Bembel

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Typisch Frankfurt

Bembel

Bembel auf der Dippemess, (c) Stadt Frankfurt am Main, Foto: Holger Ullmann
Bembel auf der Dippemess © visitfrankfurt, Tourismus + Congress GmbH Frankfurt am Main, Foto: Holger Ullmann

Zum "Frankfurter Dreigestirn" der Apfelweintradition gehört, neben dem "Gerippten" (= Apfelweinglas) und dem Schoppedeckel, unbedingt der Bembel, in dem das gute "Stöffche" (= Apfelwein) stilgerecht serviert wird. Der dickbauchige, graue Krug aus Steingut hält den Apfelwein lange kühl und schmückt mit seiner blauen Bemalung jeden Tisch.

 

Traditionell wird der Bembel im "Kannebäckerland", im Westerwald, hergestellt und ist in verschiedenen Größen und Dekoren erhältlich. Die Größe und der Inhalt eines Bembels werden nicht nach Liter berechnet, sondern nach der Anzahl von Schoppengläsern, die hineinpassen. Bestellt man in Gaststätten beispielsweise einen "4er"-Bembel, so bekommt man einen kleinen Krug, der 4 x 0,3 Liter (mancherorts auch 0,25 Liter) Apfelwein beinhaltet.

 

Große Bembel können sogar bis zu 24 Schoppen fassen und sind nur schwer anzuheben. Um dennoch den Apfelwein bequem einschenken zu können, bedienen sich Wirte und Gäste des so genannten "Faulenzers". Diese heitere Bezeichnung steht für ein gusseisernes Gestell, in das der Bembel hineingestellt wird. Durch eine bewegliche Halterung kann der Krug ohne Kraftaufwand gekippt und der Apfelwein bequem eingeschenkt werden.

 

Bekannt über Hessens Grenzen hinaus wurde der Bembel in den sechziger bis achtziger Jahren durch die legendäre TV-Sendung "Zum Blauen Bock" mit dem Moderator Heinz Schenk. In dieser beliebten Unterhaltungsshow des Hessischen Rundfunks diente der Bembel als Wahrzeichen hessischer Lebensart und wurde Gästen stets mit dem berühmten Satz übergeben: "Darf isch Ihne en Bembel überreiche?".

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