Oppenheimer, Moritz James

Oppenheimer, Moritz James

Stolperstein-Biographien im Westend

Oppenheimer, Moritz James

Moritz James Oppenheimer wurde in Butzbach geboren. Er war der Sohn von Mayer Oppenheimer und Pauline Oppenheimer, geb. Seligmann. Er heiratete 1901 die nichtjüdische Emma Katharina Oppenheimer, geb. Neuhoff. Sie hatten einen Sohn und eine Tochter; Dr. Walter Georg Oppenheimer, geboren 1904, lebte nach dem Krieg in Frankfurt in der Niedenau 45, ab 1951 in der Elsa-Brandstöm-Straße 9 und ab 1967 in Gravenbruch und verstarb 1972, Paula Hertha Spiegler, geb. Oppenheimer, lebte in Gießen.

 

Moritz James Oppenheimer war als Soldat im Ersten Weltkrieg gewesen. Als gelernter Drucker wurde er später Inhaber der "Mitteldeutschen mechanischen Papierwarenfabrik“ in Frankfurt mit einer Zweigniederlassung in Berlin. Das Unternehmen galt als das größte im Deutschen Reich und beschäftigte allein in Frankfurt 200 bis 220 Angestellte, in Berlin weitere 70 bis 80 Mitarbeiter.

 

Seit 1922 betrieb Moritz James Oppenheimer das 100 Hektar große Gestüt "Erlenhof“ in Bad Homburg (Dornholzhausen) mit einem Rennstall in Berlin. Als Züchter und Rennsportbegeisterter übernahm er viele Funktionen: Präsident des Sportkartells in Bad Pyrmont, Bad Harzburg und Bad Homburg, Präsidiumsmitglied im Reichsverband zur Zucht und Prüfung deutschen Warmblutes, Mitbegründer der Bayerischen Reitschule in München. Von 1929 bis 1936 war er zugleich Ehrenkonsul des Königreiches Jugoslawien in Frankfurt.

 

1933 wurde Moritz James Oppenheimer aufgrund einer Denunziation wegen angeblichen Steuerbetrugs im Frankfurter Hauptbahnhof festgenommen und im Gerichtsgefängnis Frankfurt und später im Strafgefängnis Preungesheim bis Ende 1934 inhaftiert. Nach den Gefängnisaufenthalten musste er sich in das Städtische Krankenhaus begeben. Anschließend formulierte er vermutlich unter Druck den Konkursantrag für seine Papierwarenfabrik. Unter dem Verfolgungsdruck lebten die Eheleute seit 1935 getrennt. Die Ehefrau musste 1936 die Scheidung einreichen, um ihre Kinder und sich zu schützen.

 

Moritz James Oppenheimer lebte in der Schumannstraße 15. Die Liegenschaft gehörte ihm. Krankheitsbedingt lebte er nach seiner Haft dann in Bad Nauheim und Wiesbaden. Wegen der drohenden Deportation nahm er eine Überdosis Schlaftabletten ein.

 

Der Stolperstein wurde initiiert von Bewohnern der Schumannstraße.

Moritz James Oppenheimer

Geburtsdatum:

Todesdatum:

10.06.1879

04.05.1941 (Suizid)

 

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Stolperstein Schumannstraße 15 Moritz James Oppenheimer © Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main


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