätzlich zur Überhitzung der Stadt und zur Minderung der Lebensqualität für Mensch und Tier. Bäume kühlen ihre Umgebung, binden Kohlendioxid, produzieren Sauerstoff und filtern die Stadtluft. Sie sind ein wichtiger Lebensraum für die urbane Tierwelt und prägen das Stadtbild in seiner Erscheinung.

Aus diesem Grund ist es dringend notwendig die Pflanzenauswahl im städtischen Raum zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Es bedarf Baumarten, die verschiedene Stressoren tolerieren und nachhaltig unser Stadtgrün in der Zukunft sichern. Zudem ist es wichtig, die Anzahl an unterschiedlichen Baumarten im Stadtgebiet weiter zu erhöhen, um bei eventuellen Artenausfällen den Gesamtbaumbestand möglichst umfangreich zu halten.

Die Auswahlkriterien für die Baumarten in der Liste setzen sich aus folgenden Parametern zusammen: Frost- und Hitze-/Trockenheitstoleranzen, ökologische Aspekte wie zum Beispiel Insektenfreundlichkeit und die Attraktivität für Vogelarten sowie Ästhetik und Wuchsform. Nur wenn alle Kriterien mit dem Frankfurter Stadtraum vereinbar sind, werden Bäume in die Liste mit aufgenommen.

Bereits 2012 erschien die erste Frankfurter Baumliste, deren Inhalt sich auf besonders geeignete Straßenbäume bezog. Als Grundlage diente damals die Straßenbaumliste der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK). Der GALK e.V. ist ein Förderverein, welcher Themen des öffentlichen Grüns in Arbeitskreisen durch Austausch zwischen den Städten und Kommunen weiterentwickelt. Auch die Stadt Frankfurt begleitet aktuell weitere Testreihen mit Straßenbäumen und steht als Mitglied der GALK im ständigen Austausch mit anderen Kommunen.

Ziel der Frankfurter Baumliste ist es, das gesammelte Wissen aus Wissenschaft und Praxis in einer Art Handbuch festzuhalten. Planende, Privatpersonen andere Städte und Kommunen haben die Möglichkeit sich an diesem zu orientieren und von den Erfahrungen des Hitzehotspots Frankfurt zu lernen.

Bei der Erstellung der Baumliste haben neben den Gärtner*innen und Baummanagement-Experten des Grünflächenamtes auch Mitarbeitende der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und das Umweltamt mitgearbeitet. Zudem hat sich das Grünflächenamt intensiv mit den aktuellen Baumlisten der führenden Versuchsanstalten und Forschenden auseinandergesetzt.

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