Durlacher, Dina, Julius, Leo und Hermine

Durlacher, Dina, Julius, Leo und Hermine

Stolperstein-Biographien in Bornheim

Durlacher, Dina, Julius, Leo und Hermine

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Dina und Julius Durlacher © privat/Alfred Daum, Foto: keine Angaben

 

Dina Durlacher wurde in Schondra geboren und war mit dem in Baden-Baden geborenen Bäcker Julius Durlacher verheiratet. Sie hatten drei Kinder: Karoline (geb. 15.6.1909), Meta (geb. 1.2.1911) und Leo (geb. 2.8.1912). Die Familie wohnte von 1911 bis 1937 in der Frankfurter Bergerstraße 204, um 1939 im Sandweg 30. Julius Durlacher war 1920 aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt und arbeitete etwa fünf Jahre bei der Post. 1925 nahm er den erlernten Bäckerberuf wieder auf und war in der „Osthafen-Bäckerei“ im Hermesweg beschäftigt. Um 1933 wurde er verfolgungsbedingt entlassen. Er war dann im Hausierergewerbe mit Öl und Seife tätig. Nach dem Novemberpogrom 1938 musste er seine Erwerbstätigkeit aufgeben und Zwangsarbeit auf dem jüdischen Friedhof leisten. Julius Schwester Hermine Durlacher wurde wie ihr Bruder in Baden-Baden geboren. Sie wohnte zuletzt in der Obermainanlage 24.

 

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Durlacher, Albert © privat/Alfred Daum, Foto: keine Angaben

 

Die Tochter Karoline heiratete den Milchhändler Georg Daum (Jg. 1906) und hatte mit ihm einen Sohn, Heinz Georg Daum (Jg. 1935). Die Familie wohnte von 1932 bis 1939 ebenfalls in der Bergerstraße 204 und war 1939 in der Linnéestraße 23 gemeldet. Die Tochter Meta heiratete den Kölner Alfred Eichengrün, geb. 26.5.1912. Laut Hausstandbuch war sie bis 1937 in der Bergerstraße 204 gemeldet. Sie und ihr Ehemann wohnten zuletzt in Köln in der Venloer Straße 23. Von dort wurden sie am 30.10.1941 in das Ghetto Lodz verschleppt, wo sie und weitere Familienmitglieder zu Tode kamen.

 

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Durlacher, Julius © privat/Alfred Daum, Foto: keine Angaben

 

Der jüngste Sohn Leo Durlacher flüchtete laut Hausstandbuch 1934, 1935, 1936 oder 1937 nach Wien. Am 18.9.1939 war er als Einwohner von Amsterdam in der Onbekende Gracht 3 I eingetragen. Leo war Korbmacher. Sein Diplom hatte er vom Blindeninstitut bekommen, das er besuchen musste, weil er schlechte Augen hatte, wie in seinem Eintragung beim Amsterdamer Judenrat vermerkt ist. Am 12.8.1942 heiratete er die blinde Näherin Jemima Rusché, geb. 25.8.1898, aus Amsterdam. Er wurde am 16.4.1943 nach Vught gebracht, von dort aus musste er ab 29.5.1943 im Arbeitslager Moerdijk arbeiten, ehe er am 3.7.1943 nach Westerbork kam. Auch Jemima Durlacher-Rusché wurde bereits am 18.1.1943 ins Lager Westerbork eingeliefert und am 18.5.1943 nach Sobibor deportiert, wo sie drei Tage später, am 21.5.1943, starb.

 

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Meta und Lina Durlacher © privat/Alfred Daum, Foto: keine Angaben

 

Die Stolpersteine wurden initiiert von Alfred Daum, Enkel von Dina und Julius Durlacher.

 

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Heinz Georg, Karoline und Alfred Daum © privat/Alfred Daum, Foto: keine Angaben

 

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Durlacher, Leo © privat/Alfred Daum, Foto: keine Angaben

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Meta und Alfred Eichengrün © privat/Alfred Daum, Foto: keine Angaben

 

Dina Durlacher, geb. Frank 

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

08.11.1881

22.11.1941 Kaunas

25.11.1941

Hermine Durlacher 

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

25.07.1884

11.11.1941 Minsk

20.08.1942

Leo Durlacher 

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

12.8.1912

6.7.1943 Westerbork nach Sobibor

9.7.1943

Julius Durlacher

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

10.11.1882

22.11.1941 Kaunas

25.11.1941

 
 
 

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Stolperstein Berger Str. 204 Julius Durlacher © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

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Stolperstein Berger Str. 204 Dina Durchlacher © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main


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Stolperstein Berger Str. 204 Leo Durlacher © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

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Stolperstein Berger Str. 204 Hermine Durlacher © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main


 
 

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