Adler, Rosa, Sally, Alma und Claire

Adler, Rosa, Sally, Alma und Claire

Stolperstein-Biographien in Höchst

Adler, Rosa, Sally, Alma und Claire

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Adler, Claire © Projekt "Juden in Höchst" , Foto: keine Angaben

Im November 1933 zog die Familie des Futterrmittelhändlers Max Adler, der 1863 in Kelsterbach geboren wurde, in das Haus Emmerich-Josef-Str. 21 ein. Das Haus stand an der Stelle, an der sich heute ein Erweiterungsbau des ehemaligen Kaufhauses Hertie befindet. Zur Familie gehörten seine Frau Rosa, geborene Blum, aus Bobenheim (Pfalz), der einzige Sohn Sally, geboren in Höchst, dessen Ehefrau Alma, geboren in Hasselbach im Taunus, sowie deren in Höchst geborene Tochter Claire. Zu diesem Zeitpunkt war der geschäftliche Rückgang durch den Boykott der Nazis schon spürbar; 1935 musste das Geschäft endgültig aufgegeben werden.

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Alma Adler und Sally Adler © Projekt "Juden in Höchst" , Foto: keine Angaben

Sally Adler hatte, wie seine Frau Alma, eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete als Filialleiter in einem Metallbetrieb mit jüdischem Inhaber (Fa. Adler jun.) in Frankfurt. Er verlor seine Arbeitsstelle, als der Betrieb „arisiert“ wurde. Sein Schwager berichtete, dass er danach eine Anstellung bei der jüdischen Gemeinde in Frankfurt fand. Ob die Tochter Claire einen Höchster Kindergarten besuchte, ist nicht bekannt, auch nicht, ob sie 1937 in die Höchster Grundschule oder gleich im jüdischen Philanthropin eingeschult wurde. Eine Tante, Erna Wallega, war bereits 1934 in die Niederlande geflohen, ihr Onkel Albert und dessen Frau folgten 1936.

 

Am 10. November 1938 wurden Sally Adler und sein Schwager Berthold Baum im Rahmen der „Judenaktion“ der Nazis verhaftet. Die Familie musste die Wohnung verlassen und zog in die Elkenbachstr. 22. Wahrscheinlich war zu diesem Zeitpunkt Sally Adler noch in Buchenwald inhaftiert, so dass Alma Adler mit ihrem Kind und den alten Schwiegereltern den Umzug allein bewerkstelligen musste. Dort waren sie auch bei der Volkszählung im Mai 1939 gemeldet. Mit 77 Jahren starb Max Adler in Frankfurt.

 

Als erste aus der Familie wurde Almas Mutter, Martha Baum, deportiert, am 15. September 1942 musste Rosa Adler auf den Transport nach Theresienstadt. Zehn Tage später mussten Alma, Sally und Claire Adler mit dem letzten größeren Transport Frankfurt in Richtung Estland verlassen.

Rosa Adler, geb. Blum

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

14.02.1867

1943 nach Theresienstadt

17.01.1943

Sally Adler 

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

01.01.1902

24.09.1942 nach Raasiku/Estland

unbekannt

Claire Adler

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

19.02.1931

24.09.1942 nach Raasiku/Estland

unbekannt

Alma Adler, geb. Baum

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

21.04.1903

24.09.1942 nach Raasiku/Estland

unbekannt

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Stolperstein Emmerich-Josef-Straße 21 Rosa Adler © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main
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Stolperstein Emmerich-Josef-Straße 21 Sally Adler © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main
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Stolperstein Emmerich-Josef-Straße 21 Alma Adler © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main
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Stolperstein Emmerich-Josef-Straße 21 Claire Adler © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

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