Brück, Blanka

Brück, Blanka

Stolperstein-Biographien im Nordend

Brück, Blanka

merianstrasse 39_brueck_blanka
Brück, Blanka © privat/Erik Brück, Foto: keine Angaben

 

Blanka Brück wurde in Klein-Umstadt geboren als Tochter von Simon Blumhof (1870-1933) und Selma Blumhof, geb. Grünebaum (1870-1940) und war mit dem katholischen Karl August Brück (1900-1967) verheiratet. Aus der 1921 geschlossenen Ehe ging der im selben Jahr 1921 geborene Sohn Kurt hervor. Die Brücks wohnten zunächst abwechselnd in Groß-Umstadt und Frankfurt. August Brück, in Groß-Umstadt arbeitslos, konnte 1933 in Frankfurt als Monteur in einem von zwei Bekannten gegründeten Rolladengeschäft arbeiten. Als dieses nach dem Ausstieg eines Teilhabers zum Verkauf stand, konnte er es erwerben und es mithilfe jüdischer Hausbesitzer und der jüdischen Gemeinde ausbauen. Wegen seiner jüdischen Frau gelang es ihm zunächst kaum, „christliche Kunden“ zu werben. Die Rolladenfabrik Brück & Schultheiss befand sich in der Merianstraße 39.

 

Blanka Brück zog nach dem Tod ihres Vaters und der Flucht ihrer Mutter und Brüder in die USA nach Frankfurt in die in der Merianstraße 39. Der Sohn Kurt wurde 1935 aus der Schule entlassen und erhielt als „Mischling“ keine Lehrstelle. Er arbeitete zunächst im väterlichen Geschäft mit, bis er 1937 bei einem Schlosser eine Lehre beginnen konnte. August Brück wurde nach Kriegsbeginn zur Wehrmacht einberufen, jedoch nach kurzer Zeit als „wehrunwürdig“ entlassen. Blanka und Kurt Brück mussten ab Oktober 1943 des gelben Stern tragen. Beide wurden am 19.03.1943 von der Geheimen Staatspolizei in Frankfurt verhaftet und nach einer Haft im Polizeigefängnis nach Auschwitz verschleppt, Blanka Brück am 20.09.1943, Kurt Brück am 30.08.1943.

 

Die Ehe von August Brück wurde nach der Verhaftung seiner Frau annulliert. Er verlor am 29.01.1944 durch einen Fliegerangriff seine Wohnung. Seine Werkstätte wurde fast vollständig zerstört. Er heiratete im März 1944 die Witwe Maria Issac, deren Mann Arthur Isaac in Auschwitz ermordet worden war. Kurt Brück wurde von Auschwitz zum Arbeitseinsatz im Warschauer Ghetto überstellt, von dort am 06.08.1944 in das Konzentrationslager Dachau. Er kehrte nach der Befreiung nach Frankfurt zurück und wanderte im September 1945 mit seiner Frau Roth, geb. Iller in die USA aus. Er starb 2006 in Bad Nauheim.

 

Der Stolperstein wurde initiiert vom Enkel Eric Brück aus Frankfurt.

Blanka Brück, geb. Blumhof

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

24.10.1896

20.09.1943 Auschwitz

01.12.1943

 

stolperst_merianstr_39_brueck_blanka
Stolperstein Merianstraße 39 Blanka Brück © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main


inhalte teilen