Fiebermann, Josef, Else und Walter

Fiebermann, Josef, Else und Walter

Stolperstein-Biographien in Eckenheim

Fiebermann, Josef, Else und Walter

Josef Fiebermann wurde in Frankfurt am Main geboren und war ein Sohn des Kaufmanns Emil Fiebermann. Seit 1922 war er verheiratet mit Else Fiebermann, geb. Levigard. Sie hatten eine Tochter und zwei Söhne.

 

Josef Fiebermann war seit 18. November 1929 bei der Jüdischen Gemeinde zunächst als Büroangestellter, dann als Beerdigungskommissar, stellvertretender Bestattungsleiter und seit 1. Oktober 1938 als Abteilungsleiter beschäftigt. Else Fiebermann absolvierte eine Ausbildung zur Sekretärin und war anschließend in verschiedenen Büros beschäftigt: 1921 als Stenographin und Maschineschreiberin bei Justizrat Dr. F. Mayer und Dr. Julius Grünebaum und zuletzt Mitarbeit bei ihrem Vater Martin Levigard, der in der Friedberger Landstraße 45 als Grundstücksmakler ein Büro unterhielt. Die Firma wurde 1938 verfolgungsbedingt eingestellt. Die Familie wohnte seit 1930 im Verwaltungsgebäude des Neuen Jüdischen Friedhofs in der Eckenheimer Landstraße 238.

 

Im Zusammenhang mit dem Novemberpogrom wurde Josef Fiebermann vom 11. November bis 22. Dezember 1938 im Konzentrationslager Buchenwald (Häftlingsnummer 21471) inhaftiert. Nach seiner Haftentlassung scheiterte die geplante Flucht der Eheleute. Bei der ersten Deportation von Frankfurter Juden am 19. Oktober 1941 wurde der Friedhofsverwalter aus einem nicht bekannten Grund in die Großmarkthalle bestellt. Er berichtete, dass es dort in der Nacht schrecklich zugegangen sei mit Misshandlungen usw., ehe am Tag darauf die Verladung der in die Großmarkthalle zusammengetrieben Juden erfolgte.

 

Der Sohn Walter Fiebermann, der mit einem Kindertransport in das Camp „Barham-House“ in Claydon (Großbritannien) flüchten konnte, nahm den Namen Ford an und war von 1944 bis 1947 bei der britischen Army.  Anschließend lebte er kurze Zeit in Kanada und ab 1949 in New York, wo er 1951 die Reifeprüfung absolvierte. Auch seine Schwester Selma Hirschmann lebte inzwischen in New York. An Emil und Adolf Fiebermann erinnern Stolpersteine in der Rückertstrasse 47.

 

Die Stolpersteine wurden initiiert durch den Neffen Dr. Jossi Kohn aus Haifa, der auch bei der Verlegung anwesend war.

Josef Fiebermann 

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

1.8.1897

24.9.1942 Raasiku

unbekannt

 

Else Fiebermann, geb. Levigard

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

11.12.1900

24.9.1942 Raasiku

unbekannt

 

Walter Fiebermann

Geburtsdatum:

Flucht:

24.6.1926

Juli 1939 England

 

 

Stolperstein Eckenheimer Landstraße 238
Stolperstein Eckenheimer Landstraße 238, Josef Fiebermann © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: Keine Angabe

Stolperstein Eckenheimer Landstraße 238
Stolperstein Eckenheimer Landstraße 238, Else Fiebermann © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: Keine Angabe

Stolperstein Eckenheimer Landstraße 238
Stolperstein Eckenheimer Landstraße 238, Walter Fiebermann © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main, Foto: Keine Angabe

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