Turm der Dreikönigskirche wird saniert
Bürgermeister Uwe Becker und Baudezernent Jan Schneider informieren sich über aufwendigen Gerüstbau
Mit
der Montage eines insgesamt rund 80 Meter hohen Gerüstes haben die Arbeiten für
die Sanierung des Turms der Dreikönigskirche in Sachsenhausen begonnen.
Bürgermeister und Kirchendezernent Uwe Becker sowie Baudezernent Jan Schneider
haben sich bei einem Ortstermin über das Projekt informiert. Bis Mitte 2023
werden unter anderem Schäden an der Fassade aufwendig saniert und das Dach neu
eingedeckt. Insgesamt investiert die Stadt Frankfurt am Main rund 3,2 Millionen
Euro in die markante Kirche am südlichen Mainufer.
„Die
Dreikönigskirche prägt seit ihrer Erbauung in den Jahren 1875 bis 1880 durch
den Dombaumeister Franz Josef Denzinger das Stadtbild ganz erheblich und spielt
damit eine bedeutende kultur- und bauhistorische Rolle für die Stadt“, sagte
Bürgermeister und Kirchendezernent Becker. „Es ist mir ein persönliches
Anliegen, dass die Kirche baulich in einem guten Zustand gehalten wird. Damit
erfüllt die Stadt Frankfurt am Main ihre Verpflichtungen aus dem
Dotationsvertrag, der den Unterhalt von insgesamt neun Kirchen regelt.“
Baudezernent Jan Schneider betonte: „Das Amt für Bau und Immobilien hat
umfangreiche Erfahrungen mit der Instandhaltung historischer Baudenkmäler.
Diese Kompetenz können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um Projektleiterin
Christine Hammel jetzt bei der Dreikönigskirche einsetzen. Nach Abschluss der
Sanierung werden wir ein Schmuckstück am Mainufer haben.“
2011
bis 2015 wurden bereits Fassade und Dach des Kirchenschiffes in zwei
Bauabschnitten instandgesetzt. Der Turm bildet den dritten und letzten Abschnitt
der Sanierung des neogotischen Gebäudes. Eine besondere Herausforderung stellt
bereits der Bau des Gerüsts dar. Aus statischen Gründen wird es in zwei Teilen
montiert. Der untere Abschnitt steht bereits. Für den oberen Teil bis zur
Turmspitze wird eine eigene Trägerplattform in 40 Meter Höhe errichtet. Dazu
wurden 13 Meter lange Stahlträger durch das Mauerwerk des Turms
hindurchgesteckt. Diese tragen den oberen Teil des Gerüsts, der bis April
fertiggestellt werden soll. Anspruchsvoll ist dabei unter anderem auch die Anpassung
an den außergewöhnlich steilen Helm des Turms. Verantwortlich für die Planung
des Gerüstes ist die Firma HAZ aus Marburg.
Die
Sanierung erfolgt nach Plänen des Büros Planungsgruppe Darmstadt. Das Projekt wird
von umfassenden Recherchen durch eine Bauhistorikerin begleitet. Ziel ist es,
die intakte historische Bausubstanz zu erhalten und die geschädigten und
verwitterten Bauteile unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Anforderungen
und unter Beachtung der Standsicherheit instand zu setzen. Dabei werden
historische Bautechniken angewandt. So ist zum Beispiel Kalkputz für die
Fassade vorgesehen. Die Farbe entspricht der Farbgebung des Kirchenschiffes.
Die
Naturschieferdeckung des Turmdaches wird ersetzt, das Kreuz auf der Turmspitze
wird abgenommen und restauriert. Zudem werden die Verglasungen repariert, die
Böden der Balkone abgedichtet und die innenliegende Stahlkonstruktion beschichtet.
An den Glocken werden die Läutemaschine und teilweise die Klöppel ausgetauscht,
die Schalllamellen am Glockenstuhl werden ersetzt. Die Zifferblätter der
Turmuhr sind in einem guten Zustand, werden aber trotzdem abgenommen, um sie
vor Beschädigungen zu schützen.
Künftig
wird der Turm der Dreikönigskirche auch bewohnt sein: Nach Abschluss der
Sanierung wird dort eine Nistmöglichkeit für Wanderfalken geschaffen, die den
Turm bisher schon gerne als Rupfplatz nutzten, um ungestört ihre Beute zu
verzehren.