Chronik des Westends

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Chroniken der Stadtteile

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bis 1899

1434/35:
Mit der Errichtung der Bockenheimer Warte kommt der Bau der westlichen Frankfurter Landwehr zum Abschluss.

1552:
Während der Belagerung Frankfurts durch Kurfürst von Sachsen und Markgraf von Brandenburg-Kulmbach geht der Kettenhof in Flammen auf.

1806/10:
Die Stadtbefestigung wird abgetragen. Die Wallanlagen entstehen zuerst zwischen dem Bockenheimer- und Eschenheimer Tor.

1812:
Baron Rothschild erwirbt das Gelände des heutigen Rothschildparks.

1829/33:
Architekt Friedrich Rumpf erbaut das Rothschildpalais (im Kriege zerstört).

1845:
Erste gärtnerische Gestaltung des heutigen Grüneburgparks.

1850:
Die Main-Weser-Bahn verkehrt im Zuge der späteren Friedrich-Ebert-Anlage und der Hamburger Allee zunächst bis Friedberg.

1850/60:
Bebauung des östlichen Westends.

1858:
Der erste Zoologische Garten wird an der Bockenheimer Landstraße zwischen Unterlindau und Wiesenau eröffnet (1873 auf die Pfingstweide verlegt).

1863:
Der erste „Pferde-Omnibus“ verkehrt durch die Bockenheimer Landstraße.

1869/71:
Anlage des Palmengartens durch Heinrich Siesmayer.

1887:
Die Main-Weser-Bahn fährt auf der neuen Trasse westlich des Zentralgüterbahnhofs. Die alte Trasse wird zur Hohenzollernanlage (jetzt Friedrich-Ebert-Anlage) ausgebaut.

1888:
Eröffnung der Lokalbahn Frankfurt-Heddernheim.

1890:
Ausbau der Miquelallee.

1892:
Eröffnung der Trambahnlinie Bockenheim-Feuerbachstraße-Westendstraße-Hauptbahnhof.

1894:
Abbruch des Kettenhofs, einer mittelalterlichen Wasserburg (etwa im Bereich Kettenhofweg/Arndtstraße).

1897:
Eröffnung des Goethe-Gymnasiums.

1898/1900:
Bau der Antoniuskirche (Savignystraße).

1899:
Eröffnung der elektrischen Straßenbahnlinie Palmengarten-Bornheim.
Ausbau der Viktoriaallee (jetzt Senckenberganlage) und der Moltkeallee (jetzt Hamburger Allee).

1900 bis 1959

1902:
Bau des Lessing-Gymnasiums.

1903/05:
Bau der Matthäuskirche.

1905/06:
Bau der Oberpostdirektion.

1906:
Eröffnung der Akademie im Jügelhaus (jetzt Hauptgebäude der Universität).

1906/08:
Bau der Eisenbahndirektion.

1907:
Errichtung der Festhalle durch den Münchner Architekten Friedrich von Thiersch .
Bau des Senckenbergmuseums (Architekt: Ludwig Neher).

1908:
Bau des anschließenden Gebäudes für den Physikalischen Verein.

1910:
Bau der Westendsynagoge.

1914:
Eröffnung der Universität.

1928/30:
Bau des IG-Hochhauses (Architekt: Hans Poelzig).

1935:
Der Grüneburgpark wird von der Stadt erworben.

1943/44:
Schwere Zerstörungen durch Luftangriffe im Westend.

1945:
Das Viertel nördlich der Feldberg- und Wolfsgangstraße wird amerikanisches Sperrgebiet.

1950:
Errichtung der Carl-Schurz-Siedlung für US-Angestellte.

1950/54:
Erweiterung des Grüneburgparkes.

1951:
Eröffnung des Instituts für Sozialforschung.

1952:
Neubau des Bundesamtes für Gewerbliche Wirtschaft Ecke Bockenheimer Landstraße/Liebigstraße.

1955:
Eröffnung des Amerikanischen Generalkonsulats in der Siesmayerstraße.

1957:
Das von Hans Mettel geschaffene Hölderlindenkmal wird im Garten der Alten Leipziger Versicherung an der Bockenheimer Landstraße aufgestellt.
Einweihung des Amerikahauses.

1959:
Eröffnung der Deutschen Bibliothek.

1960 bis 1979

1961:
Neubau der Bettinaschule.

1962:
Das 16-stöckige Zürichhaus leitet die City-Bildung im Westend ein.

1965:
Das Hochhaus der Berliner Handelgesellschaft wird bezogen.
Eröffnung der Stadt- und Universitätsbibliothek.

1967:
Grundsteinlegung für den Neubau der Deutschen Bundesbank auf der Ginnheimer Höhe.

