Erster Vorvertrag für gemeinschaftliches Wohnprojekt im Klimaschutzquartier Hilgenfeld unterzeichnet
25.05.2023, 16:58 Uhr
ABG und der Verein „Freunde für’s Leben“ vereinbaren
die Rahmenbedingungen für die Realisierung eines inklusiven Gebäudes mit 15
Wohnungen
Die ABG Frankfurt
Holding hat mit der Gruppe „Freunde für’s Leben“ den ersten Vorvertrag für das
Grundstück zur Realisierung eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts im künftigen
Klimaschutzquartier Hilgenfeld im Norden Frankfurts geschlossen. Am Donnerstag,
25. Mai, unterzeichneten ABG-Geschäftsführer Frank Junker und Ulrike Fehn, die
Vorstandsvorsitzende des im Jahr 2016 gegründeten Vereins „Freunde für’s
Leben“, das Dokument, in dem die Rahmenbedingungen für den Bau eines Hauses mit
15 Wohnungen und 1800 Quadratmeter Bruttogeschossfläche im Hilgenfeld
festgelegt werden. Mit diesem Vorvertrag, in dem auch Fragen des Erbbaurechts
und der Erschließung geregelt werden, kann der Verein jetzt die weitere Planung
und Finanzierung seines inklusiven Wohnprojekts „MITTENDRIN“ vorantreiben.
Gemäß Baulandbeschluss der Stadt Frankfurt am Main sind 15 Prozent der
Wohnfläche im rund 17,7 Hektar großen Baugebiet Hilgenfeld für
gemeinschaftliche und genossenschaftliche Wohnprojekte vorgesehen. In einem
Wettbewerb haben 2019 insgesamt fünf Initiativen den Zuschlag für die
Realisierung ihrer Projekte in dem neuen Wohnquartier bekommen, in dem die ABG
den Bau von 54 Mehrfamilienhäusern mit rund 860 Wohnungen plant. Darunter war
auch der Verein „Freunde für’s Leben“. In diesem Verein haben sich zehn
Frankfurter Familien zusammengeschlossen, in denen Kinder – inzwischen
Jugendliche oder junge Erwachsene – mit umfassenden Behinderungen leben, die
ein Leben lang auf intensive Unterstützung und Förderung angewiesen sein
werden. Der Verein versteht sein Projekt laut Vorvertrag als ein „soziales
Start-up“ mit dem Ziel, Inklusion auch für Menschen mit umfassenden
Behinderungen und lebensbedrohlichen Erkrankungen umzusetzen. Mit dem
Wohnprojekt im Hilgenfeld wollen die Mitglieder ein „Zuhause auf Lebenszeit“
für Menschen mit Behinderung schaffen.
„Wir freuen uns sehr, dass wir jetzt den ersten Vorvertrag für eines der
gemeinschaftlichen Wohnprojekte im Hilgenfeld schließen konnten“, sagte Junker
bei der Vertragsunterzeichnung in der Konzernzentrale. „Uns hat nicht nur das
Konzept sehr beeindruckt, sondern auch, wie engagiert und zielstrebig der
Verein ‚Freunde für’s Leben‘ das Projekt bisher vorangetrieben und bereits
nennenswerte Fördermittel akquiriert hat“, fuhr Junker fort.
„Die Unterzeichnung des Vorvertrages ist ein Meilenstein. Es gibt uns neue
Kraft, nach vorne zu schauen und uns weiterhin mit unserem Projekt für ein
inklusiveres Frankfurt einzusetzen“, erklärte die Vorstandsvorsitzende Ulrike
Fehn und ergänzte, „unser Dank gilt insbesondere dem Bundesfamilienministerium,
unseren Ansprechpartner:innen bei der Stadt Frankfurt und beim Netzwerk
Frankfurt für Gemeinschaftliches Wohnen, der ABG sowie unserem Finanzberater.“
Der Verein, der sein Wohnprojekt in rein ehrenamtlicher Arbeit realisiert, sei
aber auch weiterhin auf Spenden angewiesen, sagte Fehn.
Im Hilgenfeld will der Verein in einem vollständig barrierefreien Haus rund 15
Wohnungen für bis zu 50 Personen realisieren, davon 30 Prozent geförderten
Wohnraum. Im Vorvertrag wird beschrieben, dass durch eine „renditelose
Kostenmiete“ preisstabiler Wohnraum für Studierende, Seniorinnen und Senioren
sowie junge Familien und Menschen mit Behinderung geschaffen werden soll.
Insbesondere sollen Menschen mit Behinderung in dem Haus unabhängig von
sozialen Trägern ein lebenslanges Wohnrecht in selbstgewählter Gemeinschaft mit
Freunden in einer inklusiven Hausgemeinschaft und damit ein sicheres Zuhause
bekommen. Mit einem rund 90 Quadratmeter großen Gemeinschaftsraum will der
Verein im Quartier Begegnungsmöglichkeiten durch Freizeit- und Therapieangebote
schaffen, von denen auch Familien profitieren sollen, deren Angehörige mit
Behinderung nicht im Wohnprojekt wohnen. Vor allem soll die „Konduktive
Förderung nach Petö“, ein ganzheitlicher Förderansatz aus Ungarn, im Haus
angeboten werden und so ein lebenslanges Lernen für die Bewohnerinnen und
Bewohner von „MITTENDRIN“ sicherstellen.
Im ersten Halbjahr 2024 sollen die Baupläne eingereicht werden. Voraussichtlich
Anfang 2026 kann mit den Bauarbeiten begonnen werden.