Bergen-Enkheim
Der östlichste Stadtteil Frankfurts wurde erst
im Jahr 1977 eingemeindet und ist damit der jüngste Stadtteil Frankfurts. Fernab der
Großstadthektik hat er sich bis heute einen beschaulichen und dörflichen
Charakter bewahrt. Im gotischen Rathaus von Bergen befindet sich seit 1959 das
Heimatmuseum, und der markante Weiße Turm, ein spätgotischer Wehrturm aus dem
15. Jahrhundert, war Teil der alten Stadtmauer. Bergen-Enkheim hat sogar eine
Wasserburg aus dem Mittelalter, die Schelmenburg. Hier residierte das
Rittergeschlecht der Schelme von Bergen, das durch ein gleichnamiges Schauspiel
von Carl Zuckmayer posthum noch größere Berühmtheit erlangte.
Der Name Bergen-Enkheim ist eng mit der
Literaturszene Frankfurts verbunden, denn seit 1974 wird hier einer der
bedeutendsten deutschen Literaturpreise vergeben. Wer Stadtschreiber von
Bergen-Enkheim wird, erhält 20.000 Euro Preisgeld und darf ein Jahr lang kostenlos
im idyllischen Stadtschreiberhaus An der Oberpforte 4 wohnen. Die
Preisverleihung im Festzelt findet bei Apfelwein, Bier und Brezeln am Vorabend
vor der offiziellen Eröffnung des jährlichen Berger Marktes statt. Auch dieser
ist ungewöhnlich, denn er ist zugleich wie damals im 18. Jahrhundert eine
ländliche Tierschau.