1968:
Aufstockung des Bücherturms der Deutschen Bibliothek.
Neubau des Landesarbeitsamtes in der Feuerbachstraße.
Die Senckenbergische Stiftung stiftet einen „Senckenberg-Preis“, der jährlich in Höhe von 5.000 Mark verliehen wird.
Das Institut für Volkskunde der Universität beginnt mit der Bearbeitung des „Frankfurter Wörterbuches“.
An der Opernhausruine wird mit den Wiederaufbauarbeiten begonnen (5. Oktober).

1969:
Richtfest für den Neubau der Bundesbank auf der Ginnheimer Höhe.
Am Rothschildpark wird die Baustelle für den Neubau der Genossenschaftlichen Zentralbank vorbereitet.
Gedenkfeier in der Westendsynagoge aus Anlass der Zerstörung vor 31 Jahren (9. November).

1970:
Für das Westend wird eine „Veränderungssperre“ veröffentlicht.
Richtfest am Neubau der Abteilung für Erziehungswissenschaften der Universität: „AFE“-Turm (Paukersilo).
Weihnachtsmarkt auf dem Opernplatz.

1971:
Die 450-Jahr-Feier des Lessing-Gymnasiums wird mit einem Jahr Verspätung gefeiert.
Im Palmengarten werden die Mini-Auto- und Mini-Golf-Anlage eingeweiht.
Die Stadt unterbreitet der Oberpostdirektion den Vorschlag, den geplanten Fernsehturm auf der Ginnheimer Höhe zu errichten.
Brand im Rhein-Main-Center.

1972:
Im Kettenhofweg kommt es um das besetzte Haus 51 zu heftigen Zusammenstößen zwischen Hausbesetzern, Demonstranten und Polizei.
Bei einem Bombenanschlag auf das Hauptquartier der US-Streitkräfte im IG-Hochhaus gibt es einen Toten, acht Verletzte und erheblichen Sachschaden.
Einweihung der Kindereisenbahn „Palmenexpress“ im Palmengarten.

1973:
Das Direktorium der Bundesbank bezieht den Neubau auf der Ginnheimer Höhe.
Im Kettenhofweg kommt es um das besetzte Haus 51 erneut zu einer Straßenschlacht zwischen Demonstranten und Polizei.
Eröffnung des „Miquel-Parks“ zwischen dem Neubau der Bundesbank und der Miquel-Allee.

1973:
Brand im Neubau des Selmi-Hochhauses am Platz der Republik.

1974:
Einweihung der griechisch-orthodoxen Eliaskirche an der Sebastian-Rinz-Straße/Ecke Grüneburgpark, der früheren Dreifaltigkeitskirche.
Im Wettbewerb um die schönste Fassade im Stadtbild erkennt das Preisgericht die vom Presse- und Informationsamt gestiftete Plakette dem Haus Kettenhofweg 29 zu.
Das Restaurant „Schultheiss im Westend“ wird geschlossen.

1975:
Die Preisträger im Fassaden-Wettbewerb der Aktionsgemeinschaft Westend erhalten eine Plakette mit der Aufschrift „Rettet unsere Stadt jetzt“.
Grundsteinlegung für den Fernsehturm auf der Ginnheimer Höhe. (Die Baugrube hat einen Durchmesser von 100 Metern und ist 17 Meter tief, der Turm soll eine Höhe von 331,14 Meter haben).
8. Welt-Orchideenkongress und Orchideenausstellung im Palmengarten (10. bis 17. April).
Olympiade körperbehinderter Schüler auf dem Gelände der American-High-School.

1976:
Das ehemalige „Schultheiss im Westend“ wird als China-Restaurant „Schneegarten“ wieder eröffnet.
Am Beethovenplatz wird mit dem Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Christuskirche begonnen.
Feuerwehr-Großeinsatzübung am Canadian-Pacific-Plaza-Hotel.
Richtfest für den Südgiebel der Alten Oper und Aufstellung der Quadriga.
Der Ausbau der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ist beendet.

1977:
Sonderausstellung im Senckenberg-Museum „Urpferdchen und Krokodile - Messel vor 50 Millionen Jahren“.
In der Schubertstraße wird das von der Frankfurter Werkgemeinschaft getragene Heinrich-Hoffmann-Museum eröffnet.

1978:
Die wiederaufgebaute Christuskirche wird als ökumenisches Zentrum unter anderem der Personalkirchengemeinde, der Serbisch-Orthodoxen Gemeinde und der Evangelisch-Koreanischen Gemeinde eingeweiht.
Das Senckenberg-Museum stellt eine neue Tonbildschau vor, die Giebelfiguren des Museumsgebäudes werden renoviert, das Senckenberg-Forschungsinstitut erhält als Erweiterung Räume in einer ehemaligen Fabrik in der Voltastraße.
Die im Reuterweg und in der Hansaal1ee verkehrende Straßenbahnlinie 13 wird eingestellt.

