MRSA und andere multiresistente Erreger in Altenpflegeheimen

MRSA und andere multiresistente Erreger in Altenpflegeheimen

Hygiene im Altenpflegeheim

MRSA und andere multiresistente Erreger in Altenpflegeheimen

Die Europäische Gesundheitsbehörde stuft multiresistente Erreger (MRE), also Bakterien, die gegen viele bzw. fast alle Antibiotika resistent geworden sind, als eine der wesentlichen Gesundheitsbedrohungen in Europa ein. Der bekannteste Vertreter ist der MRSA (multiresistenter Staphylococcus aureus), seit einigen Jahren kommen die sog. multiresistenten gramnegativen Enterobakterien (MRGN) hinzu, darunter ESBL (Enterobakterien mit erweitertem Spektrum gegen beta-Laktamantibiotika).

 

Im Verlauf der 1990er Jahre nahm das MRSA-Problem in Krankenhäusern in Deutschland rasant zu. In der Folge traten MRSA auch bei Altenpflegeheimbewohnern auf. Da es bis 1999 keinerlei Daten zu MRSA in Altenpflegeheimen in Deutschland gab, ermöglichte das Gesundheitsamt den Frankfurter Heimen die Teilnahme an der ersten multizentrischen Untersuchung in Deutschland. Dabei zeigte sich, dass ca. 2% der Heimbewohner MRSA-Träger waren. Dies war den Bewohnern und dem Heim in der Regel nicht bekannt. In der Studie wurden keine Hinweise erhalten, dass die Keime innerhalb der Heime streuen. Da die KRINKO zu diesem Zeitpunkt noch keine Empfehlungen verabschiedet hatte, konnte das Gesundheitsamt basierend auf diesen Daten Empfehlungen zum Umgang mit MRSA in Altenpflegeheimen entwickeln und informierte hierüber die Mitarbeiter der Heime in vielen Fortbildungen. Inzwischen haben die Heime hier gute Kenntnisse und eine Sicherheit im Umgang mit MRSA.

 

Nach einer weiteren Untersuchung zur MRSA-Häufigkeit bei Altenpflegeheimbewohnern im Jahr 2003 wurde 2007 nochmals eine Erhebung vorgenommen, wobei hier zusätzlich die „neuen“ MRE, nämlich ESBL und VRE untersucht wurden. Es wurden mehr ESBL (12% der Untersuchten) gefunden als MRSA. Im Jahr 2012 bot das Amt erneut eine für die Betroffenen kostenlose Untersuchung auf MRSA und andere MRE an.

 

Die Ergebnisse werden nicht nur den Betroffenen individuell mitgeteilt, sie werden auch anonymisiert ausgewertet und veröffentlicht - als Grundlage für die weitere Beratung.

 

Stand: Januar 2013

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