Gerechtigkeitsbrunnen

Gerechtigkeitsbrunnen

Historische Sehenswürdigkeiten

Gerechtigkeitsbrunnen

Der Justitiabrunnen vor der Ostzeile auf dem Römerberg in der Innenstadt, (c) Stadt Frankfurt am Main, Foto: Stefan Maurer
Der Gerechtigkeitsbrunnen vor den typischen Fachwerkhäusern auf dem Römerberg © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Stefan Maurer

Viel zu sehen bekommt die Göttin Justitia, die den Gerechtigkeitsbrunnen auf dem Römerberg ziert - und ist selbst auf ungezählten Urlaubsbildern und Hochzeitsfotos zu sehen. Der erste Gerechtigkeitsbrunnen vor dem Römer wurde 1543 eingeweiht - ein Monument für das Selbstverständnis der Stadt. Der Bildhauer Johann Hocheisen schuf 1611 den heutigen achteckigen Brunnen samt Figur aus rotem Sandstein. Er ist der älteste Springbrunnen Frankfurts. Seit der Krönung von Kaiser Matthias im Jahr 1612 sprudelt das Wasser aus den Brüsten von vier Quellnymphen an den Ecken des Sockels als Symbol für Fruchtbarkeit. Bei der Krönungsfeier floss hier Wein, und die Frankfurter umdrängten den Brunnen in ihrer Begeisterung so heftig, dass gleich eine erste Sanierung notwendig wurde. Nach dem Dreißigjährigen Krieg und auch im 19. Jahrhundert mussten Brunnen und Figur instand gesetzt werden.

 

Justitia auf dem Gerechtigkeitsbrunnen
Justitia auf dem Gerechtigkeitsbrunnen © Stadt Frankfurt, Foto: Maik Reuss

1863 befand sich der Gerechtigkeitsbrunnen in einem derart desolaten Zustand, dass er zum Deutschen Fürstentag unter Blumenkaskaden verschwand, später wurde er unter einer Bretterbude versteckt. Der Justitia wurde mehr als einmal die Waage geraubt, 1874 war sie selbst so ramponiert, dass sie entfernt wurde.

Über den kläglichen Zustand der Skulptur reimte 1863 der Lokaldichter Friedrich Stoltze: „Das ist die Frau Gerechtigkeit! Sieht aus wie Schlechtigkeit; Die Waag’ ist fort, daß Gott erbarm, Zum Teufel samt dem halben Arm.“

 

1887 machte eine Spende des Weinhändlers Gustav Dominikus Manskopf die Erneuerung der Figur möglich.

 

Im Jahre 2019 wurden die Rohre in der Figur durch Säure beschädigt und mussten saniert werden. Seit Juni 2020 kann man der Justitia wieder beim Wasserspeien zuschauen.

 

Das kunstvolle schmiedeeiserne Ziergitter mit den vergoldeten Stadtadlern stammt von Alexander Linnemann aus dem Jahre der Erneuerung 1887.  Es wurde ebenfalls  Im Jahre 2020  saniert und ist wieder in vollem Glanze zu sehen.

 

Die jetzige Justitia aus Bronze stiftete 1887 ein Frankfurter Weinhändler. Ihre Augen sind nicht verbunden, hoch hält sie Waage und Schwert empor. Man trifft sie in bester Verfassung.

 

Hier, am Gerechtigkeitsbrunnen, dem Mittelpunkt des Zentrums der Stadt, treffen und verabreden sich Frankfurter und Gäste aus aller Welt.

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Römerberg
60311 Frankfurt am Main