1979:
In der Westendsynagoge wird seit 1933 die erste Thorarolle in Deutschland geweiht.
In der Staatlichen Hochschule für Musik gibt die neue Bigband ihr erstes Konzert (im Gedenken an Mátyás Seiber, der 1928-1933 erstmals eine Jazzklasse an der Hochschule geleitet hatte).
Die Deutsche Bank kauft von der Münchener Schörghuber-Gruppe das Löwensteinsche Palais.
Das erste Frauengesundheitszentrum wird in der Hamburger Allee eröffnet.

1980 bis 1989

1980:
Das Park-Café im ehemaligen Schönhof-Gartenpavillon, der seit 1964 im Grüneburgpark steht, öffnet seine Pforten.

1981:
Das Haus Grüneburgweg 95, in dem der Verfasser des Struwwelpeter, Heinrich Hoffmann, wohnte, wird renoviert.
Die Dioramen im Senckenberg-Museum werden renoviert.
In einer ehemaligen Gießerei (in der Hamburger Allee) hat sich das einzige englischsprachige Frankfurter Theater (Café Theater) etabliert.
Am 28. August wird das Konzert- und Kongresshaus Alte Oper eröffnet.

1982:
Kuppeldach und Fassade der Westendsynagoge werden renoviert.
Im Beisein des Paul-Ehrlich-Enkels Mathias Landau enthüllt Universitätspräsident Professor Keim ein Ehrlich-Relief am Haus Westendstraße 62, in dem der Wissenschaftler 16 Jahre lang gelebt hat.
Die Arbeit des Frankfurter Architektenbüros Braun und Schlockermann beim Wiederaufbau der Alten Oper wird im Wettbewerb zur „Auszeichnung vorbildlicher Bauten im
Lande Hessen 1982“ als „vorbildlich“ prämiert.
Kunstharzabguss des Skeletts eines sieben Meter langen, 70 bis 75 Millionen Jahre alten Dreihorns, das im New Yorker National History Museum steht, trifft im Senckenberg-Museum ein.
Die Erben Heinrich Hoffmanns gründen das Struwwel-Peter-Museum in der Hochstraße.

1983:
Taktile Pläne und Palmengarten-Begleiter für Blinde und Sehbehinderte werden vorgestellt.
Die neue Messehalle 9 mit der „Galleria“ wird in Betrieb genommen.

1984:
Von den meist um 1890 gepflanzten 183 Kastanien auf der Bockenheimer Landstraße konnten 99 während des U-Bahnbaus gerettet werden, 51 Bäume mussten den Baumaßnahmen weichen oder aus Sicherheitsgründen gefällt werden, 33 wurden verpflanzt; 160 Kastanienbäume werden neu gepflanzt.
Das Goethe-Gymnasium bietet Japanisch als dritte Fremdsprache an.
Grundsteinlegung für das Zentrum der Jüdischen Gemeinde in der Savignystraße.

1984:
Die Deutsche Bank zieht aus ihrem bisherigen Domizil in Junghofstraße und Große Gallusstraße in ihren Neubau auf dem Gelände des früheren Löwensteinischen Palais um.
Der Magistrat beschließt, die klassizistischen Häuser Klüberstraße 18 und 20, die aus Gründen der Sicherheit für das neue Haus der Deutschen Bank abgerissen werden sollten, zu erhalten.
Im Kerngebiet des Westends (begrenzt von Senckenberganlage, Friedrich-Ebert-Anlage, Mainzer Landstraße-Reuterweg sowie Grüneburgweg) leben rund 16.500 Menschen, denen dort über 40.000 Beschäftigte in rund 2.440 Betriebsstätten gegenüberstehen.

1985:
In der Arndtstraße 18 erhält das Feministische Dokumentationsarchiv ein Domizil.
Infolge der Grundwasserabsenkung und der agressiven Luft schwankt der Turm der Matthäuskirche, so daß das volle Geläut nicht mehr möglich ist und eine Gegenpendelanlage eingebaut werden muß.
In der vor 75 Jahren entstandenen Westend-Synagoge wird ein von der Familie Taubenblatt gestifteter Kronleuchter feierlich eingeweiht.

