Frankfurt in der Fairen Woche
Majer besucht faire Produzentinnen aus Palästina im Weltladen Bornheim
Meldung vom 20.09.2017
„Der Faire Handel trägt einen großen Beitrag dazu, dass gerade Menschen aus Entwicklungsländern Perspektiven im eigenen Land verschafft werden“, erklärte Stadtrat Majer. Was dies konkret bedeutet, davon konnte sich der Stadtrat im Austausch mit den Produzentinnen ein genaueres Bild machen.
Am Dienstag, den 19.9.2017, besuchte Stadtrat Stefan Majer als Vertreter der Fairtrade-Stadt Frankfurt am Main den Weltladen Bornheim auf der Berger Straße. Anlass war der Besuch zweier Vertreterinnen des Fairen Handels aus Palästina. Im Rahmen der diesjährigen Fairen Woche vom 15.09. - 29.09.2017 stellt der Besuch einer der Höhepunkte der fairen Aktionswoche in Frankfurt dar. Neben einem interessanten Vortrag über die positiven Auswirkungen des Fairen Handels in Produzentenländern, boten sich noch Möglichkeiten für einen regen Austausch.
Die Vertriebsleiterin von Canaan Fair Trade Fida Abdellah und Couscous-Produzentin Ibtissam Musa sind auf Einladung der Fairhandelsgenossenschaft dwp eG (Dritte-Welt-Partner eG) nach Frankfurt gekommen. Während der Fairen Woche und auf Rundreise im Bundesgebiet berichten die beiden Frauen über die Situation der Kleinbauernfamilien im Westjordanland und über Erwartungen, die sie in der Arbeit von Canaan Fair Trade und andere Initiativen setzten.
Stadtrat Majer ruft Konsumenten zu einem Umdenken auf. „Durch unsere alltäglichen Kaufentscheidungen können wir die Entwicklung vor Ort zukunftsweisend direkt fördern. Die Entscheidung dafür liegt bei jedem Einzelnen von uns – bei jedem Einkauf“. Nicht selten sind strukturelle Armut und wirtschaftliche Perspektivlosigkeit die wesentlichen Gründe für Flucht. “Gerade jetzt wo die europäische Flüchtlingspolitik keine wirklich positiven Ergebnisse vorzeigen kann, sehe ich es als äußerst notwendig, dass wir in den Kommunen – also dass wir von unten, sozusagen - aktiv werden und unseren Beitrag am fairen Handel bestmöglich beisteuern“, so der Stadtrat abschließend.
Frau Artmann, Geschäftsführerin des Weltladens Bornheim freute sich über den Besuch der Produzentinnen aus Palästina: „Der Faire Handel gibt Kleinproduzenten und Kleinproduzentinnen in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation neue Perspektiven und trägt gleichzeitig zum Erhalt der eigenen Kultur und Tradition bei“.
Durch
den Fairen Handel hat die traditionelle Landwirtschaft im Westjordanland eine neue
Chance erhalten. Canaan Fair Trade ist es beispielweise gelungen, den
palästinensischen Olivenölmarkt zu stabilisieren und eine nachhaltige, faire
Preisgestaltung sowie Prämienzahlungen zu etablieren. Mittlerweile gibt es 43
Olivenöl-Genossenschaften und acht Frauenverbände, die an Canaan Fair Trade
liefern – insgesamt profitieren gut 2.000 Familien von Canaan Fair Trade. Zudem
erhalten vor allem auch Frauen über Mikrokredite die Möglichkeit, eigene
Geschäftsideen zu entwickeln.