Fairtrade-Town Kampagne
Fairtrade-Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen. Das Engagement der vielen Menschen zeigt, dass eine Veränderung möglich ist, sowie jede unde jeder etwas bewirken kann.
Für die Auszeichnung zur Fairtrade-Town muss eine Kommune nachweislich folgende
fünf Kriterien erfüllen, die das Engagement für den fairen Handel auf verschiedenen
Ebenen einer Kommune betreffen:
1.
Ratsbeschluss:
Die Kommune verabschiedet einen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels. Bei allen Sitzungen des Rates und der Ausschüsse sowie im (Ober-)Bürgermeister*innenbüro wird fair gehandelter Kaffee und ein weiteres Produkt aus fairem Handel ausgeschenkt.
In Frankfurt am Main hatten die Stadtverordneten am 27.Mai 2010 den erforderlichen Beschluss gefasst und damit den Weg zur erstmaligen Auszeichnung als Fairtrade-Town geebnet.
2. Bildung einer Steuerungsgruppe:
Eine Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur Fairtrade-Town und darüber hinaus die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe besteht aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.
Die Mitglieder der Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town Frankfurt sind Engagierte aus dem kirchlichen oder finanzwirtschaftlichen Bereich. Zudem wird die Gruppe durch die Koordinierungsstelle Fair Trade koordiniert.
Sprecher der Steuerungsgruppe sind der für den Fairen Handel in Frankfurt zuständige Dezernent Stefan Majer sowie die Geschäftsführerin des Weltladen Bornheims, Ursula Artmann.
3. Produkte:
In den lokalen Einzelhandelsgeschäften und bei Floristen sowie in Cafés
und Restaurants werden mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten.
Richtwert ist hier die Einwohnerzahl.
Ausgehend von etwa 750.000 Einwohnern sind in Frankfurt 85
Einzelhandelsgeschäfte und 43 Gastronomiebetriebe als Voraussetzung für die
Auszeichnung nachzuweisen, die mindestens zwei Produkte aus dem fairen Handel
anbieten.
4. Zivilgesellschaft:
Öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine und Kirchengemeinden
setzen Informations- und Bildungsaktivitäten zu fairen Handel um und bieten
Produkte aus fairem Handel an.
In Frankfurt
sind zahlreiche Gruppen, Einzelpersonen und Institutionen im Fairen Handel
engagiert: ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende in den Weltläden und
Eine-Welt-Gruppen der Kirchengemeinden sowie Aktive in Schulen, Vereinen und
Betrieben.
5. Medien &
Öffentlichkeitsarbeit:
Die
Steuerungsgruppe macht Öffentlichkeitsarbeit über die Aktivitäten zum Thema
Fairtrade in der Kommune. Die lokalen Medien berichten über die Ereignisse vor
Ort.
Als Ergebnis
der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sind mindestens vier Artikel in den
regionalen Medien zu veröffentlichen. Hier zählen nicht nur Printmedien,
sondern auch Veröffentlichungen von Online-Artikeln oder Beiträge auf der
städtischen Homepage.