1986:
Das Poseidon-Haus zwischen Hamburger Allee und Theodor-Heuss-Allee wird eingeweiht. Vor dem Eingang steht der Poseidon-Brunnen des holländischen Malers und Bildhauers Jits Bakker.
Die unterirdisch in Höhe der B-Ebene der U-Bahnstation Bockenheimer Warte neu gebaute Freihandbibliothek und die Lehrbuchsammlung der Stadt- und Universitätsbibliothek werden eröffnet.
Das „Triton-Haus“ Bockenheimer Landstraße 42 wird fertiggestellt.
Fertigstellung der beiden Neubauten der Kreditanstalt für Wiederaufbau an der Bockenheimer Landstraße/Zeppelinallee/Senckenberganlage als „Tor zum Westend“.

Die Via mobile, die die Hallen des Messegeländes verbindet, ist in ihrer vollen Länge von 750 Meter in Betrieb.
Einweihung der U-Bahn-Linien U6 und U7 von Hausen/Praunheim über Bockenheimer Warte, Alte Oper, Hauptwache und Konstablerwache zum Zoo.
Einweihung des neuen Zentrums der Jüdischen Gemeinde in der Savignystraße 60-66 / Westendstraße 43. Die überdimensionale zerbrochene Gesetzestafel der Fassade und der „gespaltene“ Grundriss dieses von Architekt Salomon Korn mit G. Balser & Partner entworfenen Gebäude symbolisieren die historischen Brüche der jüdischen Gemeinde.

1987:
Eröffnung des Steinhausen-Museums der Steinhausen-Stiftung im Haus Wolfsgangstraße 152, wo der Maler Wilhelm Steinhausen 40 Jahre gelebt hat.

1988:
Die drei Figuren Frühling, Sommer und Herbst schmücken nach ihrer Restaurierung wieder den Palmengarten. Die Figuren aus Carrara-Marmor waren zum 25-jährigen Jubiläum des Palmengartens von Baronin von Rothschild geschenkt worden. Die vierte Figur wurde 1945 von Besatzungstruppen zerstört.
In der Westend-Synagoge findet die zentrale Gedenkveranstaltung des Zentralrats der Juden in Deutschland zum 50. Jahrestag der Pogromnacht statt.
Die unter Denkmalschutz stehende Grünanlage Zeppelinallee wird nach historischen Vorlagen von Grund auf erneuert (Austausch von Sträuchern und Bäumen, Verbreiterung des Pflanzstreifens zwischen Straße und Spazierweg etc.) als grüne Achse vom Hauptbahnhof beziehungsweise Palmengarten zur Bundesgartenschau.
Erster Spatenstich für den Messeturm, Europas höchstes Hochhaus.

Bombenanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum wegen der Ermordung des militärischen Chefs der PLO in Tunis, was dem israelischen Geheimdienst vorgeworfen wird.
Das ehemalige Straßenbahndepot an der Bockenheimer Warte wird mit Brechts „Leben Eduards des Zweiten“ als Spielstätte des Schauspiels eröffnet. Das ehemalige Straßenbahndepot an der Bockenheimer Warte wird mit Bertolt Brechts „Leben Eduards des Zweiten“ als Spielstätte des Schauspiels eröffnet, das sein Haus der durch Brandstiftung zerstörten Oper zur Verfügung stellt.
Auf dem Platz rund um die Bockenheimer Warte findet fortan jeden Donnerstag ein Wochenmarkt statt.

1989:
Die umfassende Umgestaltung des Palmengartens ist nahezu abgeschlossen. Sie umfaßt u.a. die Wiedererrichtung des historischen alten Mittelteils der Schauhäuser von 1906 mit dem neuen Eingang Siesmayerstraße, Rekonstruktion und Verlegung der Villa Leonhardi und Einrichtung als Restaurant, die Anlage einer neuen Tiefgarage, einen neuen Konzertpavillon, das von Architekt Hermann Blomeier entworfene sternförmige Tropicariums aus sieben Schauhäusern mit je 600 qm Fläche, die Neuanlage des Rosengartens mit Haus Rosenbrunn, eine Caféteria, die Neugestaltung des Haupteingangs.
Eröffnung der neuen Messehalle 1 anläßlich der ersten Frankfurter Kunstmesse.
Angesichts des unzumutbar hohen Schadenersatzrisikos spricht sich der Magistrat für den Bau der beiden Hochäuser der DG und BFG an der Mainzer Landstraße aus und kündigt gleichzeitig eine Erhaltungssatzung für das Westend an, mit der die baulichen Strukturen wirksamer geschützt werden sollen.
Eröffnung des Depots für das Schauspiel.

1990 bis 1999

1991:
Fertigstellung des von den Architekten H. Jahn und R. Murphy entworfen 246 m hohen „Messeturms“.

1992:
Die offene Drogenszene in der Taunusanlage und in der Gallusanlage wird schrittweise aufgelöst.

