Grünebaum, Lilly und Arthur

Grünebaum, Lilly und Arthur

Stolperstein-Biographien im Nordend

Grünebaum, Lilly und Arthur

Arthur und Lilly Grünebaum wurden in Frankfurt am Main geboren. Ihre Ehe blieb kinderlos. Arthur Grünebaum war der älteste Sohn des Metzgers Gerson Grünebaum und seiner Frau Rosa, geb. Grünebaum. An die Eltern und den Bruder Alfred erinnern seit 2004 Stolpersteine in der Eschersheimer Landstraße 405. Nur dem Bruder Jakob und der Nichte Anneliese gelang die Flucht in die USA.

 

Lillys Eltern David Emanuel und ihre Mutter Rosa, geb. Seligmann, ihr Bruder Leo und ihre Schwester Flora wurden im Holocaust ermordet. Die Schwester Erna entkam in die USA und heiratete in New York in die Familie Klaber, eine Nichte (Liselotte Leonie Emanuel) überlebte in Frankfurt.

 

Arthur und Lilly besuchten die Volks-und Realschule, Lilly eine Berufsschule. Arthur erhielt seine kaufmännische Ausbildung bei „Heimann und Sohn, Eisenwarengroßhandel" und nahm am 1. Weltkrieg teil. Er kam mit Typhus zurück. Er arbeitete dann als Handelsvertreter für die „Solnitzer Gürtel und Kleinleder" und für ein Handschuhunternehmen. Wegen der zunehmenden Diskriminierung versuchte er in der Schweiz und im Elsass zu arbeiten. Nachdem die Gültigkeit seines Passes abgelaufen war, erhielt er keinen neuen und wurde arbeitslos.

 

Lilly erhielt eine Ausbildung als Modistin bei der Firma „Martha Hummel", arbeitete später bei dem Modewarengeschäft „Gebr. Robinsohn" und bei der Textilfirma „Grünebaum und Strauss", wo die Familie Teilhaber war. Nach dem Boykott und der Diskriminierung musste diese geschlossen werden.

 

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Schilderung der Verfolgung in der Hallgartenstraße © Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Foto: keine Angaben

 

Arthur wurde nach dem Novemberpogrom vom 16.11. bis 29.12.1938 in das KZ Dachau verschleppt. Ende 1938 musste die Wohnung aufgegeben werden, man zog zu den Eltern in die Hasengasse 7. Das Vermögen der Grünebaums war durch eine Sicherungsanordnung der Devisenstelle eingefroren. Es wurde am 15.12.1941 „zugunsten des Deutschen Reichs wegen Evakuierung nach dem Osten" eingezogen. Nach dem Krieg stellten die in die USA geflüchteten Verwandten von Jakob und Anneliese Grünebaum sowie Erna Klaber Entschädigungsansprüche. 2004 kamen ein Sohn und eine Tochter von Anneliese, die jetzt Davis heißen, zu der Stolperstein-Verlegung von Gerson, Rosa und Alfred Grünebaum nach Frankfurt.

 

Die Stolpersteine wurden initiiert von Margot Lulay.

Lilly Grünebaum, geb. Emanuel

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

19.07.1898

11.11.1941 nach Minsk

unbekannt

Arthur Grünebaum

Geburtsdatum:

Deportation:

Todesdatum:

17.08.1893

11.11.1941 nach Minsk

unbekannt

 

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Stolperstein Hallgartenstraße 36 Lilly Grünebaum © Inititative Stolpertseine Frankfurt am Main

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Stolperstein Hallgartenstraße 36 Artur Grünebaum © Inititative Stolpertseine Frankfurt am Main


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