LiteraturCafé to go
Buchtipps
Leider
können der monatliche Literaturkreis „LiteraturCafé“ und
auch das jährliche Bücherbuffet vorerst nicht
stattfinden. Nichtsdestotrotz möchten wir Sie mit Leseempfehlungen
versorgen.
Lassen Sie sich inspirieren!
Annika Käck-Sommerfeld empfiehlt:
Seni Glaister: Mr. Doubler und die Kunst der Kartoffel
Der Kartoffelbauer Doubler ist ein
absoluter Eigenbrötler, der inmitten der Abgeschiedenheit seiner Farm keinen
Wert auf den Kontakt zu anderen Menschen legt. Die einzige Ausnahme ist seine
Haushälterhin Mrs. Millwood. In gemeinsamen Mittagspausen führen die beiden
wunderbare Gespräche. Wieviel dem Kartoffelbauer diese Freundschaft bedeutet
und wie sehr er die Gespräche genießt, merkt Doubler erst, als seine
Haushälterin schwer erkrankt und
nicht mehr zu ihm auf die Farm kommen kann.
Mrs. Millwood hingegen macht sich
Sorgen um den Einsiedler Doubler. Fortan sucht sie vom Krankenhaus aus den
Kontakt zu ihm und findet dabei geschickt Wege, um Doubler aus der freiwillig
gewählten Einsamkeit herauszulocken.
So übernimmt Doubler zum Beispiel
stellvertretend für seine Haushälterin eine ehrenamtliche Tätigkeit in einem
Tierheim und ist dabei gezwungen,
jede Menge neue Bekanntschaften mit
Menschen und Tieren zu machen.
Und siehe da: Der Kartoffelbauer Mrs.
Doubler ist eigentlich gar nicht so griesgrämig, sondern erweist sich als ein
äußerst feinfühliger Kerl, der das richtige Gespür für die Nöte anderer
Menschen hat.
Michelle Spillner: Der beste Sommer unseres Lebens: Überleben ist erst der Anfang!
Mit leichtem aber sehr einfühlsamen Schreibstil erzählt Michelle Spillner von vier Frauen, die sich nach einer Krebserkrankung in der Kur kennenlernen:
Eher lustlos tritt die Ich-Erzählerin Kiki ihre Kur an der Ostsee an, doch ihre Erwartungen werden schnell übertroffen, als sie drei sehr unterschiedlichen Frauen begegnet. Schnell werden sie zu vertrauten Freundinnen (die Besten!), die gemeinsam unbeschwerte Sommerwochen verbringen. Losgelöst und frei leben sie in den Tag, genießen die Sonne, den Strand und das Meer, tun Verbotenes und holen Verpasstes nach. Doch Sie durchleben auch gemeinsame Therapiesitzungen, durchstehen Ängste und versuchen jeweils auf unterschiedliche Weise mit dem Erlebten umzugehen. Der Abschied tut weh. Wird diese enge Freundschaft auch im Alltag Bestand haben, wenn jede für sich nach der schweren Krankheit ihren eigenen erfüllten Lebensweg sucht? Sie vereinbaren ein Treffen in zehn Jahren. Werden sie sich alle wiedersehen?
Zurück in Frankfurt fällt Kiki schnell in alte Verhaltensmuster zurück und droht am Leistungsdruck der Arbeit zu zerbrechen. Erst nach Jahren braucht es einen schweren Schicksalsschlag, damit Kiki erkennt, wie wertvoll das Leben ist, was ihr wichtig ist und was sie nicht mehr tragen kann und möchte.
Ein wundervolles Buch, dass sich (besonders zu Beginn) schwerlos liest und dennoch tief berührt, zum Nachdenken anregt und nachklingt.
Nach einer wahren Geschichte.