1993:
Das V. Korps der US-Streikräfte wird nach Heidelberg verlegt. Es räumt sein Hauptquartier im IG-Farbenhaus, etliche Wohnsiedlungen und andere Einrichtungen.
Fertigstellung des Bürohauses der DG-Bank „Westendstraße 1“, das auf dem ehemaligen Parkhausgelände zwischen Savignystraße, Mainzer Landstraße und Westendstraße nach Entwurf des New Yorker Architektenbüros Kohn, Pedersen, Fox errichtet wurde. Kernstück ist ein 208 m hoher Turm, bekränzt von einer „Metallkrone“, seinem eigentlichen Wahrzeichen. Die Westendgärten in ihm dienen für Läden und kulturelle Veranstaltungen.
Eröffnung des „Trianon“-Hochhauses an der Mainzer Landstraße 16.
Das 186 m hohe ursprüngliche BfG-Hochhaus, das 1991 an die Deutsche Bank verkauft worden war, wurde vom Büro Novotny, Mähner und Assoziierte, vom Büro Speer sowie von Hentrich, Petschnigg & Partner neu gestaltet.

1994:
Zwei 44 und 72 m hohe Gebäude der alten Bundesbahn-Hauptverwaltung am Messegelände werden für den Bau neuer Hochhäuser mit 850 Sprengladungen innerhalb von fünf Minuten gesprengt. Die mehrjährigen Erneuerungsarbeiten im Innern der Westendsynagoge sind abgeschlossen. Unter der Leitung von Architekt Henryk R. Isenberg erfolgte eine Verbindung von Rekonstruktion des ursprünglichen Zustands und gleichzeitiger Erhaltung einiger Elemente der Nachkriegsausstattung. Die 1910 eingeweihte, von Franz Roeckle entworfene Synagoge im assyrisch-ägyptischen Stil mit Anklängen an den Jugendstil war in der Pogromnacht und im Zweiten Weltkrieg nur im Innern zerstört und konnte am 7.9.1950 neu geweiht werden.

1995:
Das erste multikulturelle Kinderhaus Frankfurts, die „Kinderinsel“, in der Hamburger Allee 52 (Hinterhaus) wird eröffnet. Zusammen mit dem Verein Türkisches Volkshaus, dem Jugend- und dem Schulamt, der städtischen Wohnheim GmbH und vielen anderen war es Ismail Ersan, der die Kinderinsel leitet, gelungen, das Projekt zu verwirklichen.
Das TAT spielt letztmals im Theater am Turm, das im Zuge des Umbaus des Volksbildungsheims abgerissen wird, und bezieht seine neue Spielstätte im Bockenheimer Depot.

1996:
Das Land Hessen kauft vom Bund das IG-Farben-Haus, den 1928-1930 von Hans Poelzig erbauten Verwaltungssitz der IG-Farben, eines der bedeutendsten Bauwerke des Jahrhunderts, das 1945 von den US-Streitkräften übernommen wurde und 1952-1993/96 Hauptquartier des V. US-Korps war. Es wird die geisteswissenschaftlichen Bereiche der Johann Wolfgang Goethe-Universität aufnehmen.

1997:
Das Standesamt bietet die Möglichkeit von Trauungen im Palmengarten, im Palais Zoo und in der Alten Oper.
Fertigstellung des Doppelhochhauses „Kastor und Pollux“ (95 und 130 m hoch) an der Messe.
Offizielle Eröffnung des an Stelle der Kongresshalle von 1954 nach Entwurf von Helmut W. Joos vom Büro J. S. K. Perkins & Will gebauten, rein privat finanzierten Congress Center Messe und das ihm angeschlossene Maritim Hotel Frankfurt. Das Congress Center grenzt unmittelbar an die Halle 5. Es ist ein multifunktionales Kongreßgebäude mit einem maximal 2300 Personen fassenden großen Saal und mehreren Konferenzräumen. Das Hotel hat 543 Zimmer, mehrere Restaurants und einen Saal für 440 Personen. Außerdem entsteht an der Theodor-Heuss-Allee ein Bürogebäude.

