Zeilsheim – Stadt Frankfurt am Main

Zeilsheim – Stadt Frankfurt am Main

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Zeilsheim

Zeilsheim, „Kolonie“
Zeilsheim, „Kolonie“ © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Stefan Maurer
Er ist der westlichste Stadtteil Frankfurts, von hier aus geht es direkt in den Taunus. Trotz der Eingemeindung im Jahr 1928 und der direkt angrenzenden Autobahn A66 ist Zeilsheim auch von seiner Lage wie ein eigenes Dorf geblieben. Eine lange Kastanienallee, die Pfaffenwiese, führt von Höchst in den Ort und endet im historischen Ortskern. Rund um Alt-Zeilsheim ist das dörfliche Flair spürbar, mit winkligen Gässchen, der klassizistischen katholischen Bartholomäuskirche und ehemaligen Bauernhöfen. Denn alt ist Zeilsheim auf alle Fälle. Im Jahr 794 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt, somit im selben Jahr wie die Reichsstadt am Main.  

Markant und bekannt ist die unter Denkmalschutz stehende „Zeilsheimer Kolonie“, die Anfang des 20. Jahrhunderts im Auftrag der damaligen Farbwerke Höchst entstand und als gelungenes Beispiel für den Bau von Arbeiterwohnungen gilt. In den 1990er Jahren wurden die hübschen Backsteinhäuser mit ihren kapuzenartigen Walmdächern und üppigen Gärten privatisiert. Wer hier wohnt, fühlt sich zu Recht privilegiert. Ende der 1930er Jahre kamen die Steinrutsch-Siedlung und nach dem Krieg noch weitere Siedlungen dazu: die Siedlungen Friedenau, Taunusblick und die Märchen-Siedlung, letztere mit Fassadenbildern aus den Märchen der Gebrüder Grimm.

Bekannt ist Zeilsheim auch durch das von den Amerikanern eingerichtete Lager für Displaced Persons. Von 1945 bis 1948 fanden 4.000 Überlebende des Holocaust eine Übergangsbleibe, bis ihnen die Weiterreise nach Amerika oder Israel genehmigt wurde. Ein kleines Denkmal hinter der Stadthalle erinnert an diese Geschehnisse.
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