Im neuen Jahr weiterhin gemeinsam durchhalten!
Liebe Frankfurterinnen und Frankfurter,
ein ungewöhnliches Jahr ist zu Ende gegangen. Nehmen Sie die
Bilder vom Jahreswechsel 2019/20 – und vergleichen Sie sie mit denen von diesem
Silvester. Wie vielen Menschen haben Sie damals zugeprostet und wie vielen
jetzt? Wie dicht standen Sie damals zusammen und wie heute?
Es ist wahr: Corona hat unseren Alltag grundlegend
verändert. Im Kleinen wie im Großen. Heute
lächelt keiner mehr über die Schutzmasken asiatischer Reisegruppen. Hände
schütteln gilt nicht mehr als höflich, sondern als gefährlich. Und die
Landebahnen unseres Flughafens sind teilweise nur noch Parkplatz für
stillgelegte Flieger.
Das macht manchmal Angst. Weil die Krise, die uns bis ins
Mark erschüttert, nicht irgendwo in fernen Ländern stattfindet, sondern bei
uns, vor der eigenen Haustür. Aber Zeiten der Krise sind auch Zeiten der
Hoffnung. Ich lade Sie ein: Blicken Sie offenen Auges auf diese Stadt – Sie
werden viele Zeichen der Hoffnung sehen.
Da ist die Nachbarin, die Einkaufshilfen organisieren. Da
ist der Verein, der allen Widrigkeiten zum Trotz für Kinder und Jugendliche da
ist. Und da das Viertel, das aufsteht, weil seine Buchhandlung das Aus droht.
Oft sind es die kleinen Dinge, die Mut machen.
Ein Beispiel. Seit ein paar Wochen steht ein kleines
Windlicht auf meinem Schreibtisch. Es ist ein Geschenk der vierjährigen Mia.
Sie besucht eine der zahlreichen Kitas, die an der Aktion „Stadt der Lichter“
teilnehmen. Im Rahmen dieser Aktion haben Mia und ihre Freunde vor dem Lockdown
Hunderte solcher Windlichter gebastelt. Wenn der Lockdown vorbei ist, kommen
sie nach draußen, auf die Straße. Dort wird aus den Lichtern ein Lichtblick,
ein Hoffnungsschimmer aus Teelichtern.
Wenn ich spätabends in meinem Büro über den Akten sitze,
erinnert mich das kleine Windlicht daran, was ich an dieser Stadt liebe. Wir Frankfurter lassen uns nicht unterkriegen. Und:
Wir halten zusammen, wenn es darauf ankommt. Dieser Gemeinsinn macht uns stark.
Füreinander einstehen, Halt geben – diese Haltung ist unsere Geheimwaffe im
Kampf gegen das Virus.
Denn die gerade angelaufene Impfkampagne braucht den
Gemeinsinn. Wer sich impfen lässt, schützt nicht nur sich, sondern auch andere.
Wer wartet, bis sie oder er dran ist, tut dies für jene, denen das Virus
besonders gefährlich werden kann. Und wer sich von Aussicht auf die Impfung
nicht zu Leichtsinn verleiten lässt, sondern sich weiter diszipliniert an die
Regeln hält – der legt den Grundstein für die Zeit nach Corona. Nicht
irgendwann, sondern im Hier und Jetzt.
Machen Sie mit!