1998:
Das 129 Jahre alte 52 m lange, 30 m breite und 16 m hohe Palmenhaus im Palmengarten wird grundlegend renoviert. Der Rost hatte sich in die schmiedeeisernen Teile gefressen.
Das Institut Francais zieht von der Jordanstraße 7, wo es unter Platzmangel litt, in die Zeppelinallee 21, wo nun 400 qm - doppelt so viel wie zuvor - zur Verfügung stehen.
Die Zürich-Versicherung hat den Frankfurter Architekten Christoph Mäckler beauftragt, Pläne für eine Neubebauung des Areals des Zürich-Hochhauses am Opernplatz auszuarbeiten, das, 1962 erbaut, infolge Brandschutzauflagen nicht mehr wirtschaftlich nutzbar ist und nicht unter Denkmalschutz steht.
Beginn der Umgestaltung der Mainzer Landstraße zwischen Opernplatz und Platz der Republik zu einer Flaniermeile mit Platanen, breiten Trottoirs, Radwegen und Laternen auf dem Mittelstreifen.
Die Philipp-Holzmann-Schule, die größte Berufsschule Hessens, bezieht ehemalige Gebäude der amerikanischen High-School an der Miquelallee.

1999:
Ein früher von der US-Army genutztes Gebäude am Ostrand des Grüneburgparks wird abgerissen und die dadurch frei werdende Fläche begrünt und dem Grüneburgpark zugeschlagen.

seit 2000

2000:
Der „Turm“ der Goethe-Universität an der Robert-Mayer-Straße muss wegen Nichterfüllung aktueller Brandschutzauflagen zum Wintersemester geschlossen werden.

2001:
Beginn der Bauarbeiten für die Straßenbahn von der Hamburger Allee durch die City-West ins Rebstockgelände.
Oberbürgermeisterin Petra Roth sowie der Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Kurt Bodewig, und der Hessische Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, Dieter Posch, eröffnen die U-Bahn-Strecke vom Hauptbahnhof über Messe/Festhalle zur Bockenheimer Warte. Die Fertigstellung der knapp 1,8 km langen Strecke, die 420 Millionen Mark kostete, von denen der Bund knapp 210 Millionen und das Land gut 34 Millionen gaben, verzögerte sich um mehrere Jahre wegen des mit Chemikalien einer dort gelegenen Farbenfabrik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verseuchte Grundwassers und des schwer belasteten Erdreichs. Die beiden Stationen der neuen Strecke wurden durch die Architektengemeinschaft Gerhard Balser und das Darmstädter Architektenbüro Nieper und Partner gestaltet.
Umzug der geisteswissenschaftlichen Bereiche der Johann Wolfgang Goethe-Universität in das durch das Architekturbüro Dissing + Weitling sanierte IG Farben-Haus auf dem Campus Westend.

2002:
Durch den Umbau der beiden historischen Gebäude der Gutenberg- und Bismarckschule sowie durch Hinzufügung eines Neubaus ist an der Hamburger Allee ein modernes Berufsausbildungszentrum entstanden.
Den Wettbewerb um den Neubau eines Cafés für den Palmengarten gewinnt das Frankfurter Büro Turkali Architekten; ein langgestrecktes Gebäude an der Siesmayerstraße, sowohl von der Stadt als auch vom Park aus zugänglich, soll die klassische Kaffeehaus-Kultur wieder aufleben lassen (geplante Fertigstellung: Ende 2003). In einer zweiten Konkurrenz hinsichtlich des seit diesem Jahr wegen Baufälligkeit geschlossenen Gesellschaftshauses im Palmengarten setzt sich der englische Architekt David Chipperfield mit seinen Plänen für den Umbau des Haupthauses und den Abriss und die Neuerrichtung der Nebengebäude durch; weil die dafür veranschlagten 28 Millionen Euro bisher im städtischen Haushalt nicht vorgesehen sind, ist der Beginn dieser Maßnahmen allerdings noch offen.

2003:
Die Gemeinde am Hauptbahnhof schließt sich mit der Matthäusgemeinde an der Messe zur „Hoffnungsgemeinde“ zusammen.
Abriss des denkmalgeschützten Allianz-Gebäudes in der Taunusanlage; die Versicherung errichtet auf dem Areal Taunusanlage, Guiolettstraße und Kettenhofweg einen modernen Bürokomplex, das „mainBuilding“. Das „Schiefe Haus“ in der Bockenheimer Landstraße 18-20, ein neungeschossiges Bürogebäude mit einem erhöhten schräg eingestellten Glaskörper, ist die neue architektonische Attraktion des Westends.
Die drei ineinander übergehenden Grünflächen Friedrich-Ebert-, Ludwig-Erhard- und Senckenberganlage sind im Zusammenhang mit dem U-Bahn-Bau neu gestaltet worden; neben der Sanierung des Messeweihers und der Pflanzung einiger seltener Bäume ist besonders der paläontologische Lehrpfad auf dem Teilstück vor dem Senckenbergmuseum erwähnenswert. Das Institut selbst ist von März bis November zwecks Sanierung des Gebäudes und Modernisierung einzelner Abteilungen geschlossen.
Das Papageno-Theater erhält auf dem Gelände des Palmengartens einen neuen Spielort; die mobile Membrankonstruktion des Neubaus erinnert an ein Theaterzelt.
Das Angebot der Shopping Boxes, eines Einkaufsservices unabhängig von Ladenöffnungszeiten, im Eingangsbereich des „Trianons“ wurde zu wenig genutzt; die Beschäftigten des Hauses finden an Stelle der Schließfächer jetzt eine Kaffeebar vor.
Auf dem Gelände der ehemaligen Zentralstelle für Arbeitsvermittlung zwischen Feuerbach- und Barckhausstraße soll die alte Bebauung, darunter ein dreizehnstöckiges Hochhaus, abgerissen und durch ein Ensemble von Büro- und Wohnhäusern ersetzt werden, das die für das Westend typische Gebäudehöhe und Blockrandbebauung wiederherstellen wird.
Das Foyer der Stadt- und Universitätsbibliothek wird in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege renoviert und neu möbliert.
Gut 70 Prozent der in diesem Jahr offiziell eröffneten „Frankfurter Welle“ sind vermietet; als Kunst am Bau erhält das Cityquartier die Installation „Antipode“: Im Inneren der goldschimmernden Kugel befindet sich ein Projektionsraum.

