Sommer, Betty und Salomon

Sommer, Betty und Salomon

Stolperstein-Biographien im Nordend

Sommer, Betty und Salomon

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Sommer, Betty © privat/Archiv Angelika Rieber, Foto: keine Angaben

 

Betty Sommer wurde in Neidenstein als Betta Mayer geboren: Sie heiratete den Metzger Salomon Sommer aus Heinebach. Sie hatten zwei Töchter und einen Sohn, denen 1936, 1938 beziehungsweise 1939 die Flucht in das US-amerikanische Exil gelang.

 

Betty Sommer war Geschäftsfrau. Der Ehemann betrieb zusammen mit dem Schwager Gustav Mayer unter dem Namen „Gustav Mayer" eine Metzgerei in der Alten Gasse 14. Auch die Ehefrauen arbeiteten in dem Geschäft, es gab zwei weitere Angestellte. Im Zusammenhang mit dem November-Pogrom wurde Salomon Sommer im Konzentrationslager Buchenwald vom 13.11. bis 08.12.1938 (Häftlingsnummer 30073) inhaftiert. Das Geschäft musste 1939 verfolgungsbedingt für nur einige hundert Reichsmark an den Gesellen abgetreten werden. Die Eheleute besaßen bereits alle Unterlagen für die Flucht in das kubanische Exil, ihre Quotennummer war jedoch zu hoch, sodass die Emigration scheiterte. Die Frankfurter Adressen der Sommers waren Börneplatz 1 (Dominikanerplatz), Petersstraße 2, Schleidenstraße 26, Auf der Körnerwiese 11, zuletzt Friedberger Landstraße (Hausnummer nicht bekannt).

 

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Sommer, Salomon © privat/Archiv Angelika Rieber, Foto: keine Angaben

 

Betty und Salomon Sommer wurden im Frühjahr 1942 vermutlich in das Durchgangslager Izbica verschleppt. Von dort erhielten ihre Kinder das letzte Lebenszeichen: eine Postkarte, datiert vom 31.07.1942. Betty Sommer und ihr Ehemann starben im Zwangsarbeiterlager Zamosc.

Betty Sommer, geb. Mayer

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

01.11.1888

1942 nach Izbica und nach Zamosc

unbekannt

Salomon Sommer

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

11.04.1880

1942 nach Izbica und nach Zamosc

unbekannt

 

Quelle

Gottfried Kössler, Angelika Rieber, Feli Gürsching (Hg.), ... daß wir nicht erwünscht waren. Novemberpogrom 1938 in Frankfurt am Main: Berichte und Dokumente. Frankfurt
Martha und Erwin Hirsch: „... bis wir es verstehen mussten". Videoportraits in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Landesbildstelle Hessen und dem Fritz-Bauer-Institut, Frankfurt 1994 und 1995

 

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Stolperstein Schleidenstraße 26 Betty Sommer © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main

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Stolperstein Schleidenstraße 26 Salomon Sommer © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main


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