Altschul, Karl

Altschul, Karl

Stolperstein-Biographien im Nordend

Altschul, Karl

Karl Altschul, geboren in Prag (Tschechoslowakei), war mit Lina Altschul, geb. Zimmermann, verheiratet, die 1939 in Frankfurt starb. Sie hatten zwei Söhne, die in die USA emigrieren konnten. Karl Altschul war nach einer Lehre als Herrenschneider Zuschneider bei dem Atelier Simon in Frankfurt, das er 1902 zusammen mit Siegmund Mayer kaufte. Altschul & Mayer Herrenmaßkonfektion unterhielt Geschäftsräume in der Zeil 104, später Goethestraße 2, und beschäftigte noch 1938 mindestens 15 Angestellte; Karl Altschul leitete die Schneiderei, während Mayer die kaufmännische Leitung inne hatte. 1933 Überschreibung seines Firmenanteils auf einen Sohn, Mayer wanderte 1937 aus, die Firma wurde mit dem Vermerk „Jude“ am 5. Dezember 1938 aus der Mitgliederliste der Schneiderinnung gelöscht und anschließend als Meyer & Trier „arisiert“.

 

Karl Altschul musste ein eigenes Haus, Oberweg 56, im Jahr 1940 veräußern. 1942 wohnte er Auf der Körnerwiese 11/1, dann erzwungener Umzug in das Jüdische Altersheim, Reuterweg 91. Mitglied im Club des College der Freunde, Eschersheimer Landstraße/Ecke Oederweg. Er betrieb ab 1939 seine Auswanderung. Wegen angeordneter „Wohnsitzverlegung“ Abschluss eines „Heimeinkaufvertrags“ für Theresienstadt über 2.000 Reichsmark. Mit solchen Verträgen glaubten die Unterzeichneten, ihren Lebensabend in einem Altersheim zu finanzieren. Insgesamt musste Altschul Sonderabgaben für Juden in Höhe von 11.290 Reichsmark entrichten.

Karl Altschul

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

20.09.1857

18.08.1942 nach Theresienstadt

06.11.1942

Stolperstein Oberweg 56, Karl Altschul
Stolperstein Oberweg 56, Karl Altschul © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: keine Angabe

inhalte teilen