2004:
Pünktlich zum Opernball im Februar ist die Sanierung der Fassade der Alten Oper nach anderthalb Jahren abgeschlossen.
Schon seit einigen Jahren wird das weitere Schicksal des Botanischen Gartens der Universität an der Siesmayerstraße kontrovers diskutiert, da nach dem Umzug der Biologischen Institute auf den Campus Riedberg ein weiterer Botanischer Garten, allerdings mit anderer Ausrichtung, entstehen soll. Auf einer Fachtagung werden verschiedene Modelle erwogen, darunter die Zusammenlegung mit dem Palmengarten, wobei jedoch die Finanzierung noch völlig unklar ist.
Abriss des Hochtief-Gebäudes, eines denkmalgeschützten Hochhauses von Egon Eiermann in der Bockenheimer Landstraße; an seiner Stelle wird der 96 Meter hohe Doppelturm „Westend-Duo“ entstehen (geplante Fertigstellung: Ende 2006).
Die Palmengartenschule, Außenstelle der Philipp-Holzmann-Schule in der Villa Leonhardsbrunn, soll geschlossen, das Haus selbst dem Palmengarten zur Nutzung zugeschlagen werden.
Beginn der Bauarbeiten für ein Ensemble von drei Mietshäusern an der Ecke von Eppsteiner- und Freiherr-vom-Stein-Straße, die sich in Struktur, Gestalt und Traufhöhe der typischen Westend-Bebauung anpassen (geplante Fertigstellung: Frühjahr 2006).
Beginn der Sanierungsarbeiten an den Gebäuden der Anna-Schmidt-Schule im Westend und in Nieder-Erlenbach (geplante Fertigstellung: Herbst 2006).
Der Architekturwettbewerb für die Erweiterung des Campus Westend ist entschieden: Die Planer des zentralen Hörsaalgebäudes, des „House of Finance“, des Instituts der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften sowie des Studentenwohnheims stehen fest; nur die Entwürfe für den Ausbau des Casinos müssen noch einmal überarbeitet werden (geplanter Baubeginn: 2006). Die Pläne für die Bebauung des Campus‘ Bockenheim nach dem vollständigen Abzug der Universität bleiben dagegen strittig.
Auf dem früheren Terrain der Deutschen Bibliothek an der Zeppelinallee will die KfW-Bankengruppe das Hochhaus „Westarkade“ errichten, um damit den Firmensitz am Palmengarten zu komplettieren (geplante Fertigstellung: Anfang 2009).
Nach jahrelangen Verhandlungen erwirbt die Messe Frankfurt einen Teil des Areals des ehemaligen Güterbahnhofs westlich der Emser Brücke, der dringend als Erweiterungsfläche benötigt wird.

