Das Große Stadtgeläute von Frankfurt am Main
Das Große Stadtgeläute hat in Frankfurt eine lange Tradition und gehört an den Feiertagen für viele Frankfurter einfach dazu: Gemeinsam halten sie eine halbe Stunde inne und verinnerlichen während des besonderen Klangkunstwerks der Frankfurter Innenstadtkirchen die Bedeutung der bevorstehenden Feiertage. Wir laden Sie ein, das Stadtgeläute über das untenstehende Audio-Element online zu genießen.
Ihre Glocken geben der Stadt eine unverwechselbare Stimme, das Große Stadtgeläute.
Die Konzeption des Großen Stadtgeläutes geht auf das Jahr 1954 zurück. Zwar ist das Läuten aller Glocken bereits 1347 belegt. Jedoch verbirgt sich hinter dem Begriff "Großes Stadtgeläute" eine Abstimmung der klanglichen Disposition aller einbezogenen Kirchen. Jede der beteiligten Kirchen hat ein eigenständiges Geläute, das sich in das Gesamtgeläute harmonisch einfügt.
Termine
Die Termine des Großen Stadtgeläutes orientieren sich an den Hochfesten im Verlauf des Kirchenjahres, das am 1. Adventssonntag beginnt:
- Samstag vor dem 1. Advent von 16.30 Uhr bis 17.00 Uhr
- Heiliger Abend von 17.00 Uhr bis 17.30 Uhr
- Samstag vor Ostern (Karsamstag) von 16.30 Uhr bis 17.00 Uhr
- Samstag vor Pfingsten von 16.30 Uhr bis 17.00 Uhr
Geschichte
Mit der Säkularisation 1802 waren die Kirchengebäude und damit deren Glocken in das Eigentum der Stadt übergegangen. In sogenannten Dotationsurkunden von 1830 überließ die Stadt der evangelischen und der katholischen Kirche ihre angestammten Kirchengebäude "zu immerwährendem Gebrauch – unter Wahrung ihrer Rechte und Pflichten als Eigentümerin".
Im Mai 1856 beschloss der Senat der Freien Stadt Frankfurt, zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten ein Geläut zu veranstalten, das später Großes Stadtgeläute genannt wird.
In Folge des 2. Weltkrieges waren die Kirchen und die Glockengeläute weitgehend zerstört. Als Eigentümerin der Innenstadtkirchen war es Aufgabe der Stadt Frankfurt am Main, die zerstörten Kirchen wieder aufzubauen und zahlreiche neue Glocken gießen zu lassen.
Die damals Verantwortlichen der Stadt haben in dieser Situation den Mainzer Glocken- und Orgelbausachverständigen Prof. Paul Smets beauftragt, ein in sich geschlossenes Konzept für die Geläute aller DotationskirchenInternal Link zu erarbeiten. Das Ergebnis halten Fachleute für einmalig – nicht nur in Deutschland.