2005:
Die Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer wird den derzeit leerstehenden SGZ-Turm am Reuterweg ab Dezember 2007 mieten, um alle Frankfurter Mitarbeiter unter einem Dach vereinigen zu können; zuvor wird das Hochhaus renoviert, erhöht und um einen neuen Gebäudeteil erweitert.
Der Magistrat beschließt die Bereitstellung eines Großteils der benötigten Mittel für die Sanierung des Palmengarten-Gesellschaftshauses aus dem städtischen Etat (geplante Fertigstellung: 2008).
Die Streitigkeiten um eine eventuelle Umbenennung des Grüneburgplatzes in Norbert-Wollheim-Platz zum Gedenken an den ehemaligen Zwangsarbeiter sind beigelegt worden. Zwar bleibt der alte Ortsname erhalten, aber die Universität wird einen Ort der Erinnerung an die Insassen des Lagers Buna-Monowitz und ihre Arbeit für die IG Farben während des Zweiten Weltkriegs einrichten.
In direkter Nachbarschaft der neuen Halle 3 wird das neue Wirtschafts- und Bürogebäude der Messe Frankfurt, „Dependance“ genannt, in Betrieb genommen. Außerdem stellt die Messegesellschaft fünf Millionen Euro zur Verfügung, um die Festhalle zu sanieren und teilweise zu rekonstruieren. Nach den Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg war sie in vereinfachter Form wiederaufgebaut worden; nun werden die Kuppel der Rotunde und die Dächer der Ecktürme nach den Originalplänen erstellt.
Nachdem der „Hammering Man“ wegen beschädigtem Getriebe monatelang außer Betrieb gewesen ist, ist das Wahrzeichen des Messeturms jetzt wieder voll funktionsfähig.
Ein Bieterkonsortium, bestehend aus dem Frankfurter Architektenbüro Braun & Schlockermann, dem Hotelbetreiber Mandarin Oriental, dem Projektentwickler Stiller und der ING Bank, hat den Zuschlag des städtischen Auswahlgremiums erhalten, auf dem Grundstück zwischen Opernplatz und Hochstraße ein Hotel zu errichten; mit dem Baubeginn ist frühestens in zwei Jahren zu rechnen, da die Mainova AG zuvor noch ihr Umspannwerk an der Hochstraße verlegen muss.
Mit dem Apfelweinlokal „Kunze“ eröffnet in dem prunkvollen Gründerzeithaus in der Bockenheimer Landstraße 87 eine für diese Gegend eher unübliche Gastronomie.
Im Zuge der Renovierung der Aula des Lessing-Gymnasiums wegen baulicher Mängel wird auch die seit längerem abgehängte Beton-Faltwerkkonstruktion wieder sichtbar gemacht.
Nach langen Verhandlungen einigen sich das Land Hessen und die Stadt Frankfurt, dass das denkmalgeschützte Bockenheimer Depot ab 2010 dauerhaft Eigentum der Kommune bleibt; im Gegenzug erhält das Land das städtische Gelände des Betriebshofes Grüneburgpark, das für die Erweiterung des Campus‘ Westend dringend benötigt wird.
Im Oktober zieht das Literaturhaus aus seinem bisherigen Sitz in der Bockenheimer Landstraße 102 in die wieder aufgebaute Alte Stadtbibliothek an der Schönen Aussicht. Wenige Wochen zuvor wird am alten Literaturhaus in Anwesenheit von Eva Sondheimer-Stroh eine Tafel enthüllt, welche an ihren Vater, den Industriellen Albert Stroh, erinnert, dem die Villa bis zu deren Zwangsverkauf 1938 gehörte. Bis zum Jahresende hat sich noch kein neuer Mieter für das Objekt gefunden; nur die dort lokalisierte Gaststätte existiert auch weiterhin.
Mit der Verlagerung des amerikanischen Generalkonsulats in sein neues Domizil an der Gießener Straße ist auch der Umzug der Mitarbeiter des Amerikahauses dorthin verbunden; die Zukunft des alten Gebäudes in der Staufenstraße ist noch unklar. Dagegen wird das ehemalige Konsulat in der Siesmayerstraße noch in diesem Jahr an ein Konsortium um das Frankfurter Projektentwicklungsunternehmen Groß & Partner verkauft; geplant ist die Sanierung und Modernisierung des denkmalgeschützten Objekts sowie die Bebauung des 8.000 Quadratmeter großen Grundstücks mit Wohnungen.
Die Renovierung der baufälligen Bockenheimer Warte ist Ende des Jahres abgeschlossen.
Richtfest für die Sunrise-Seniorenresidenz in der Eschersheimer Landstraße 125 (geplante Fertigstellung: Sommer 2006).
Seit diesem Jahr ist der Hessische Hof mehr als nur ein Fünf-Sterne-Hotel: Er darf fortan den Zusatz „Superior“ führen und ist damit erst das zweite Haus in Hessen mit der höchsten vom deutschen Hotelverband vergebenen Klassifizierung.
Der Grüneburgpark wird um eine Attraktion reicher: Der Koreanische Garten ist ein Geschenk der Republik Südkorea, des Gastlandes der diesjährigen Buchmesse (geplante Fertigstellung: März 2006).
In die Erschließung des künftigen Europaviertels auf dem Gelände des früheren Hauptgüterbahnhofs sollen in den nächsten Jahren knapp 70 Millionen Euro investiert werden.

Chronik wird nicht fortgesetzt.